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Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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mörderischen Grimasse. Wie wenig trennte ihn noch von der Freiheit... er hatte bewiesen, daß er diesen heimtückischen Verbrechern überlegen war! Der Tag der Rache lag nicht mehr fern. Er würde mit seinen Neidern abzurechnen wissen!
    Ruckartig verharrte er und lauschte. In der Anmeldung näherten sich Stimmen der Tür. Kern zog sich eilig in den Gang zurück, aus dem er gekommen war. Ein Mann in blauer Montur verließ das Büro, durchquerte pfeifend den Saal und verschwand durch die Tür, die zu den Raumboothangars führte.
    Erleichtert atmete Kern auf.
    Nun schnell, bevor ihm weitere Leute in die Quere kamen! Seine wachsende Zuversicht verlieh dem Wissenschaftler energische Tatkraft. Keuchend, mit einer Anstrengung, in die er sein ganzes Körpergewicht legte, drehte er das Handrad der verbotenen Personenschleuse bis zum Anschlag, Der Öffnungsmechanismus reagierte, und die innere Tür schwang auf, mit einem lauten Knarren, das Kern zusammenfahren ließ. Hastig, ohne sich umzublicken, betrat er den engen Schleusenraum und zog die Tür hinter sich ins Schloß, kurbelte am Handrad der anderen Seite. Dann wandte er sich zur äußeren Schleusentür, deren Öffnungsmechanismus ebenfalls manuell bedient werden mußte.
    Verdammt, diese Schleuse war ja geradezu unzulässig primitiv! Kern schwitzte, obwohl es in der engen Kammer recht kühl war.
    Er hörte das Schloß knacken. Die äußere Tür öffnete sich. Zischend entwich die Luft.
    Walter Kern starrte für einen winzigen Augenblick hinaus in das samtdunkle All und auf die Vielzahl glitzernder Sterne, ehe der Sog der geringen Luftmenge, die aus der Schleusenkammer entwich, ihn langsam, in fast behäbig zu nennender Rotation, auf die zerklüftete Oberfläche des Asteroiden trieb.
    Tot.
    Er hatte vergessen, einen Raumanzug anzulegen.
     
    *
     
    »Commander! Commander Scott!«
    Scott richtete sich blitzschnell auf und schwang die Beine aus dem Bett. Er blinzelte zur Uhr hinüber. Es war fast drei Uhr, Terrazeit. Der gedämpfte Ruf vor seiner Tür wurde wiederholt, unterstützt vom Pochen einer Faust. Die Stimme gehörte Professor Wellington persönlich. Scott vernahm andere Stimmen, die im Korridor raunten, weiter entfernt.
    Er knipste das Licht an, streifte den bereitliegenden Morgenmantel über und öffnete. »Was gibt es?«
    Professor Wellingtons aufgelöste Miene zeigte ihm an, daß sich wieder ein unvorhergesehener Zwischenfall ereignet hatte. Wissenschaftliche Probleme oder Entdeckungen vermochten den Professor nicht in solche Erregung zu versetzen.
    »Herrgott...« Wellington betupfte seine schweißglänzende Stirn. »Ich bin froh, daß alles in Ordnung ist...«
    »Warum sollte es nicht?« Scott trat auf den Korridor und schaute nach beiden Seiten. Pfleger hasteten vorüber. Irgendwo dröhnte Saratows rauhes Organ. Er stritt mit Dr. Li. Offenbar hatte die nächtliche Störung den Riesen ziemlich gereizt.
    »Unser Patient, Mr. Kern... der Biologe, Sie wissen doch«, stammelte Wellington. »Er ist unauffindbar... ich befürchtete schon, er werde in Ihr Zimmer eindringen! Er hielt Sie für einen Gangsterboß, wie Dr. Li mir berichtete...« Er seufzte schwer. »Einen zweiten Anschlag auf Ihre Person -in meiner Klinik... das hätte mir niemand verziehen!«
    »Er ist verschwunden?« Scott konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. »Einen Moment, bitte.«
    Eilends kleidete der Commander sich an und suchte umgehend das Büro des Professors auf, wo sich bereits eine Art Krisenstab versammelt hatte, den Dr. Li leitete. Der Arzt informierte Scott kurz über die Tatsachen. Die Schwester, welche Kern niedergeschlagen hatte, war noch nicht vernehmungsfähig; sie hatte eine Gehirnerschütterung mit bedenklichen inneren Blutungen erlitten, befand sich jedoch nicht in Lebensgefahr. Gegenwärtig wurde sie einer Notoperation zwecks Entfernung eines Blutgerinsels unterzogen.
    Wellington telefonierte ununterbrochen mit dem Monitorraum. Alle belegten Krankenzimmer wurden kontrolliert. Der Professor erhielt in kurzen Abständen Meldungen. Bis jetzt waren keine Außergewöhnlichkeiten festgestellt worden. Zwar lagen die meisten Zimmer im Dunkeln, da die Patienten schliefen, aber; der Stab hatte sich darauf geeinigt, von den Mikrofonen übermittelte Schnarchlaute als Zeichen zu werten, daß im jeweiligen Zimmer nichts geschehen war. Einige Zimmer, aus denen nichts zu hören und zu sehen war, wurden zwecks näherer Überprüfung notiert, und die anwesenden Experten diskutierten, ob man beim

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