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Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Admiralität hat dies Vorgehen bereits erwogen und als zu riskant verworfen«, antwortete Ngrombo. »Können Sie neue Argumente nennen?«
    »Selbstverständlich«, begann Scott zu bluffen. »Nach Auffassung der wissenschaftlichen Berater meines Teams haben Sie einen erheblichen Risikofaktor mißachtet, der mit Ihrer Absicht verbunden ist. In dem Objekt -höchstwahrscheinlich ein Raumschiff befinden sich telepathisch befähigte Wesen. Ein Alarmruf an ihre Heimatwelt dürfte auf telepahtischem Wege in Sekundenschnelle erfolgen können - schneller jedenfalls, als Sie in der Lage sind, das Objekt zu vernichten.«
    In Wirklichkeit war der Commander von der Schlüssigkeit seiner Argumentation wenig überzeugt. Die Logik stimmte, aber wie stand es um die Voraussetzungen? Details über telepathische Praktiken, die ihm bekannt waren, ergaben kein einheitliches Bild. Niemand wußte, ob die Reichweite telepathischer Impulse beschränkt oder unbegrenzt war. Seine Argumentation war auf eine militärische Denkweise kalkuliert.
    »Die Folgen könnten in der Tat verheerend sein.« Commander Ngrombo murmelte nur. Der Blick seiner blutumränderten Augen wirkte gleichbleibend starr. Scott verzichtete auf eine Ergänzung, um keinen übereifrigen Eindruck zu erwecken. Er nickte bloß.
    »Es ist anzunehmen, daß das fremde Schiff einen Späherauftrag erfüllt«, behauptete Commander Xot unverfroren. Seine Stimme klang hart. »Unverzügliche Eliminierung könnte der Übermittlung wertvoller Daten an die Heimatwelt zuvorkommen.«
    »Falls der Fremde tatsächlich einer Spionagetätigkeit nachgeht, dürfte die Übermittlung wichtiger Informationen bereits laufend erfolgt sein«, erwiderte Scott. Er verbarg seine Nervosität. »Dies läge im Interesse einer raschen Auswertung.«
    »Ich pflichte Ihnen bei.« Ngrombo wandte seinen unangenehmen Blick seitwärts, zum HybeamNebenschirm seiner Kommandozentrale, auf dem er Xot sah. »Ich schlage vor, Commander Scotts Hinweise zu berücksichtigen.«
    Der Marsianer knurrte halblaut. »Was beabsichtigen Sie, Commander?«
    »Reagiert das Schiff nicht auf Kontaktversuche, werde ich mich mit meinen Leuten bemühen, an Bord zu gelangen. Zu diesem Zweck bedinge ich mir eine Frist von sechs Stunden aus. Mißlingt meine Aktion, bin ich damit einverstanden, daß Sie den Fremden vernichten.«
    »Eine unnötige Gefährdung Ihres Lebens«, kommentierte der weißhaarige Afrikaner. »Aber da Sie Freier Terranischer Agent sind, steht es Ihnen auch frei, Ihren Hals zu riskieren.« Nichts in seiner Miene oder seiner Stimme erlaubte den Schluß, daß er sich lustig machte, und wahrscheinlich war es ihm mit dieser Feststellung völlig ernst. »Ich akzeptiere. Finden Sie sich jedoch damit ab, daß wir das Objekt auch vernichten, wenn Sie an Bord gelangen, wir aber nach Ablauf der Frist keinen Kontakt mehr mit Ihnen bekommen.«
    »In Ordnung.« Scott hatte nicht im geringsten gezögert. Hinter sich vernahm er Saratows unwilliges Grunzen.
    Commander Xot erklärte ebenfalls sein Einverständnis mit dieser Regelung. Scott vermutete allerdings, daß er es mehr aus Rücksicht auf die Meinung des älteren Ngrombo tat. Die Verbindung wurde unterbrochen. Penza Saratow begann zu murren. Er sei kein Feigling und jedermann wisse das, aber die Aussicht, eventuell von den eigenen Leuten in seine Atome aufgelöst zu werden, mißfalle ihm ganz besonders.
    »Verstehe ich dich richtig?« gab Scott sich enttäuscht. »Du möchtest an Bord der Mordain bleiben?«
    »Ich?« Der Reise von Droom brauste auf. »Barry - wie kannst du so etwas überhaupt nur denken! Natürlich begleite ich dich! Wenn es sein muß, folge ich dir in die Hölle.«
    »Versprich nicht zuviel«, antwortete Scott lächelnd. »Kann sein, daß du es heute schon tun mußt.« Aber natürlich wußte er, daß er sich auf den Schiffsingenieur voll verlassen konnte.
    Er drehte seinen Sessel und wandte sich an Chemile. »Position?«
    Die Mordain war vor fünf Minuten in den Bereich des Raumkubus K 123 -657-903 eingedrungen, und der mit dem zentralen Schiffscomputer gekoppelte Autopilot verminderte schubweise die Geschwindigkeit, als sie in das programmierte Zielgebiet einflogen. Die Ortungsinstrumente arbeiteten mit Maximalleistung. Sie erfaßten eine Vielzahl von Meteoren verschiedener Größen, außer Betriebbefindliche Relaissatelliten und hier und dort das Trümmerstück eines verunglückten Raumschiffs.
    Dann erschien das Echo eines größeren Objekts auf den

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