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Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Titel: Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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wir nicht im Akkord.«
    Merkwürdiger Zufall – das grüne Auto stand direkt an
    dem Busch, neben dem ein Jahr zuvor die Leiche eines
    hochrangigen Mannes gefunden worden war, ein Fall, der
    Montalbano sehr beschäftigt hatte. Er schüttelte dem Tenente
    der Arma, der aus Bergamo war und Donizetti hieß, die Hand.
    »Wir haben einen anonymen Anruf erhalten«, sagte der
    Tenente.
    Man wollte also absolut sichergehen, daß die Leiche
    gefunden wurde. Der Commissario sah den Toten an, der
    zusammengekauert im Kofferraum lag, er war anscheinend
    mit einem einzigen Schuß erledigt worden, das Projektil war
    durch den Mund eingetreten, hatte dabei die Lippen zerissen
    und Zähne zerbrochen, und war im Nacken wieder
    ausgetreten, wo es ein faustgroßes Loch hinterlassen hatte. Er
    kannte ihn nicht.
    »Sie kennen den Betreiber dieses Bordells unter freiem
    Himmel, wie ich höre?« erkundigte sich der Tenente mit leiser
    Verachtung in der Stimme.
    »Ja, er ist mein Freund« gab Montalbano herausfordernd
    zurück.
    »Wissen Sie, wo ich ihn finden kann?«
    »Zu Hause, nehme ich an.«
    »Er ist nicht da.«
    »Entschuldigen Sie, aber warum wollen Sie von mir
    wissen, wo er ist?«
    »Weil Sie sein Freund sind, das haben Sie doch eben
    selbst gesagt.«
    »Ach ja? Und Sie wissen wohl genau in diesem
    Augenblick, wo Ihre Freunde aus Bergamo gerade sind und
    was sie tun.«
    Von der Provinciale her kamen dauernd Autos, bogen in
    die schmalen Wege der Mànnara ein, sahen das Aufgebot an
    Carabinieri, legten den Rückwärtsgang ein und waren ganz
    schnell wieder auf der Straße, auf der sie gekommen waren.
    Die Huren aus dem Osten, die brasilianischen Transvestiten,
    die Nigerianerinnen & Co. trafen an ihrem Arbeitsplatz ein,
    aber es war ihnen nicht geheuer, und sie verschwanden wieder.
    Das würde ein mieser Abend für Gegès Geschäfte werden.
    Der Tenente ging zu dem grünen Auto zurück,
    Montalbano wandte ihm den Rücken zu und stieg grußlos in
    seinen Wagen. Zu Fazio sagte er: »Du bleibst mit Galluzzo
    hier. Schaut zu, was sie machen und was sie rausfinden. Ich
    fahre ins Büro.«

    Er hielt vor Sarcutos Papier- und Buchhandlung, der einzigen
    in Vigàta, die auch hielt, was das Ladenschild versprach, die
    beiden
    anderen
    verkauften
    keine
    Bücher,
    sondern
    Schulranzen, Hefte und Stifte. Ihm war eingefallen, daß er mit
    dem Krimi von Montalbán fertig war und nichts mehr zu lesen
    hatte.
    »Es gibt ein neues Buch über Falcone und Borsellino!«
    verkündete Signora Sarcuto, als sie ihn hereinkommen sah.
    Sie hatte noch immer nicht begriffen, daß Montalbano
    Bücher, in denen es um Mafia, Morde und Mafiaopfer ging,
    nicht ausstehen konnte. Er wußte nicht, warum, er verstand es
    selbst nicht, aber er kaufte sie nie, nicht einmal die
    Klappentexte las er. Er kaufte ein Buch von Consolo, das vor
    einiger Zeit einen wichtigen Literaturpreis gewonnen hatte.
    Nach ein paar Schritten auf dem Gehsteig rutschte ihm das
    Buch, das er unter den Arm geklemmt hatte, herunter und fiel
    auf den Boden. Montalbano bückte sich, um es aufzuheben,
    und setzte sich dann in seinen Wagen.
    Im Büro hörte er von Catarella, daß es keine Neuigkeiten
    gebe. Montalbano hatte die fixe Idee, in jedes Buch, das er
    kaufte, sofort seinen Namen hineinzuschreiben. Er wollte
    einen Kugelschreiber von seinem Schreibtisch nehmen, als
    sein Blick auf die Münzen fiel, die Jacomuzzi ihm dagelassen
    hatte. Eine Kupfermünze von 1934 trug auf der einen Seite das
    Profil des Königs und die Inschrift »Vittorio Emanuele III Re
    d'Italia«, auf der anderen eine Ähre mit der Aufschrift »c 5«,
    fünf Centesimi; die zweite war ebenfalls aus Kupfer, ein
    bißchen größer, auf einer Seite wie üblich der Kopf des
    Königs mit derselben Inschrift, auf der anderen eine Biene, die
    auf einer Blüte saß, der Buchstabe »c« und die Zahl »10«,
    zehn Centesimi, aus dem Jahr 1936; die dritte war eine
    Aluminiumlegierung, auf der einen Seite das unvermeidliche
    Gesicht des Königs mit der Inschrift, auf der anderen ein Adler
    mit ausgebreiteten Flügeln, hinter dem ein Liktorenbündel zu
    erkennen war. Auf dieser Seite gab es vier Aufschriften: »L
    1«, also 1 Lira, »ITALIA«, also Italien, »1942«, das Jahr der
    Prägung, und »XX«, was zwanzigstes Jahr der faschistischen
    Ära bedeutete. Als Montalbano sich diese Münze ansah, fiel
    ihm ein, was er gesehen hatte, als er sich vor der
    Buchhandlung bückte, um das Buch aufzuheben, das ihm
    heruntergefallen war. Er

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