Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Johansson nicht weiter. Er wollte nicht zum Mars, nicht einmal zum Mond. Er wollte nicht weiter als vierhundert Kilometer weg vom Museum, nach Las Vegas. Um genau zu sein, in den Hochsicherheitstresor im Untergrund von Las Vegas, in dem die acht größten Casinos der Erde ihre Gelder lagerten.
    Nachdem der Ausgang des Wurmlochs im Innern des Tresors endete, ging das Team hindurch. Erneut brach eine Kakophonie von Alarmen los, ausgelöst durch ihre Anwesenheit im Tresorraum, und erneut schalteten sich rings um den Tresor herum Kraftfelder ein, dazu geschaffen, jeden Dieb festzuhalten, dem es gelungen war, so weit vorzudringen, bevor die Wachen ihn dingfest gemacht hatten. Ein Komplize von Johansson benutzte Mikrothermoladungen, um die Tresortür von innen zu versiegeln. Dann verbrachten die Männer fünfundvierzig Minuten damit, Säcke voller Banknoten durch das Wurmloch zurück ins Museum zu schaffen. Die Casinos nahmen Währungen von jedem Planeten des Commonwealth entgegen, und in jedem Sack befanden sich Banknoten im Gegenwert von ungefähr fünf Millionen irdischen Dollar. Ein Mann benötigte im Schnitt eine Minute, um sich einen Sack zu schnappen, damit durch das Wurmloch zu gehen und wieder zurückzukehren, um den nächsten zu holen.
    Paula Myo traf neunzig Minuten nach dem Auslösen des Alarms im California Technological Heritage Museum ein. Im Laufe der vorangegangenen Woche hatte sie an einem merkwürdigen Fall in der Umgebung von Portland gearbeitet, wo ein Niling D-Sink gestohlen worden war. Niemand im Serious Crimes Directorate konnte sich vorstellen, was irgendjemand mit diesem Gerät anfangen wollte – jede Firma, die so viel Energie benötigte, konnte sich einen D-Sink leisten. Jetzt wussten sie es. Paula kämpfte sich durch die Barriere aus aufgeregten Reportern, um anschließend eine kleine Armee von Beamten des LAPD und Wächtern des Museums zu passieren, welche die Kriminellen eingeschlossen hatten. Sie drückte sich selbst gegen die ruinierte Tür und spähte ins Innere der Kuppel hinein, wo sie die Rückseite des uralten Wurmlochgenerators sehen konnte. Dahinter, undeutlich verschwommen durch das Kraftfeld des Schutzschirms, sah sie, wie sich Gestalten umherbewegten.
    Zwei Wochen auf ihrem neuen Posten, und sie wurde Augenzeugin des größten und frechsten Raubes in der Geschichte der Menschheit.
    Nachdem der letzte Sack aus dem Tresor in die Kuppel gebracht worden war, verlegte Johansson den Wurmloch-Ausgang erneut, diesmal zu einem unbekannten Ziel. Dann arbeiteten er und seine Komplizen weitere fünfzig Minuten angestrengt, um die Säcke hindurch zu transportieren. Schließlich verschwanden auch sie, und eine einfache Software-Timerfunktion schaltete den Wurmlochgenerator hinter ihnen ab.
    Zwei Stunden später deaktivierte sich der Schutzschirm. Paula gehörte zu den ersten, die in die Kuppel stürmten. Sie beaufsichtige das Spurensicherungsteam, das sie zwischenzeitlich herbeigerufen hatte. Das Direktorat würde ihr den Fall nicht lassen, so viel stand fest – sie war schließlich eine Firstliferin und viel zu niedrig im Rang (ihr ungewöhnliches Erbe wurde niemals erwähnt). Höherrangige Investigatoren mit zwanzig Jahren Berufserfahrung und mehr würden hergebracht werden, um die Leitung der Ermittlungen zu übernehmen, und sie würde nur eine untergeordnete Rolle in der Kommission spielen.
    Bis zum Morgen hatten die Casinos bestätigt, dass eins Komma sieben Milliarden Dollar gestohlen worden waren. Die Medien nannten das Verbrechen den ›Großen Wurmloch-Raubzug‹. Hochrangige Vertreter des Direktorats versicherten ihren Kontaktleuten, dass die Investigatoren schon bald die ersten Verhaftungen vornehmen würden. Es war einfach unmöglich, eine derartige Menge Geldes unbemerkt loszuwerden.
    Doch Johansson hatte seinen Coup gut geplant. Er gab sein Geld bei der Sorte von Leuten aus, die keine Fragen stellten und ganz gewiss keine großen unerklärlichen Einlagen bei irgendwelchen Banken tätigten. Auf Far Away wuchs die Zahl der Mitglieder der Guardians zusammen mit ihren Aktivitäten, und sie begannen mit ihrem unermüdlichen Feldzug gegen den Starflyer in Form seiner wichtigsten Agenten – dem Research Institute und der Halgarth-Familie, die regelmäßig ebenfalls das Ziel ihrer Anschläge war.
    Es gelang der Sonderkommission des Direktorats, Johanssons DNS aus einigen Haaren zu identifizieren, die er in der Museumskuppel zurückgelassen hatte. Zuerst bedeutete das überhaupt nichts;

Weitere Kostenlose Bücher