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Commissario Montalbano 09 - Die dunkle Wahrheit des Mondes

Commissario Montalbano 09 - Die dunkle Wahrheit des Mondes

Titel: Commissario Montalbano 09 - Die dunkle Wahrheit des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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dem einem die großen Haie ins Netz gehen.«
    »Ist das denn nicht seine Aufgabe? Er ist doch der Chef der Drogenfahndung! Warum kommt er dann her und trampelt uns auf den Eiern rum? Er soll seinen Plan ruhig machen, aber statt ihn an uns weiterzureichen, soll er ihn mit seinen Männern umsetzen.«
    »Salvo, seinen Ermittlungen zufolge hält sich einer der wichtigsten Haie hier bei uns auf, in Vigàta. Und er will unsere Zusammenarbeit.«
    Montalbano sah ihn nachdenklich an. »Mimi, diese Geschichte stinkt. Wir müssen darüberreden, aber jetzt habe ich keine Zeit. Ich will mir mit Catarella eine Sache anschauen, und nachher muss ich nach Montelusa, weil der Polizeipräsident mich einbestellt hat.« Catarella wartete vor der Bürotür auf ihn und hüpfte noch immer herum wie ein Bär. Er ging nach ihm hinein und legte zwei ausgedruckte Blätter auf den Schreibtisch. Der Commissario sah sie an und verstand gar nichts. Es war eine Zahlenreihe bestehend aus sechs Ziffern, die untereinander geschrieben waren, und jede Zahl korrespondierte mit einer anderen Zahl:
    213452  136000  431235  235000
    und so weiter. Er war sich darüber im Klaren, dass er, wenn er diese Angelegenheit genauer unter die Lupe nehmen wollte, Catarella loswerden musste, der ihm mit seinem Stammestanz auf die Nerven ging. »Absolut tüchtig! Herzlichen Glückwunsch, Catarella!« Von einem Bären verwandelte Catarella sich in einen Pfau, und weil er keinen Schwanz hatte, um das Rad zu schlagen, hob und streckte er die Arme aus, spreizte die Finger und drehte sich um sich selbst.
    »Wie hast du das Passwort gefunden?«
    »Ahhh, Dottori, Dottori! Der Tote, der hat mich fast wahnsinnig gemacht. Der Tote war nämlich unglaublich schlau. Das Wort, es war ihrer, ich meine der Name der Schwester des Toten, welche Michela hieß, in gemeinsamer Gemeinsamkeit mit Tag, Monat und Jahr der Geburt seiner Schwester, Michela, der Schwester vom Toten, geschrieben ohne Nummern, alles Buchstaben.«
    Weil er, froh und glücklich, die Lösung gefunden zu haben, den Satz in einem Atemzug aussprach, begriff der Commissario nur einen Teil davon, aber der genügte. »Ich meine mich zu erinnern, dass du mir gesagt hast, man brauchte drei Passwörter…«
    »Jaja, Dottori. Die Arbeit wird jetzt fortgesetzt.«
    »Einverstanden, dann geh und mach weiter. Und nochmals vielen Dank.«
    Catarella taumelte sichtlich. »Ist dir schwindelig?«
    »Ein bisschen, Dottori.«
    »Geht es dir gut?«
    »Jaja.«
    »Warum dreht sich dir dann der Kopf?«
    »Weil Euer Gnaden mir ihren Dank ausgesprochen hat, Dottori.«
    Er taumelte aus dem Zimmer wie ein Betrunkener. Montalbano warf einen weiteren Blick auf die beiden Blätter. Aber weil es Zeit war, nach Montelusa zu fahren, steckte er sie in die Tasche, wo er schon das Heftchen mit den Kanzonen hatte. Das wiederum, darauf hätte er schwören können, den Code enthielt, um all diese Zahlen zu verstehen.
    »Wertester! Wie geht's, wie steht's? Alle in guter Verfassung zu Hause?«
    »Ausgezeichnet, Dottor Lattes.«
    »Bitte nehmen Sie doch Platz.«
    »Danke, Dottore.«
    Er setzte sich. Lattes sah ihn an, und er sah Lattes an. Lattes lächelte ihm zu und er ihm ebenfalls.
    »Welchem Umstand verdanken wir das Vergnügen Ihres Besuches?«
    Montalbano guckte und mameluckte.
    »Ehrlich gesagt, hatte ich … Der Signor Questore hatte mich…«
    »Sind Sie hier wegen der Einbestellung?«
    »Naja.«
    »Ja, wie denn? Der Telefonist in Ihrer Zentrale da, Cavarella…«
    »Catarella.«
    »Hat er Sie nicht verständigt? Ich habe am späten Vormittag angerufen, um Sie wissen zu lassen, dass der Signor Questore nach Palermo reisen musste und Sie morgen zur gleichen Zeit erwartet.«
    »Nein, ich bin nicht benachrichtigt worden.«
    »Das ist aber sehr schwerwiegend! Treffen Sie Vorsichtsmaßnahmen!«
    »Die werde ich treffen, keine Sorge, Dottore.« Was für Vorsichtsmaßnahmen sollte man denn verdammt noch mal mit Catarella treffen? Das wäre doch das Gleiche, als wollte man einem Krebs beibringen, vorwärtszulaufen. Weil er nun schon einmal in Montelusa war, entschloss er sich, seinen Freund, den Journalisten Nicolò Zito, zu besuchen. Er parkte vor den Büros der »Retelibera«, und sobald er hereinkam, sagte ihm die Sekretärin, dass Zito eine Viertelstunde zur Verfügung habe, bevor er mit den Nachrichten auf Sendung gehe.
    »Du hast lange nichts mehr von dir hören lassen«, tadelte ihn Zito.
    »Ich bitte um Nachsicht, aber ich hatte viel zu tun.«
    »Kann

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