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Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Titel: Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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kam herbei und trug Ingrids Gedeck fort.
    »Ist es Ihnen hier genehm, Signora Esterman?«
    »Ja, Matteo, danke.«
    Und während der Oberkellner fortging, erklärte sie Montalbano:
    »Ich hatte Matteo gebeten, uns einen Tisch am Rand des beleuchteten Bereichs zu reservieren. Das ist zwar beim Essen nicht ganz so komfortabel, aber dafür bleiben wir einigermaßen verschont von den Mücken.« Auf der Wiese standen unzählige Tische für vier bis zehn Personen, die von gewaltigen Scheinwerfern, die an vier außerhalb stehenden eisernen Türmchen montiert waren, angestrahlt wurden. Und ganz sicher waren schon ganze Heerscharen von Millionen und Abermillionen Mücken aus Fiacca und den umliegenden Dörfern auf dem Weg zu diesem Festtagslicht.
    »Ach, sei so lieb, Guido, ich habe meine Zigaretten im Zimmer vergessen.«
    Ohne ein Wort zu sagen, stand Guido auf und ging in Richtung Villa.
    »Ingrid hat mir gesagt, dass Sie auf mich gesetzt hätten. Danke. Dafür schulde ich Ihnen einen Kuss.«
    »Sie haben ein tolles Rennen hingelegt.«
    »Mit dem armen Super hätte ich ganz sicher gewonnen. Apropos, ich habe Scisci aus den Augen verloren, ich meine Lo Duca, Entschuldigung. Ich wollte Sie einander vorstellen.«
    »Wir haben uns bereits kennengelernt und uns auch schon unterhalten.«
    »Ach ja? Hat er Ihnen von seiner Hypothese bezüglich des Diebstahls der beiden Pferde erzählt und warum meins umgebracht worden ist?«
    »Die Hypothese von der Rache?«
    »Ja. Halten Sie sie für plausibel?«
    »Warum nicht?«
    »Wissen Sie, Scisci hat sich wie ein Gentleman benommen. Er wollte mir unbedingt den Schaden ersetzen, der mir durch den Verlust von Super entstanden ist.«
    »Haben Sie abgelehnt?«
    »Natürlich. Es ist ja nicht seine Schuld, oder? Na ja, indirekt vielleicht schon … Aber den Armen hat das Ganze doch selbst zutiefst getroffen … Und dann habe ich mich auch noch über ihn lustig gemacht.«
    »Was haben Sie denn zu ihm gesagt?«
    »Na ja, wissen Sie, er bildet sich doch so viel darauf ein, in Sizilien hochangesehen zu sein, und erzählt überall herum, dass keiner es jemals wagen würde, ihm etwas anzutun, und dann …«
    Ein Kellner kam mit drei Tellern, verteilte sie und ging dann wieder.
    Es war eine gelbliche Brühe mit ein paar grünlichen Streifen als Einlage, deren Geruch irgendwo zwischen abgestandenem Bier und Terpentin lag.
    »Warten wir auf Guido?«, fragte Montalbano, doch nicht wegen seiner guten Erziehung, sondern um all seinen Mut zusammenzuraffen, damit er den ersten Löffel überhaupt in den Mund bekam.
    »Aber nein. Sonst wird die Suppe ja ganz kalt.« Montalbano tauchte den Löffel ein, führte ihn zum Mund, schloss die Augen und schluckte. Er hoffte, dass sie wenigstens diesen Nicht-Geschmack bestimmter Instantsuppen haben würde, aber es war noch schlimmer. Er verbrannte sich die Kehle. Vielleicht hatten sie sie ja mit Salzsäure gewürzt. Beim zweiten Löffel, als er schon halb erstickt war, öffnete er die Augen und bemerkte, dass Rachele die Suppe in null Komma nichts ausgelöffelt hatte, denn der Teller vor ihr war leer.
    »Wenn Sie sie nicht mögen, geben Sie sie mir«, sagte Rachele.
    Wie konnte ihr dieser grässliche Fraß nur schmecken? Er schob ihr den Teller hin.
    Sie nahm ihn, beugte sich leicht zur Seite, leerte ihn auf dem Rasen aus und gab ihn Montalbano dann wieder zurück.
    »Das ist der Vorzug eines spärlich beleuchteten Tisches.« Guido kam mit den Zigaretten zurück. »Danke. Und jetzt iss deine Suppe, mein Lieber, sonst wird sie kalt. Sie ist wirklich vorzüglich. Stimmt's, Commissario?«
    Ganz sicher hatte diese Frau eine sadistische Ader. Gehorsam löffelte Guido Costa in aller Stille die ganze Suppe in sich hinein.
    »War die nicht köstlich, mein Lieber?«, fragte Rachele. Und unter dem Tisch stieß sie zum Zeichen ihrer Komplizenschaft mit ihrem Knie zweimal fest gegen das von Montalbano.
    »Nicht schlecht«, antwortete der Arme mit auf einmal ganz rauer Stimme.
    Die Salzsäure musste ihm die Stimmbänder verätzt haben. Dann war es für einen Augenblick, als wäre eine Wolke vor den Scheinwerfern vorbeigezogen.
    Montalbano blickte hoch: Eine Wolke war es, das schon, aber eine aus lauter Mücken. Eine Minute später begann sich unter das Stimmengewirr auch das Klatschen von Schlägen zu mischen. Männer wie Frauen schlugen sich selbst, versetzten sich Klapse auf den Hals, auf die Stirn und auf die Ohren.
    »Wo ist nur meine Mantilla hin verschwunden?«, fragte Rachele

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