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Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache

Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache

Titel: Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Viertel der Reichen, das mir unsympathisch ist. Ist eine Parallelstraße zur Via Guttuso.«
    »Verstehe. Und er kommt nur im Sommer hierher?«
    »Oh nein, Dottore. Die Metzgerei hier hat er behalten, um die kümmert sich sein Bruder, der Ignazio heißt. Und Arturo kommt fast jeden Samstag vorbei, um zu schauen, wie die Geschäfte laufen.«
    War ja möglich – dachte Montalbano –, dass Mimì ihn kennengelernt hat, weil er dort sein Fleisch kauft. Er hat ihn getroffen, hat erfahren oder wusste bereits, dass er eine leer stehende kleine Villa besitzt, und sie dann gemietet. Das könnte die richtige Erklärung sein.
    »Hast du mit deinem Freund Morici von der Antimafia gesprochen?«
    »Ja, hab ich. Wir sehen uns morgen früh Punkt neun in einer Café-Bar in Montelusa. Aber sagen Sie mir denn jetzt, wie Sie sich so gekratzt haben?«
    »Das war Dolores Alfano.«
    Fazio verschlug es augenblicklich den Atem.
    »Ist sie wirklich so schön, wie alle sagen?«
    »Traumhaft schön.«
    »War sie hier?«
    »Ja.«
    »Ist sie gekommen, um den anzuzeigen, der sie überfahren wollte?«
    »Darüber haben wir gar nicht gesprochen.«
    »Was wollte sie dann?«
    Und Montalbano musste ihm die ganze Sache erzählen, einschließlich des Verschwindens von Kapitän Giovanni Alfano.
    »Und warum hat sie Sie gekratzt?«
    Ein wenig verschämt erklärte Montalbano es ihm.
    »Vorsicht, Dottore, diese Frau beißt zu.«

Zehn
    Gerade hatte er mit großem Genuss die Melanzane alla parmigiana verspeist, als Livia ihn anrief.
    »Beba hat eben eine halbe Stunde lang am Telefon auf mich eingeredet. Sie ist völlig verzweifelt und hat nur geweint.«
    »Aber warum denn?!«
    »Weil Mimì sie so schlecht behandelt. Er schreit und poltert, man versteht gar nicht, was er will. Heute Morgen hat er ihr eine fürchterliche Szene gemacht. Beba meint, dass ihn diese Nachtschichten völlig fertigmachen.«
    »Hast du ihr denn nicht gesagt, dass sie schon ganz bald aufhören?«
    »Doch, aber in der Zwischenzeit muss die arme Beba … Eins hätte ich gern gewusst, Salvo. Hat Mimì vorher schon mal solche nächtlichen Observierungen durchgeführt?«
    »Natürlich, Dutzende von Malen.«
    »Und da hat er nie so reagiert?«
    »Nie.«
    »Wie kommt es dann, dass er jetzt … Na ja! Da ist doch nicht zufällig eine andere Sache im Spiel?«
    In Montalbanos Kopf fing eine Alarmglocke an zu läuten.
    »Was denn für eine Sache?«
    »Na ja, ich weiß nicht … Vielleicht hat er sich in eine andere verliebt … Früher hat Mimì sich doch andauernd verliebt … Da ist die ständige Müdigkeit wegen dieser Nächte und die Gereiztheit Beba gegenüber …«
    Ach du liebe Zeit, Livia durfte in dieser Idee keinesfalls bestärkt werden, das würde ja alles ruinieren!
    »Entschuldige mal, Livia, wann sollte er sich denn überhaupt mit dieser anderen Frau treffen? Dazu hat er doch gar keine Zeit, denk doch mal nach. Die Nächte verbringt er im Augenblick entweder Wache stehend auf seinem Beobachtungsposten oder schlafend bei sich zu Hause, tagsüber ist er im Büro …«
    »Stimmt. Aber wie kommt es denn plötzlich zu all diesen Observationen? Und dann immer ausgerechnet zu Mimìs Lasten.«
    Verdammt! Livia wurde ja langsam richtig gefährlich. Mit ihrem weiblichen Instinkt war sie beinahe bei der Wahrheit angelangt. Es gab für ihn zwei Wege, um sie abzulenken: Entweder fing er laut an zu schreien wie ein Verurteilter und behauptete, dass er nicht schuld an der zunehmenden Kriminalität sei, oder er sprach in aller Ruhe. Wenn er den ersten Weg wählte, würde alles mit einer fürchterlichen Szene enden, und Livia würde weiterhin an ihrer Position festhalten, wohingegen der zweite Weg vielleicht …
    »Ach, weißt du, wir befinden uns zurzeit … gewissermaßen in einer Notsituation … Es gibt da eine Bande gefährlicher Flüchtiger, die hier im Umland untergetaucht sind … Einen haben wir schon verhaftet, und zwar dank Mimì. Und es ist auch nicht richtig, dass alles zulasten von Mimì geht. Er hat ja nur jede zweite Nacht Dienst. Wenn er frei hat, übernimmt das jemand anderer.«
    Alles Lügen. Aber sie schienen Livia zu überzeugen.
    Bevor er zu Bett ging, schaltete er den Fernseher ein. Das Hühnerarschmaul in dem Hühnerarschgesicht von Pippo Ragonese sagte etwas, das ihn betraf.
    »… und wir beziehen uns damit keineswegs auf mögliche Entwicklungen bei der Ermittlung über den ermordeten Unbekannten, der in Stücke zerlegt und in einer Gegend aufgefunden wurde,

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