Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
klatschte in die Hände und lächelte Nigel ihre Glückwünsche zu.
Hasimer Owram steuerte den Wagen mit seiner Familie darin selbst ins Wurmloch hinein. Es hatte eine Menge Debatten gegeben, ob er der Erste oder Letzte sein sollte. Hasimer wäre lieber als Letzter gefahren. »Es ist anständiger so«, behauptete er. »Ich verliere jedermanns Respekt, wenn ich mich als Erster davonstehle und die anderen zurücklasse, während sie darauf warten, dass die Atmosphäre zusammenbricht und die Schiffe der Primes mit dem Bombardement anfangen.«
Nigel hatte ihn überstimmt. »Hanko ist die erste Welt, die in die Zukunft evakuiert wird, ob es Ihnen nun passt oder nicht. Die Menschen fürchten sich vor dem, was sie auf ihrer neuen Welt erwartet.
Sie müssen ein gutes Beispiel geben, ihnen zeigen, dass es nichts gibt, wovor sie sich fürchten müssten. Sie müssen als Erster durch dieses Wurmloch gehen; etwas anderes kommt nicht in Frage.«
Schäumend vor Wut hatte Hasimer eingelenkt und dem Deputy Premier Speaker die Ehre überlassen, als Letzter die sterbende Welt zu verlassen.
Doi sah minutenlang zu, wie der Verkehr ins Wurmloch strömte.
Fußgänger stürzten vor, beschützt durch zwei Reihen von Polizisten rechts und links. Elaine sah zwei oder drei Leute stürzen. Niemand machte Anstalten, stehen zu bleiben und ihnen zu helfen.
Mit einem raschen Blick zum Reporter der Michelangelo Show überzeugte sie sich davon, dass keine Kamera auf sie gerichtet war; dann fragte sie Nigel: »Was passiert eigentlich, wenn der Generator ausfällt?«
»Dann sterben sie alle«, antwortete er. »So einfach ist das. Aber keine Sorge, unsere Generatoren sind darauf ausgelegt, lange Zeiträume störungsfrei am Stück zu laufen. Abgesehen davon können wir das Wurmloch mit einem weiteren Generator aufrechterhalten, wenn der erste Generator gewartet und repariert werden muss.
Es ist durchaus möglich, dass unser Plan gelingt. Ich hätte ihn nicht vorgeschlagen, hätte ich das Risiko für zu groß gehalten.«
Doi war sicher, dass sie Sheldon noch nie zuvor so konzentriert und ernst gesehen hatte. Das erzeugte ein eigenartiges Gefühl von Zuversicht in ihr. »Wie kommen wir mit den übrigen Generator-Mo-difikationen voran?«
»Wir sollten in der Lage sein, innerhalb weniger Stunden mit den Evakuierungen auf Vyborg, Omology und Ilichio anzufangen. Der Rest ist innerhalb der nächsten drei Tage soweit. Wie lange die einzelnen Regierungen benötigen, um ihre Bevölkerungen durch die Gateways zu evakuieren, ist eine andere Frage und liegt nicht in unserer Hand. Einige kommen besser zurecht als andere.«
»Und unser anderes Problem?«
»Das besprechen wir an einem abhörsicheren Ort.«
»Ja. Natürlich.« Die Präsidentin schaute zu Michelangelo, der ihren Blick erwartungsvoll und mit erhobener Augenbraue erwiderte.
»Ich denke, ich sollte jetzt besser gehen und meine Öffentlichkeitsar-beit erledigen.«
Michelangelos einladendes Lächeln war breit und ernst zugleich.
Doi spürte, wie sie der Mut verließ, je weiter sie sich dem Medien-Giganten näherte. Es gab so viele Nachrichten im Zusammenhang mit dem Krieg, dass sie es einfach nicht schaffte, auf dem neuesten Stand der Dinge zu bleiben, geschweige denn, sich mit den Alltags-problemen des Commonwealth auseinanderzusetzen. Patricia hatte ihr auf der Fahrt nach Wessex eine halbwegs vernünftige Zusammenfassung geliefert, und das Presidential Office hatte eine ganze Serie von Dementis vorbereitet, auch wenn jede Pause für eine Konsultation von einem echten Profi wie Michelangelo ausgenutzt werden würde.
»Madam President«, sagte er formell und verneigte sich leicht.
»Michelangelo. Ich freue mich, Sie zu sehen.«
»Wir fahren noch eine Minute mit der Vor-Ort-Berichterstattung fort, dann kommen wir direkt zum Interview.«
»Schön.« Doi legte das Konsultationsteam mitten in ihre virtuelle Sicht und zog den Datenstrom der Show aus ihrem virtuellen Gitter.
Reporter auf Hanko bewegten sich durch die beeindruckende Menge vor dem Gateway und fingen willkürlich Kommentare der Zivil-bevölkerung auf. Die meisten waren gutmütig; alle rissen sich zusammen: ein Mann, der einen älteren Nachbarn zusammen mit seiner Familie in seinem Auto mitnahm; Busgesellschaften, die sich freiwillig gemeldet hatten, Patienten aus den Krankenhäusern zu transportieren; kleine Kinder, die ihre Haustiere an sich gedrückt hielten. Einer half dem anderen. Die Flüchtlinge waren eine Gemeinschaft, die in
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