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Commissario Pavarotti trifft keinen Ton - Kriminalroman

Commissario Pavarotti trifft keinen Ton - Kriminalroman

Titel: Commissario Pavarotti trifft keinen Ton - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Florin
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kurz, als wolle er den Abend noch einmal Revue passieren lassen.
    »Aber am Schluss hat mir der Wein nicht mehr geschmeckt. Diese, ähem«, er hüstelte und suchte nach einer halbwegs höflichen Bezeichnung, »beleibte Wirtin hat mich mit giftigen Blicken förmlich bombardiert.«
    Pavarotti grinste, er konnte sich die Szene sehr gut vorstellen.
    »Viel mehr kann ich leider nicht berichten, Commissario.«
    »Waren Sie die ganze Zeit über zusammen?«, wollte Pavarotti wissen.
    »Ja. Das heißt …« Topolini zögerte.
    »Ja?«
    »Nun, der Signore war des Öfteren auf der Toilette. Aber in seinem Alter hat man vermutlich bereits Prostatabeschwerden«, tönte Topolini, noch ein halbes Leben von solchen Zipperlein entfernt.
    Pavarotti lächelte. Niedermeyer war Mitte vierzig, auch noch nicht unbedingt im Alter für Prostataprobleme. Laut sagte er: »Wann war er denn das letzte Mal draußen?«
    Topolini überlegte. »Das muss kurz vor elf gewesen sein. Gleich darauf hat er sich nämlich verabschiedet, und dann habe ich auf die Uhr gesehen. Ein bisschen blass um die Nase war er, als er von der Toilette zurückkam. Ich hab noch gedacht, dass ihm wohl die fetten Wurzen nicht so recht bekommen sind.«
    »So, so«, machte Pavarotti. Was Topolini da in seiner Naivität herausplapperte, war ja höchst aufschlussreich. »Sind Sie eigentlich an dem Abend auch einmal ausgetreten?«
    »Wegen der paar Gläser?«, winkte Topolini selbstgefällig ab. »Mit meiner Blase ist schon noch alles in Ordnung, Commissario.« Sprach’s und beförderte seinen Erdbeerball mit kühnem Schlag aufs Grün. Jedenfalls beinahe. Die Erdbeere landete unglücklich auf einer unebenen Stelle, kollerte zurück und segelte in den gleichen Sandbunker hinunter, in dem auch Pavarottis Kugel gelandet war.
    Pavarotti verbiss sich ein Schmunzeln. Ein gelber Ball hätte jetzt besser zu Topolinis Miene gepasst. Der Knabe sah aus, als hätte er in eine Grapefruit gebissen. Pavarottis Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Nun kam es darauf an, das richtige Ablenkungsmanöver in Gang zu setzen.
    »Signore, mein Ball liegt ein paar Zentimeter hinter Ihrem, ich bin zuerst an der Reihe«, rief er und kletterte seufzend in die mit Sand gefüllte tiefe Senke.
    Der Commissario hasste Bunker, aber nicht wegen der golferischen Herausforderung, einen Ball aus der Sandvertiefung zurück auf den Rasen zu bugsieren. Pavarotti war stolz auf seine Bunkertechnik. Ihm war es einfach zuwider, in so ein dämliches Sandloch hinuntersteigen zu müssen. Pavarotti verzog das Gesicht. In manche dieser topfähnlichen Gebilde musste man sich fast schon abseilen. Wenn er klettern statt golfen wollte, würde er sich an die Berge halten. Davon waren ja hier weiß Gott genügend vorhanden.
    Außerdem hasste er diese Harkerei im Sand, um den Bunker hinterher wieder in Ordnung zu bringen. Er war ja schließlich keine Frau. Die meisten von denen werkelten schon fast zwanghaft mit den Rechen herum, als ob sie ihre Putzneurosen unbedingt auch auf dem Golfplatz ausleben mussten.
    Fast alle Spieler, egal ob weiblich oder männlich, waren sowieso hoffnungslos damit überfordert, die Bälle aus dem Sand zu kriegen. Jedenfalls dann, wenn sie nicht ein wenig mit der Hand nachhelfen konnten. Und so eine kleine Korrektur hatte Pavarotti jetzt auch mit Topolinis Ball vor.
    »Signore, ich glaube, Ihr Mobiltelefon klingelt!«
    Topolinis Kopf ruckte zu seinem Schlägerset, das er ein paar Meter entfernt abgestellt hatte. »Ich höre nichts!«
    »Sehen Sie lieber mal nach, vielleicht ist es ja Ihr Herr Vater!« Wie von einer Schnur gezogen, marschierte der Junge daraufhin schnurstracks zu seinem Caddy und fing an, an den Taschen zu nesteln.
    Pavarotti grinste. Er vergewisserte sich, dass Topolini ihm den Rücken zudrehte, griff in den Sand und setzte Topolinis Ball vorsichtig auf die Spitze einer kleinen Sandwelle. So würde der Ball butterweich zu spielen sein.
    Pavarotti kam gerade ächzend wieder hoch, als sein Flightpartner rief: »Mein Display zeigt mir keinen Anruf an, Commissario!«
    »Dann muss ich mich wohl getäuscht haben«, murmelte Pavarotti und schlug seinen Ball aus dem Bunker aufs Grün, nicht ohne eine gewaltige Sandwolke aufzuwirbeln.
    Nach der kleinen Optimierung der Balllage hatte Topolini, wie erwartet, keinerlei Schwierigkeiten, seinen Ball ebenfalls aufs Grün zu bugsieren. Diese vermeintliche golferische Großtat sorgte bei ihm sichtlich für eine weitere Ausschüttung von Glückshormonen.
    Zu

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