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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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nachgiebiger. »Aber du paßt einfach nicht hierher. Und was bist du überhaupt?«
    »Ein Ingenieur. Ich kam mit einem Raumschiff, weil ich von dem großen Projekt gehört habe. Ich dachte, da kann man Ingenieure gebrauchen. Aber sie wollten mich nicht haben. Ein ausgebildeter, erfahrener Ingenieur wird da nicht gebraucht - verrückt! Und deshalb trank ich ein paar Gläser Wein. - Den Rest kennst du ja.«
    »Zu dumm.«
    »So ist das Leben.«
    »Ich hatte einen Bruder, der bei dem Turmbau umgekommen ist. Auch ein paar Freunde von mir ging es nicht besser. Metelaze war gar nicht so übel, ehe Kazym das Kommando übernahm. Seitdem sieht es hier düster aus.«
    »Und?«
    »Ein paar von uns sind dagegen. Sie machen auch was dagegen. Aber vergessen wir das.« Eine Stunde irrten sie so im Kanalnetz herum. Saratow hatte das Gefühl, sie gingen nur im Kreise. Und dann öffnete sich die Kanalröhre plötzlich zu einer Art Grotte, durch die warmes, relativ sauberes Wasser floß. La-min bückte sich und wusch sich den Schmutz aus dem Gesicht und vom Hals.
    »Ist hier vielleicht ein Kraftwerk in der Nähe?« fragte Saratow, der sich über die Temperatur des Wasser wunderte.
    »Nein, das steht am Stadtrand. Und dort wird das Wasser gleich in den Fluß geleitet, warum?«
    »Dieses Wasser muß aus einem Kraftwerk stammen.«
    »Unmöglich«, erwiderte Lamin bestimmt. »Ich vermute, daß wir in der Nähe des Palastes sind. Dort könnte vielleicht ein Kraftwerk installiert sein. Doch dann würde das Wasser nicht in dieser Richtung abfließen. Und schau dir mal die Wände an, die mit Kristallen überzogen sind.«
    »Alt«, sagte Saratow, »Wie kommt das?«
    »Nun, hier wurde eine Menge umgebaut. Doch der Palast ist noch nicht so alt wie diese Wände und Kristallablagerungen. Außerdem werden die Abwässer des Palastes durch Betonröhren abgeleitet.«
    Saratow hob den rechten Zeigefinger. »Ich spüre einen Luftzug aus dieser Richtung.« Er deutete in den Seitenkanal.
    »Gut. Dann gehen wir in diese Richtung.« Saratow schüttelte den Kopf. »Das werden wir nicht tun. Ein Luftzug bedeutet immer ein Ausgang, und dort lauern vielleicht ein paar Polizisten. Wir folgen dem Fluß des Wassers. Es muß ja irgendwo münden.«
    Er ging schon los, ohne auf einen Einwand zu hören. Lamin holte ihn ein und hielt ihm am Ärmel fest. »Dieses Kanalnetz ist ein Labyrinth. Und vielleicht versickert das Wasser irgendwo im Boden.«
    Tatsächlich erreichten sie nach einer Weile eine Stelle, wo es nicht mehr weiterging.
    »Hier ist eine Sackgasse«, murmelte Lamin, der vorausging. »Fast hätte ich mir die Nase blutig gerissen. Wir müssen wieder umkehren.«
    »Nur nicht so rasch«, erwiderte Saratow. Er sah hoch oben über sich einen hellen Fleck. Ein runder, heller Fleck, wahrscheinlich die Mündung eines Tunnels. Er deutete nach oben. »Dort gibt es einen Ausgang.«
    »Ich soll dort hinaufklettern?« meint Lamin betroffen. »Das ist Wahnsinn!«
    »Die Wand ist rauh und bietet ge nug Halt für jeden von uns. Los, ich helfe dir!«
    Es dauerte länger, als Saratow gedacht hatte. Zweimal mußte er anhalten und Lamin stützen, bis er wieder genügend Atem und Kraft geschöpft hatte. Endlich erreichten sie das obere Ende des Tunnels und starrten auf einen Metallgrill. Saratow spreizte beide Beine gegen die glatten Wände der Abflußröhre und stemmte sich gegen den Grill. Metall knirschte, und dann hatte er das Gitter entfernt. Er griff nach unten und zog Lamin ebenfalls aus dem Schacht heraus. »Es ist Nacht«, sagte Lamin, zitternd vor Kälte, während Saratow den Grill wieder einsetzte. »Nacht und sehr kalt.«
    »Ein Glück für uns«, erwiderte Saratow, richtete sich auf und blickte sich um. Der Abfluß lag neben einem Ruinengrundstück in einer abgelegenen Gegend. Das schlechte Wetter hatte die 'Wachen offenbar in die Unterkünfte getrieben.
    »Schön«, sagte Saratow, »aus dem Kanalnetz sind wir glücklich heraus. Nun führe mich zu deinen Freunden.«
     
    *
     
    Luden genoß das musikalische Thema von Bruneis Variationen; aber er hatte das Glas Wein und den Kuchen abgelehnt, den Tanah Parnu ihm angeboten hatte.
    »Sie schätzen wohl unsere Gebräuche nicht, Jarl?«
    »Ich kenne die Bedeutung dieser Sitte, Tanah«, erwiderte der Professor. Er hatte rasch ein freundschaftliches Verhältnis zu der Staatsrätin gefunden. »Aber erlauben Sie, daß ein alter Mann manchmal seine Eigenheiten hat.«
    »Sie wollen nichts essen und trinken nicht gern Wein«,

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