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Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx

Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx

Titel: Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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herausfordern wollen, bin ich dabei«, sagte der Commissario und hoffte, dass der andere ihn nicht wirklich ernst nahm.
    Und in der Tat, zum ersten Mal lachte Don Antonio. »Und danach zeigen Sie mich wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und tätlichen Angriffs an? Hören Sie, Commissario, Sie sind mir sympathisch. Katia ist eine anständige junge Frau, und sie hat Glück im Unglück gehabt. Seit sie den Entschluss gefasst hatte, auf Distanz zu denen vom »Guten Willen« zu gehen, hat sie die richtigen Leute getroffen, die wussten, wie man ihr helfen konnte. Lassen Sie mir Ihre Telefonnummer da. Wenn ich etwas über Katia in Erfahrung bringe, rufe ich Sie an.«
    Montalbano schrieb die Nummern auf, auch die von Marinella, und dann fragte er:
    »Wissen Sie, warum Katia nichts mehr mit dem Verein von Monsignor Pisicchio zu tun haben wollte?«
    »Ja.«
    »Verraten Sie ihn mir?«
    »Nein.«
    »Warum?«
    »Weil er mir in der Beichte genannt worden ist.«
    Sie verließen Fiacca wieder.
    »Glauben Sie, der Pfarrer wird sich melden?«
    »Ich denke schon. Nachdem er sich mit Katia beraten hat. Und Don Antonio, darauf verwette ich meine Eier, hat dafür gesorgt, dass sie an einem sicheren Ort versteckt ist.
    Vermutlich sogar in seinem eigenen Haus.«
    »Dann würden Sie also sagen, dass diese Fahrt, alles in allem, nicht umsonst war?«
    »Ganz genau. Ich glaube ganz sicher, dass wir eine indirekte Verbindung zu Katia hergestellt haben.«
    »Wissen Sie, wie spät es geworden ist? Wir werden erst gegen halb vier in Vigàta ankommen«, sagte Fazio. Bei Enzo würde es um diese Zeit mit Sicherheit nichts mehr zu essen geben.
    »Wenn uns die Carabinieri noch einmal aufhalten, werden wir sogar erst um fünf ankommen. Und ich habe Appetit.«
    »Ich auch«, schloss Fazio sich ihm an. Montalbano sah eine Abfahrt mit einem Hinweisschild. »Fahr links ab und weiter nach Caltabellotta.«
    »Was sollen wir da?«
    »Da gab's einmal ein gutes Restaurant.« Fazio bog auf die entsprechende Straße ab. Montalbano fiel ein Abschnitt aus dem Schulgeschichtsbuch ein. Er sagte ihn laut und mit geschlossenen Augen auf:
     
    Der Friede von Caltabellotta, der am 31. August 1807 geschlossen wurde, setzte dem Krieg der Vespri ein Ende. Friedrich II. von Aragon wurde als König von Trinakrien anerkannt und verpflichtete sich, Eleonora, die Schwester Roberts von Anjou, zu heiraten…
    Er brach ab.
    »Und?«, fragte Fazio. »Wie ist es ausgegangen?«
    »Was?«
    »Ist Friedrich seiner Verpflichtung nachgekommen? Hat er Eleonora geheiratet?«
    »Daran erinnere ich mich nicht mehr.«
    »Lasst einen Blumenkohl in Salzwasser kochen, hebt ihn heraus, wenn er al dente ist, und zerteilt ihn in Röschen. Gebt ihn in einen Topf zu einer vorher in Scheiben geschnittenen und angedünsteten Zwiebel, damit er deren Geschmack annimmt. Bratet in einer Pfanne ein schönes Stück frischer Salsiccia, und sobald sie eine goldbraune Farbe angenommen hat, zieht die Pelle ab und schneidet sie in Scheiben von höchstens einem Zentimeter Dicke. Vermischt den Blumenkohl und die Salsiccia in dem Bratfett, gebt ein paar in hauchdünne Scheiben geschnittene Kartoffeln dazu, klein gehackte schwarze Oliven, Salz und Gewürze. Vermengt diese Masse gut. Rollt ein bisschen aufgegangenen Brotteig rund aus, legt ihn in eine Springform, füllt ihn mit der Masse und bedeckt ihn mit einem weiteren runden Teigblatt, wobei der Rand schön festgedrückt werden muss. Bestreicht die Oberfläche mit Schweineschmalz und schiebt die Form in einen heißen Backofen. Holt sie heraus, sobald der Teig sich goldbraun färbt (das dauert allerdings etwa eine halbe Stunde).«
    Das war das Rezept für 'impanata di maiali, das Montalbano sich diktieren ließ, nachdem er und Fazio sich die Finger alle einzeln abgeleckt hatten. Beim ersten Gang hatten sie auf Leichtes gesetzt: Reis nach sizilianischer Art, was bedeutete, dass er nach Wein, Essig, gesalzenen Anchovis, Öl, Tomaten, Zitronensaft, Salz, Peperoncini, Majoran, Basilikum und schwarzen Oliven, den Passaluna, schmeckte.
    Das waren Gerichte, die nach Wein verlangten, und dieses Verlangen war nicht unbeachtet geblieben. Als sie wieder ins Freie kamen, fehlte Montalbano der Spaziergang auf der Mole bis zum Leuchtturm. »Komm, Fazio, lass uns einen Spaziergang machen, wir gehen bis zum Kastell, und wenn wir wieder zurück sind, setzen wir uns ins Auto.«
    »Jaja, Dottori, dann verflüchtigt sich auch der Wein ein bisschen, den wir getrunken haben. Wenn uns

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