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Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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konnte sich wenigstens nützlich betätigen, während er selbst Sklavenarbeit verrichten und sich widerstandslos züchtigen lassen mußte.
    »Hast du schon die Verteidigungsanlagen überprüfen und einen Fluchtweg ausmachen können?«
    »Soweit es ging, ja. Dort oben wimmelt es von Wächtern und Kapuzenmännern in steingrauen Kutten. Wenn man nicht ganz genau hinsieht, entdeckt man die Kameraden überhaupt nicht. Sie sind fast so unsichtbar wie ich.«
    »Was hast du nun entdeckt, Veem?«
    »Ein Bereich des Klosters scheint vollkommen abgeschirmt zu sein. Dorthin führt ein Gang, der von einer Gittertür versperrt und von Wächtern gesichert wird. Die Türme sind mit Waffen bestückt, wie du bereits vermutet hast. Der Landeplatz wird ständig beobachtet. Ob wir aus einem Fenster klettern können, scheint zweifelhaft. Sie sind viel zu schmal, und die Wände fallen senkrecht ins Meer hinunter.«
    »Vielleicht sollten wir die einfachste Methode wählen«, murmelte Saratow. »Wir schnappen uns den Prior und verwenden ihn als Geisel.«
    »Hm«, erwiderte Veem voller Zweifel, »der Bursche wird scharf bewacht. Außerdem können wir nichts unternehmen, bis Barry uns nicht den Befehl dazu gibt. Teufel, ich muß jetzt wieder gehen!« Veem blickte zu einem der Novizen, der sich schreiend in der Felsenkammer aufrichtete.
    Saratow drehte sich zu dem schreienden Mann um. Wahrscheinlich ein Alptraum, die Schmerzen einer alten Verletzung oder einfach Verzweiflung über seine Lage. Doch diese Schreie konnten die »Jünger« aufwecken. Saratow mußte sie ablenken, damit Chemile in der allgemeinen Verwirrung unentdeckt blieb.
    Er packte die Gitterstäbe, rüttelte daran und rief mit dröhnender Stimme: »Hilfe, Hilfe - ein Mann stirbt hier in der Kammer!«
    Dieser Lärm würde die Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Staub wirbelte im Korridor auf. Saratow sah eine Kapuzengestalt, die sich hustend die Hand vor den Mund hielt und sich dann im Korridor suchend umsah.
    »Hier!« brüllte Saratow und rüttelte an' den Stäben. »Rasch! Kommt rasch hierher!«
    Eine Peitsche knallte und zog ihm einen blutigen Striemen quer über die Wange, über den Nacken und den Rücken. Fauchend klopfte ihn ein Mönch mit dem Peitschenstiel auf die Hände.
    »Schweige, Elender! Schweigen heißt das Gebot!« Saratow wich vom Gitter zurück und wendete das Gesicht in den Schatten, damit man nicht sah, wie sehr er sich beherrschen mußte. Am liebsten hätte er dem Kuttenträger mit der Peitsche mit einem Faustschlag das Gesicht zerschmettert. Die Gittertür wurde aufgesperrt, und die Kuttenmänner strömten in die Felsenkammer. Der Novize, der schreiend aus dem Schlaf erwacht war, kippte jetzt gurgelnd zur Seite. Blutiger Schaum trat ihm vor den Mund.
    »Bringt ihn in die Kammer des Schreckens«, befahl ein Meister barsch. Mit verächtlichem Blick betrachtete er die Männer, die sich schlaftrunken vorn Boden aufrichteten. »Aufstehen! Eure Nachtruhe ist zu Ende. Schweigen und Disziplin müssen gewahrt bleiben. Der da wird dafür büßen, daß er dieses Gebot gebrochen hat. Eine Stunde über dem glühenden Kohlenbecken wird ihn schon lehren, seine Zunge im Zaum zu halten. Eine Stunde lang wird er schreiend um den Tod bitten. Ihr schaut zu und zieht eure Lehre daraus!« Die Peitschen trieben sie einen engen Gang hinunter, der durch den gewachsenen Felsen ziemlich steil nach unten führte. Durch einen Gewölbebogen traten sie in eine Kammer, die ein Vorhof der Hölle zu sein schien. Seufzen und Stöhnen drang von allen Seiten auf die Novizen ein, ein leises Wimmern von einem Mann, der zum Schreien zu erschöpft und zum Sterben noch zu kräftig war. Saratow betrachtete mit geweiteten Augen ein abgemagertes Wesen in einem Käfig. Dieser Gitterkasten war so gebaut, daß man darin weder aufrecht stehen, noch sitzen und schon gar nicht liegen konnte. Ein anderer Mann hing mit dem Kopf nach unten an einer Kette, die mit spitzen Stacheln bewehrt war. Ein dritter baumelte an den auf den Rücken gefesselten Händen an der Decke, so daß sich die Schultergelenke allmählich aus ihren Pfannen lösten.
    Der Meister deutete mit, der Peitsche auf diesen Mann.
    »Er versagte uns den Gehorsam -nicht nur zweimal, sondern dreimal. Bald bekommt er ein paar Gewichte an die Füße, bis seine Arme senkrecht zur Decke zeigen. Schaut genau hin und zieht eure Lehren daraus!«
    Saratow hatte etwas entdeckt, was dem Meister entgangen zu sein schien. Das Gesicht des aufgehängten Novizen war

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