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Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Titel: Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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all'arancia. Als er fertig war, stand er auf, ging in die Küche und drückte dem Koch bewegt die Hand, ohne ein Wort zu sagen. Auf dem Weg zu Valentes Büro sang er im Auto aus voller Kehle: »Guarda come dondolo, guarda come dondolo, col twist…«
    Valente bat Montalbano in einen Raum neben seinem Zimmer.
    »Das haben wir schon öfter gemacht«, sagte er. »Wir lassen die Tür halb offen, und wenn du nicht gut hörst, kannst du mit diesem kleinen Spiegel sehen, was in meinem Büro vorgeht, wenn du ihn richtig einstellst.«
    »Paß auf, Valente, es geht um Sekunden.«
    »Laß uns nur machen.«
    Commendatore Spadaccia kam in Valentes Büro; man sah sofort, daß er nervös war.
    »Entschuldigen Sie, Dottor Valente, aber ich verstehe das nicht. Sie hätten doch auch in die Prefettura kommen können, dann würde ich nicht soviel Zeit verlieren. Ich habe nämlich viel zu tun.«
    »Verzeihen Sie, Commendatore«, sagte Valente ekelhaft devot. »Sie haben vollkommen recht. Ich werde es wiedergutmachen und Sie nicht länger als fünf Minuten aufhalten. Es gibt nur noch eine Kleinigkeit zu klären.«
    »Bitte.«
    »Sie sagten mir letztes Mal, der Prefetto sei gewissermaßen aufgefordert worden…«
    Der Commendatore hob gebieterisch die Hand, und Valente verstummte augenblicklich.
    »Wenn ich das gesagt habe, dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Sua Eccellenza ist nicht im Bilde. Im übrigen handelte es sich um einen Schwachsinn, wie er jeden Tag hundertmal vorkommt. Das Ministerium in Rom hat mich angerufen, Sua Eccellenza wird wegen solcher Scheißgeschichten nicht behelligt.«
    Anscheinend hatte der Prefetto von seinem Stabschef eine Erklärung verlangt, nachdem ihn der falsche Journalist vom »Corriere« angerufen hatte. Es war wohl eine ziemlich lebhafte Unterredung gewesen, deren Echo in den starken Worten des Commendatore widerhallte. »Und weiter?« drängte Spadaccia.
    Valente breitete die Arme aus; ein Heiligenschein schwebte über seinem Haupt. »Ich bin fertig«, sagte er.
    Spadaccia stutzte und blickte um sich, als wollte er sich der Wirklichkeit vergewissern, die ihn umgab. »Heißt das, daß Sie keine weiteren Fragen an mich haben?«
    »Genau.«
    Spadaccia schlug mit der Hand so laut auf den Schreibtisch, daß sogar Montalbano im Nebenzimmer zusammenzuckte.
    »Wenn Sie mich dermaßen verarschen, werde ich Sie dafür zur Rechenschaft ziehen!«
    Wütend rauschte er hinaus. Montalbano lief ans Fenster; seine Nerven waren angespannt. Er sah, wie der Commendatore fluchtartig das Haus verließ und auf sein Auto zuging; der Chauffeur stieg aus, um ihm den Wagenschlag zu öffnen. Genau in diesem Augenblick entstieg einem eben angekommenen Streifenwagen Angelo Prestìa, den sogleich ein Polizeibeamter am Arm packte. Spadaccia und der Kapitän des Fischkutters standen sich fast Angesicht zu Angesicht gegenüber. Sie wechselten kein Wort, und jeder setzte seinen Weg fort.
    Auf das Freudengewieher Montalbanos hin, das er manchmal ausstieß, wenn sich etwas in die richtige Richtung bewegte, stürzte Valente erschrocken ins Nebenzimmer.
    »Was ist denn mit dir los?«
    »Geschafft!« rief Montalbano.
    »Setzen Sie sich da hin!« hörten sie einen Beamten sagen, der Prestia ins Büro geführt hatte.
    Valente und Montalbano blieben, wo sie waren, zündeten sich eine Zigarette an, rauchten, ohne etwas zu sagen, und ließen den Kapitän der Santopadre derweil auf kleiner Flamme schmoren.
    Ihre Gesichter verhießen gar nichts Gutes, als sie hereinkamen. Valente pflanzte sich hinter seinen Schreibtisch, Montalbano nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben ihn.
    »Jetzt reicht's aber langsam!« fuhr der Kapitän die beiden an.
    Ihm war nicht klar, daß er mit seinem aggressiven Gehabe Valente und Montalbano verriet, was ihm durch den Kopf ging: Er war nämlich überzeugt, Commendator Spadaccia sei gekommen, um zu bestätigen, daß er die Wahrheit gesagt habe. Er fühlte sich sicher, konnte sich also entrüstet zeigen.
    Auf dem Schreibtisch lag eine dicke Aktenmappe, auf der in riesigen Lettern Angelo Prestia stand; dick war sie, weil sie einen Stoß alter Rundschreiben enthielt, aber das wußte der Kapitän nicht. Valente schlug sie auf und nahm Spadaccias Visitenkarte heraus.
    »Die hast du uns gegeben, bestätigst du das?«
    Der Übergang vom früheren »Sie« zum bullenmäßigen »du« beunruhigte Prestia.
    »Klar bestätige ich das. Der Commendatore hat sie mir gegeben und gesagt, ich könnte mich an ihn wenden, falls ich

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