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Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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überlegt, mehrgleisig und mit kaltblütiger Entschlossenheit.
    Während er dem Professor und Dr. Li die Hände schüttelte, wies er Saratow an, sich mit der Mordain in Verbindung zu setzen und das Schiffstartklar machen zu lassen. Er stürmte hinaus, den Computerstreifen in der Hand. »Luden - er möchte einen HybeamKontakt mit Weyburn herstellen«, rief er noch, bevor er die Tür des Computerraums zuschlug.
    Jetzt, jetzt war es soweit! Der eigentliche Einsatz lief an.
     
    *
     
    Professor Luden und Veem Chemile lauschten schweigend, in größter Aufmerksamkeit, dem kurzen, aber alles berücksichtigenden Bericht, den Scott gab. Saratow kommentierte manche Aspekte auf seine Weise.
    Das ungewöhnlich hohe Beschleunigungsvermögen der Mordain stürzte das Raumschiff, obschon seit dem Abflug kaum dreißig Minuten vergangen waren, bereits der Plutobahn entgegen. Eine Vielzahl hastiger Funksprüche und HybeamImpulse zwitscherte durch den solaren Raum. Planetare Stationen auf Pluto und Satellitenvorposten bedrängten die Mordain mit wütenden Anfragen, ob sich ein Amokläufer der' Kontrollen bemächtigt habe. Chemile hatte die Steuerung jedoch längst dem Schiffscomputer übergeben und beschränkte sich darauf, die eingehenden Funksendungen zu registrieren. Nur gelegentlich erteilte er knappe Auskünfte, um die gröbsten Mißverständnisse auszuräumen.
    »Weyburn«, meldete der Navigator etwas später »Ich schalte hinüber. Barry.«
    Scott schwenkte den Kommandosessel um neunzig Grad und sah, wie das bullige, hakennasige Gesicht des Direktors verzerrt über den HybeamSchirm flimmerte, dann klärte sich das Bild. Weyburns Miene war gereizt.
    Natürlich hatte die überraschende Wendung, die. der Fall genommen hatte, ihn ziemlich außer Fassung gebracht, aber er war kein Mann, der aus persönlichem Erstaunen auch nur die geringste Zeit verlor. Sofort nachdem Scott ihn verständigt hatte, war er an die Entfaltung reger dienstlicher Tätigkeiten gegangen. Man sah ihm an, daß das Resultat ihn nicht befriedigte. »Die Hybeam-Konferenz wurde gerade beendet, Barry«, eröffnete der Direktor des terranischen Überwachungsdienstes übellaunig. »Das Flottenoberkommando gebärdete sich natürlich wie rasend. Ich habe vergeblich klarzumachen versucht, daß für das Solsystem keine unmittelbare Gefahr besteht, aber wie du weißt, kann ich in rein militärische Zuständigkeiten nicht eingreifen. Die Admiralität hat trotz meiner gegenteiligen Ratschläge darauf bestanden, Verbände der Heimatflotte zu alarmieren und nach K 123-657--903 zu schicken.«
    Scott stieß einen erbitterten Fluch aus. »Mit welchen Befehlen?«
    »Das Objekt orten und restlos vernichten, falls erforderlich.« Die dicken Tränensäcke unter den Augen des Direktors hatten eine dunkle Färbung angenommen. Offenbar beeinträchtigte der Ärger seinen Kreislauf. »Ich kann es nicht ändern, Barry. Versuch du, an Ort und Stelle etwas zu erreichen. Viel Glück. Ende.«
    »Das nenne ich Overkill«, sagte Luden schleppend. »Ein einziges Objekt im externen Solbereich, von dem die Admiralität nichts wußte - und man schickt Flottenverbände, die ganze Sonnensysteme in glühende Gase aufzulösen vermögen.« Traurig schüttelte er den Kopf.
    Nervös kaute Scott auf seiner Unterlippe. Die Lage war, was seine Absichten betraf, wenig verheißungsvoll. Wenn die Kampfraumer das Objekt früher orteten als die Instrumente der Mordain, würden sie es, falls es auf den ersten Kontaktversuch nicht unverzüglich reagierte, schon aus großer Entfernung vernichten. Der Commander wußte über die Leistungsfähigkeit der Waffen, die den MALACA-Flotten zur Verfügung standen, nur zu gut Bescheid. Er durfte nicht länger zögern.
    »Verbindung mit den Kommandanten«, befahl er knapp, fast unfreundlich. »Veem, beeile dich.« Ungeduldig hörte er den Navigator in seine Mikrofone murmeln. Aus den Lautsprechern pfiffen und zwitscherten Radioimpulse, die von fremden Funkgesprächen und galaktischen Strahlungsquellen stammten. Das Brummen und Zirpen von strahlungsintensiven Sonnen - eine ständige Ursache von Störungen - schwoll auf und nieder.
    »Verdammt, was ist denn?«
    »Eine Sekunde noch.« Der chamäleonhafte Navigator ließ sich nicht beirren. Trotz seiner Ungeduld wußte Scott das zu schätzen. Er stellte das Mahlen seiner Kiefer ein und straffte sich in seinem Kommandosessel.
    Der Hybeam-Schirm erhellte sich erneut. Ein Uniformierter war am Apparat kühläugig, gelassen -

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