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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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erschauerte. Der Schmerz versiegte unter einer intensiven Kälte.
    Über ihr erschien ein Gesicht. Nigel. Mellanie versuchte zu lächeln. Er sah sehr wütend aus.
    »Schafft ein verdammtes Medikit her, sofort!«
    Mellanie versuchte, ihm zu sagen, dass alles in Ordnung sei, dass ihr nichts fehle, doch der Versuch ließ nur weiteres Blut aus ihrem Mund hervorquellen. Es war sehr rot. Ihre Sicht engte sich immer stärker ein.
    »Mellanie!« Nigels Stimme … weit, weit weg …
    Es gab so viel, das sie sagen wollte. Sie fragte sich, ob Orion inzwischen aufgewacht war. Doch dann war alles nur noch schwarz.
    Ozzie war vor langer Zeit einmal in einem Apollo-Kommandomo-dul gewesen. Das Personal vom Smithsonian hatte die Sicherheits-abdeckung aus Plexiglas entfernt und nervös lächelnd daneben gestanden, während er sich im historischen Innern der Kapsel umgese-hen hatte. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie lange das inzwischen her war, wenigstens zwei Jahrhunderte; doch er erinnerte sich sehr deutlich daran, wie er darüber gestaunt hatte, dass drei Menschen zehn Tage lang in einem so beengten Raum hatten überleben können; das war die Zeit, die es gedauert hatte, bis zum Mond zu reisen und wieder zurück.
    Während er jetzt Mark durch die Luftschleuse der Charybdis in die Kabine folgte, stieg ein Gefühl von Neid auf diese alten Astronauten und das Übermaß an Platz in ihm auf, das sie damals zur Verfügung gehabt hatten. Die Kabine der Charybdis war winzig. Drei Liegen an einer Wand (das war der Grund, warum er sich plötzlich an die Apollo erinnert fühlte) mit einem freien Raum von anderthalb Metern bis zur gegenüberliegenden Wand, die ein massives Gewirr von Arrays und Portalen bildete.
    »Das ist es?«, fragte er staunend.
    »Sicher.« Mark hatte sich auf die Couch zur Linken geschoben und grinste Ozzie wissend an. »Sind Sie klaustrophobisch?«
    »Das werden wir bald feststellen.« Ozzie schob sich auf die mittlere Couch. Die Arrays vor seiner Nase waren mit Symbolen bedeckt, die er nicht kannte, doch sie waren in Betrieb. Er fand einen I-Spot und drückte seine Hand dagegen. »Kannst du ein Interface herstellen?«, fragte er die SI-Subroutine in seinen Inserts.
    »Ja.«
    »Dann mach es schnell.«
    »Ich arbeite bereits daran.«
    »Hey«, fragte er Mark, »ist eine Nova-Bombe an Bord?«
    Mark schien ein wenig beruhigt angesichts der Tatsache, dass Ozzie über diese Dinge Bescheid wusste. »Ja. Wir warten noch darauf, dass die Bombe für die Scylla angeliefert wird. Sie haben versprochen, dass sie in drei Stunden da ist. Ich bin nicht sicher, ob wir die System-Integration bis dahin fertig haben; aber wir sollten imstande sein, spätestens morgen zu starten.«
    »Und wie viele Quantumbuster haben wir?«, fragte Ozzie im Tonfall eines neugierigen Schuljungen. Als Nächstes würde Und wie schnell fliegt sie, Mister? kommen.
    »Alle zehn geladen«, antwortete Mark.
    »Mann, das ist eine verdammte Menge Feuerkraft!« Ozzie wurde von einem beinahe unanständigen Glücksgefühl erfasst. Der Große Fregatten-Raubzug war online und nahm einen absolut glatten Verlauf. Vielleicht konnte er Gerüchte über diese Geschichte in die Unisphäre streuen, wenn es soweit war.
    »Das können Sie laut sagen, Mr Isaacs.« Mark spähte zu einem der Portal-Displays. »Ah …« Er bemerkte Ozzies Hand auf dem I-Spot.
    »Ich habe die Kontrolle über sämtliche primären Funktionen«, meldete die SI-Subroutine.
    Eine Unmenge an Kommandosymbolen erschien in Ozzies virtueller Sicht. Komprimierter Instruktionstext schwebte um jedes einzelne Symbol wie ein Ring um einen Gasriesen. Allein das Lesen der Instruktionen hätte wahrscheinlich Stunden in Anspruch genommen. Ozzie nahm an, dass er imstande sein würde, den größten Teil der Steuerung selbst zu übernehmen – Wie schwierig kann das schon sein? Es sah danach aus, als würde er von der SI-Subroutine abhängiger sein, als ihm lieb war. Trotz allem, was geschehen war, vertraute er ihr noch immer nicht zu einhundert Prozent.
    »Hey, was laden Sie da in die Arrays?«, fragte Mark mit wachsendem Schrecken.
    »Ozzie!«, rief Giselle. »Wir haben … ach, du Scheiße!«
    Ozzies Inserts empfingen die Warnung des Sicherheitsteams.
    »Schließ die Luftschleuse, und bring uns hier raus!«, befahl er der SI-Subroutine. Seine virtuelle Hand wischte sämtliche Kommandosymbole aus seiner virtuellen Sicht wie Blätter von einem übersäten Schreibtisch. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie

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