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Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Titel: Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Montalbano. Zito zeigte
    nacheinander den Leichnam des Jungen, den er Mario nannte,
    und den des Mädchens, das er Lisetta nannte; er zeigte, wie
    das Flugzeug die Rosenblätter fallen ließ und eine
    Großaufnahme des Textes auf den Zetteln. Und dann entspann
    er eine ebenso mysteriöse wie herzzerreißende Story, die
    eigentlich nicht zum Stil von »Retelibera«, sondern eher zu
    »Televigàta« paßte. Warum war das junge Liebespaar
    ermordet worden? Welches traurige Schicksal hatte es so
    enden lassen? Wer hatte es so pietätvoll in der Höhle
    zurechtgelegt? War die wunderschöne Frau, die in der
    Werbeagentur
    erschienen
    war,
    vielleicht
    aus
    der
    Vergangenheit auferstanden, um im Namen der Ermordeten
    Sühne zu verlangen? Und welche Verbindung gab es zwischen
    der Schönen und dem jungen Paar von vor fünfzig Jahren?
    Was bedeutete Erwachen? Wie kam es, daß Commissario
    Montalbano sogar dem Hund aus Terracotta einen Namen
    geben konnte? Was wußte er über das Geheimnis?

    »Salvo? Ich bin's, Ingrid. Hoffentlich hast du nicht gedacht,
    ich würde mit deinem Geld abhauen.«
    »Ich bitte dich! Warum, ist denn noch was übrig?«
    »Ja, es hat nicht mal die Hälfte der Summe gekostet, die
    du mir gegeben hast. Den Rest habe ich, du kriegst ihn, sobald
    ich wieder in Montelusa bin.«
    »Von wo aus rufst du denn an?«
    »Aus Taormina. Ich habe jemanden getroffen. In vier
    oder fünf Tagen bin ich wieder zurück. War ich gut? Ist alles
    so gelaufen, wie du es wolltest?«
    »Du warst einfach klasse. Viel Vergnügen!«

    »Montalbano? Hier ist Nicolò. Haben dir die Berichte
    gefallen? Du kannst dich bei mir bedanken.«
    »Wofür?«
    »Ich habe genau das getan, was du wolltest.«
    »Ich hatte dich um nichts gebeten.«
    »Na ja, nicht direkt. Aber ich bin ja nicht blöd, mir war
    schon klar, daß um die Geschichte möglichst viel Wirbel
    gemacht und sie so präsentiert werden sollte, daß sie die Leute
    mitreißt, das wolltest du doch. Ich habe Dinge gesagt, für die
    ich mich Zeit meines Lebens schämen werde.«
    »Danke, auch wenn ich immer noch nicht weiß, wofür ich
    dir danken soll.«
    »Weißt du, daß unsere Vermittlung mit Anrufen
    bombardiert wird? Die RAI, die Fininvest, die Ansa, alle
    italienischen Zeitungen wollen die Aufzeichnung haben. Du
    hast ganz schön auf den Putz gehauen. Darf ich dich was
    fragen?«
    »Natürlich.«
    »Wieviel hat dich die Miete des Flugzeugs gekostet?«

    Er schlief wunderbar, so wie Götter schlafen, wenn sie mit
    ihrem Werk zufrieden sind. Er hatte sein Möglichstes und
    sogar Unmöglichstes getan, jetzt konnte er nur noch auf eine
    Antwort warten; die Botschaft war auf den Weg gebracht, jetzt
    mußte nur noch jemand den Code entschlüsseln, um es mit
    Alcide Maraventato zu sagen.
    Der erste Anruf kam um sieben Uhr morgens. Es war Luciano
    Acquasanta vom »Mezzogiorno«, der sich in seiner Meinung
    bestätigt wissen wollte. Könnte es nicht sein, daß das junge
    Paar bei einem satanischen Ritus geopfert wurde?
    »Warum nicht?« sagte Montalbano höflich und für alles
    offen.
    Der zweite Anruf kam eine Viertelstunde später. Die
    Theorie von Stefania Quattrini von der Zeitschrift »Essere
    donna« bestand darin, daß Mario beim Liebesakt mit Lisetta –
    man kennt doch die Seeleute von einer anderen eifersüchtigen
    Frau erwischt wurde, die alle beide kaltgemacht hat. Dann floh
    sie ins Ausland, vertraute sich aber, kurz bevor sie starb, ihrer
    Tochter an, die wiederum ihrer Tochter die Schuld der
    Großmutter
    eingestand.
    Um
    das
    irgendwie
    wiedergutzumachen, kam das Mädchen nach Palermo – sie
    sprach doch mit ausländischem Akzent, nicht wahr? – und
    arrangierte die Geschichte mit dem Flugzeug.
    »Warum nicht?« sagte Montalbano höflich und für alles
    offen.
    Cosimo Zappalà von dem Wochenblatt »Vivere!« teilte
    ihm seine Hypothese um sieben Uhr fünfundzwanzig mit.
    Lisetta und Mario pflegten, trunken vor Liebe und
    jugendlichem Überschwang, nackt wie Adam und Eva und
    händchenhaltend spazierenzugehen. Eines schlimmen Tages
    liefen sie einer Abteilung deutscher Soldaten über den Weg,
    die sich im Rückzug befanden und ebenfalls trunken waren,
    vor Angst und Grausamkeit, und wurden vergewaltigt und
    erschossen. Kurz bevor er starb, vertraute sich einer der
    Deutschen...
    Und
    hier
    knüpfte
    die
    Geschichte
    merkwürdigerweise an die von Stefania Quattrini an.
    »Warum nicht?« sagte Montalbano höflich und für alles
    offen.
    Um acht stand Fazio vor der Tür

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