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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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voll und ganz damit, dass es sein Schwanengesang werden würde.
    »Einen Drink?«, fragte der Agent. Es gehörte zu ihrem Ritual.
    »Was haben Sie da?«
    Der Agent lächelte und ging zur Wand. Ein langer Block aus Granit schwang lautlos zur Seite und gab den Blick auf einen großen Barschrank frei. »Wollen mal sehen … Wir geben uns nicht mit den Weinen von Talotee ab, auch wenn sie gegenwärtig der letzte Schrei sind. Was würden sie zu einem Impiricus Blue sagen? Es ist eine einheimische Kopie, doch meiner unmaßgeblichen Meinung nach besser als das Original.«
    »Dann mal los.«
    Der Agent füllte umständlich zwei vorgekühlte Kristallgläser mit der dicken purpurnen Flüssigkeit. »Einen für Sie, einen für mich.« Er kehrte zum Schreibtisch zurück und schob Adam ein Glas hin. »Salut.«
    »Salut.« Adam leerte es in einem einzigen Zug. Kaltes Feuer brannte ihm in der Kehle. »Wohoo, Mann«, grunzte er. Die Tränen schossen ihm in die Augen. »Gutes Zeug.« Seine Stimme klang rau, als hätte er sich eine Halsentzündung eingefangen.
    »Ich wusste, dass er Ihnen gefallen würde. Sie haben Klasse, was den meisten meiner Kunden leider abgeht. Ich habe mit jeder Menge Gangster zu tun; größere Kanonen und gemeinere Viren sind alles, was sie kennen. Aber Sie … Ich war außerordentlich stolz, als ich die Namen las, die nach dem Angriff auf die Second Chance vor Gericht genannt wurden, weil ich die meisten vermittelt hatte. Das war eine richtig stilvolle Operation, durchgeführt mit Schwung und Begeisterung. Es gibt so wenige derartige Operationen heutzutage.«
    »Das Schiff hat den Angriff überstanden, leider.«
    »Ja, leider. Doch wie heißt es so schön? Den Traum geträumt zu haben bedeutet, über den Berg geflogen zu sein, wenngleich nur im Traum.«
    »Keats?«
    »Nein, Manby. Nun, was kann ich für Sie tun?«, fragte der Agent.
    »Ich brauche Hilfe bei einem neuen Projekt, das ich plane.«
    »Selbstverständlich.«
    »Hauptsächlich ganz normale Söldner.« Adam befahl seinem E-Butler, die Datei mit der Liste in das Desktop-Array des Agenten zu übertragen.
    »Keine technischen Spezialisten? Das ist wirklich schade. Ich werde selbstverständlich sehen, was in meiner Macht steht, um Ihnen die gewünschten Leute zu beschaffen. Ich sollte Ihnen nicht verheimlichen, dass die Hälfte meiner B-Liste gegenwärtig in der Navy hinter den feindlichen Linien dient. Nicht alle wurden aus der Suspension geweckt; eine Menge hat sich freiwillig gemeldet. Es ist die Art von Job, die ihren einfacheren Instinkten entgegenkommt. Sie kehren mit Ruhm bedeckt und medaillenbehängt zurück und sind fest entschlossen, aufrechte Bürger zu werden, doch nach ein paar Jahren rennen sie mir wieder die Tür ein und wollen einen neuen Job. Bis dahin muss ich mich mit einem erbärmlichen Bestand bescheiden. Gibt es eine Möglichkeit, Ihr Projekt auf später zu verschieben?«
    »Nicht auf unbestimmte Zeit, nein. Wenn es eine Frage des Geldes ist …?«
    Der Agent blickte Adam aufrichtig entsetzt an. »Gütiger Gott, nein! Wenn es so weitergeht, werde ich Ihnen zuliebe sogar auf meine Provision verzichten. Ich schätze die Herausforderungen, vor die Sie mich im Laufe der Jahre gestellt haben, und Sie haben mich stets mit sehr lukrativen Aufträgen versorgt. Ich bin sicher, dass ich Ihren Ansprüchen einmal mehr gerecht werden kann. Berufsstolz und so, wenn Sie verstehen.«
    »Ich verstehe.« Adam lächelte sein bestes falsches Lächeln und spürte, wie sich seine gequälte Haut verzog. Es ging immer nur um Geld bei dem Agenten – Kriminelle waren die schlimmsten Kapitalisten von allen. »Ich biete die übliche Relife-Versicherungspolice für den Fall eines vorzeitigen Körperverlusts.«
    »Das ist gut zu hören. Gegenwärtig quellen die Kliniken des Commonwealth über vor Anfragen nach Relife-Prozeduren von Seiten der Familien, die Angehörige auf den Lost 23 zurückgelassen haben. Diese Schweine verlangen völlig überzogene Gebühren. Ein richtiger Verkäufermarkt, fürchte ich.«
    »Nach der Revolution werden wir sie an die Wand stellen und erschießen, wie?«
    »Absolut. Ich würde die Erschießungskommandos mit der größten Freude zur Verfügung stellen, und das ohne etwas dafür zu berechnen. Bis dahin jedoch …«
    »Bis dahin stellen Sie meine Liste zusammen und senden Sie mir die Rechnung. In der Datei finden Sie einen Einmal-Adresskode.«
    »An welchen zeitlichen Rahmen haben Sie gedacht?«
    »Sie haben eine Woche.« Adam war

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