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Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Titel: Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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STOP MIT DER BITTE UM BALDIGSTE ANTWORT STOP GEZ. SALVO MONTALBANO COMMISSARIATO VIGÀTA PROVINCIA DI MONTELUSA
    Bevor man im Ministerium das Fax an die nach Dienstvorschrift zuständige Stelle weiterleitete, würde man sich bestimmt über ihn lustig machen, weil jemand, der auf diese Art und Weise einen Antrag stellte, entweder naiv oder schwachsinnig sein mußte. Doch wenn die zuständige Person den Wink, die in der Botschaft versteckte Herausforderung, begriff, war sie zum Gegenzug gezwungen. Und genau das bezweckte Montalbano.

Sechzehn
    Obwohl Montalbanos Büro am anderen Ende des Kommissariats lag, hörte er das Geschrei, das sich erhob, als Fazio mit der Witwe im Wagen eintraf. Es waren zwar nur ein paar Journalisten und Fotografen da, aber denen mußten sich Dutzende von Nichtstuern und Neugierigen angeschlossen haben.
    »Signora, warum hat man Sie verhaftet?«
    »Schauen Sie hierher, Signora!«
    »Lassen Sie uns durch!«
    Dann wurde es relativ ruhig, und es klopfte an seiner Tür. Fazio kam herein. »Wie war's?«
    »Sie hat keinen großen Widerstand geleistet. Sie hat sich erst aufgeregt, als sie die Journalisten gesehen hat.«
    »Und ihr Sohn?«
    »Ein Mann stand neben ihr auf dem Friedhof, dem alle kondolierten. Ich hielt ihn für den Sohn. Aber als ich zu der Witwe sagte, daß wir sie mitnehmen, hat er sich umgedreht und ist weggegangen. Das kann nicht ihr Sohn gewesen sein.«
    »Doch, Fazio, das war er. Er ist ein zartes Seelchen und erträgt den Anblick seiner verhafteten Mutter nicht. Der Gedanke an die Anwaltskosten versetzt ihn in Angst und Schrecken. Laß die Signora rein.«
    »Comu a una latra! Wie eine Diebin behandelt man mich!« rief die Witwe empört, sobald sie vor dem Commissario stand.
    Montalbano setzte ein strenges Gesicht auf. »Habt ihr die Signora etwa schlecht behandelt?!« Drehbuchmäßig tat Fazio ganz verlegen. »Na ja, es war doch eine Verhaftung…«
    »Hat irgend jemand was von Verhaftung gesagt? Setzen Sie sich doch, Signora, und bitte entschuldigen Sie dieses bedauerliche Mißverständnis. Wir brauchen nur ein paar Minuten, gerade so lange, bis wir Ihre Aussage zu Protokoll genommen haben. Dann sind Sie auch schon fertig und können nach Hause gehen.«
    Fazio setzte sich an die Schreibmaschine, Montalbano ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder. Die Witwe schien sich wieder beruhigt zu haben, aber der Commissario sah, wie ihre Nerven unter der Haut hüpften wie Flöhe auf einem streunenden Hund.
    »Signora, korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre. Sie sagten, wie Sie sich bestimmt erinnern, daß Sie an dem Morgen, als Ihr Mann ermordet wurde, aufstanden, ins Badezimmer gingen, sich dort anzogen, ihre Handtasche aus dem Eßzimmer holten und dann die Wohnung verließen. Stimmt das?«
    »Stimmt genau.«
    »Ist Ihnen zu Hause nichts Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »Was sollte mir denn auffallen?«
    »Zum Beispiel, daß die Tür zum Arbeitszimmer, anders als sonst, geschlossen war.«
    Das war auf gut Glück gesagt, er hatte jedoch ins Schwarze getroffen. Die Gesichtsfarbe der Signora wechselte von rot zu weiß. Aber ihre Stimme war fest. »Ich glaube, sie war offen, mein Mann hat sie nie zugemacht.«
    »O nein, Signora. Als ich nach Ihrer Rückkehr aus Fiacca zusammen mit Ihnen die Wohnung betrat, war die Tür geschlossen. Ich habe sie dann aufgemacht.«
    »Es ist doch egal, ob sie offen oder zu war.«
    »Sie haben recht, das ist völlig nebensächlich.« Die Witwe konnte einen tiefen Seufzer nicht unterdrücken.
    »Signora, an dem Morgen, als Ihr Mann umgebracht wurde, fuhren Sie nach Fiacca, um Ihre kranke Schwester zu besuchen. Stimmt das?«
    »So war es.«
    »Aber Sie hatten etwas vergessen. Deshalb stiegen Sie an der Abzweigung in Cannatello aus dem Bus, warteten auf den Bus aus der Gegenrichtung und fuhren nach Vigàta zurück. Was hatten Sie denn vergessen?« Die Witwe lächelte, auf diese Frage war sie vorbereitet. »Ich bin an jenem Morgen in Cannatello nicht ausgestiegen.«
    »Signora, wir haben zwei Busfahrer, die es bezeugen.«
    »Die haben schon recht, aber das war nicht an dem Morgen, sondern zwei Tage vorher. Die Busfahrer irren sich im Tag.«
    Sie war gewieft und schlagfertig. Jetzt mußte die Falle her. Montalbano öffnete eine Schublade in seinem Schreibtisch und holte das Küchenmesser heraus, das in einer Zellophantüte steckte.
    »Mit diesem Messer, Signora, wurde Ihr Mann ermordet. Ein einziger Stich in den Rücken.«
    Die Witwe änderte ihren

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