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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Waffe unablässig auf ihn gerichtet blieb. Sabbah drehte sich zögernd zur Tür um. Seine Hände wurden gepackt, und er musste die Kiste mit dem Maidbot fallen lassen. Ein kaltes Band aus Malmetall schlang sich um seine Handgelenke und machte sie bewegungsunfähig. »Was zur Hölle …?«
    »Ich verhafte Sie wegen Diebstahls.«
    »Das ist doch wohl ein verdammter Witz! Ich habe gesagt, dass ich Ihnen helfen werde! Das war der Deal!« Er drehte den Kopf, um sie anzusehen. Der Lauf der Waffe drückte sich in seinen Kiefer.
    »Es gibt keinen Deal. Sie haben eine Entscheidung getroffen, weiter nichts.«
    »Natürlich gab es einen Deal!«, brüllte er wütend. »Ich habe gesagt, dass ich Ihnen helfen werde, und Sie lassen mich laufen! Jesus!«
    »Sie irren sich«, antwortete die Frau mitleidlos. »Das habe ich nicht gesagt. Sie haben ein Verbrechen begangen. Sie müssen die Konsequenzen tragen. Man wird Sie vor Gericht stellen.«
    »Fick dich, Miststück! Fick dich! Ich hoffe, dein Terrorist jagt hundert Krankenhäuser und Schulen in die Luft! Ich hoffe, er löscht deinen ganzen verdammten Planeten aus!«
    »Das wird er nicht. Er interessiert sich nur für einen Planeten, und mit Ihrer Hilfe können wir ihn daran hindern, weiteren Schaden anzurichten.«
    »Mit meiner Hilfe?« Die Worte kamen nur als Quieken heraus, so schockiert war Sabbah. »Du dämliches Miststück, du kannst mich am Arsch lecken! Ich werde dir nie im Leben helfen! Wir hatten einen Deal!«
    »Wie Sie meinen. Ich werde dem Richter eine Nachricht zukommen lassen und ihn darum bitten, Milde walten zu lassen.«
    »Häh?« Das war so unheimlich, dass sich in seinem Kopf alles zu drehen begann. Die Frau hatte ihm gleich von Anfang an Angst gemacht. Er war nicht einmal mehr sicher, ob sie tatsächlich von der Polizei war. Eher eine Serienmörderin oder so.
    »Ich werde dem Richter sagen, dass Sie vollständig kooperiert und sich einverstanden erklärt haben, als Informant für mich zu arbeiten. Ich werde die Datei nicht verschlüsseln, wenn sie an Ihre Akte geheftet wird. Glauben Sie, Ihre Freunde werden darauf zugreifen, wenn sie sehen, dass Sie nur eine leichte Strafe erhalten haben? Und werden sie glücklich über das sein, was sie dort zu lesen bekommen? Meine Kollegen haben sie übrigens bereits festgenommen für den Raubüberfall heute Nacht. Ich schätze, sie werden sehr neugierig sein zu erfahren, woher wir alles wussten.«
    »Oh, gottverdammt!« Sabbah war den Tränen nahe. Er wollte, dass dieser Albtraum endlich vorbei war. »Das können Sie doch nicht tun! Sie werden mich umbringen, permanent! Sie wissen nicht, wie diese Leute sind!«
    »Ich denke, das weiß ich sehr wohl. Werden Sie mich jetzt informieren, wenn diese Person auftaucht?«
    Und so hatte Sabbah mit zusammengebissenen Zähnen »Ja« gesagt.

    Und so war es nun in den letzten neun Jahren gewesen. Er hatte eine Bewährungsstrafe für den Raubüberfall erhalten und musste zweihundert Stunden gemeinnützige Arbeiten leisten. Es war das letzte Mal gewesen, dass er ein Ding gedreht hatte – jedenfalls irgendetwas größeres. Höchstens den ein oder anderen Kleinbetrug, weiter nichts.
    Und alle drei Wochen hatte er eine Nachricht im Eingangsfile seines E-Butlers vorgefunden, in der sie ihn danach fragte, ob der Mann gekommen sei. Jedes Mal hatte er mit »Nein« geantwortet.
    Neun Jahre, und dieses Supermiststück hatte ihn nicht gehen lassen. »Zeit«, hatte sie ihm damals auf dem Weg zur Polizeiwache gesagt, »Zeit verringert keine Schuld. Zeit verringert überhaupt nichts.« Sie hatte nie gesagt, was mit ihm geschehen würde, sollte er sie nicht informieren. Andererseits war es auch nichts, was er unbedingt herausfinden wollte.
    Also marschierte Sabbah mehrere Blocks weit und ließ das Sektionshaus hinter sich. Auf diese Weise würde sein E-Butler durch einen Cybersphäre-Nodus operieren, der nicht mit dem Gebäude in Verbindung stand. Die Sektion hatte mehrere Techno-Typen – alles Idealisten, was den totalen Zugriff anging, hingen sie fast anarchistischen Vorstellungen nach. Sie glaubten, jegliche Information sollte frei sein. Sie rauchten auch Sachen, die man nicht rauchen sollte, und spielten den größten Teil des Tages sensorische Immersionsspiele. Doch sie verfügten über das unfehlbare Talent, ihre Aufgaben zu erfüllen, wenn eine Datenbank um der Sache Willen geknackt werden musste. Sabbah hielt es nicht für abwegig, wenn der Seniorkader der Partei eine einfache

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