Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Mark die Hand nach einem I-Spot ausstreckte.
»Lassen Sie das!«, bellte er. »Ich habe genügend Waffen-Implanta-te, um eine kleine Armee zu vernichten. Sie zu töten, ist für mich einfacher als Atmen. Setzen Sie sich hin; verhalten Sie sich ruhig, und ich lasse Sie am Leben.«
»Töten Sie mich nicht!«, heulte Mark auf. Er zog die Hand vom I-Spot zurück, als hätte er sich verbrannt. »Mein Gott, Mann, ich habe Frau und Kinder!«
»Halten Sie die Klappe, okay?«
Die Luftschleuse glitt zu. Ozzie hörte ein lautes unangenehmes Zischen draußen, bevor sie völlig geschlossen war. Er suchte auf seiner Couch nach einem Knopf, der die Haltenetze aktivierte, doch das wäre viel zu einfach für dieses Schiff gewesen. Schließlich resignierte er. »Schnall mich fest«, befahl er der SI-Subroutine.
»Verstanden.«
»Und gib mir Bilder von draußen. Ich will sehen, was da los ist!«
Das Plyplastik-Polster der Liege floss über seine Schultern und Hüften und sicherte ihn auf diese Weise. Fünf Gitter in seiner virtuellen Sicht leuchteten auf, und er zog die Bilder nach vorn. Ein ganzer Trupp von Gestalten in schweren Kampfanzügen segelte aus der Luftschleuse ins Dock. Dann trieb Mellanie vor einer Kamera her.
Die Hälfte ihrer linken Seite war weggerissen, und lange Fetzen von Eingeweiden quollen zwischen zerschmetterten Rippen hervor. Ihr Gesicht kam in Sicht. Sie starrte direkt in die Linse. Aus irgendeinem Grund zeigte es eine Zen-artige Ernsthaftigkeit. Dann zuckten ihre Lippen, und hellrotes Blut sprudelte hervor.
»Mellanie!«, schrie Mark voller Entsetzen auf. »O mein Gott, was haben Sie ihr angetan! Sehen Sie nur, Sie verdammtes Monster!«
Ozzie hatte nicht den Mut, ihm noch einmal zu sagen, dass er die Klappe halten sollte.
»Versorgungsleitungen abgekoppelt«, meldete die SI-Subroutine.
»Aktiviere sekundäre Antriebseinheiten.«
Die Wände des Docks glitten vorüber. Ein kurzer Blick auf die Scylla , eingehüllt in ihren grauen kalten Mantel aus metallenen Laufstegen. Techniker drehten sich unbeholfen um und starrten der vorübergleitenden Charybdis hinterher. Dann war der purpurn funkelnde Druckvorhang vor ihnen, gefolgt von der unendlichen Schwärze des Weltraums. Der Planet bildete eine riesige stahlgraue Sichel quer vor den Sternenfeldern. Eine der Spaceflowers befand sich beinahe direkt unter ihnen, ein perfekter Halbkreis aus zerklüf-tetem Amethyst, der plötzlich wieder verschwand, als er die Penum-bra erreichte.
»Haben wir genügend Energie an Bord, um es bis nach Dyson Alpha zu schaffen?«, fragte Ozzie die SI-Subroutine.
»Ja.«
Er überlegte, ob er die offensichtliche Frage stellen sollte, und entschied sich, es zu riskieren. »Und wieder zurück?«
»Ja.«
»Okay, berechne einen Kurs, und bring uns hin.«
»Verstanden.«
»Werden Sie mich jetzt töten?«, fragte Mark und starrte ihn aus wilden Augen an wie ein in die Enge getriebenes Tier.
»Niemand will Sie töten, Kumpel«, antwortete Ozzie. Hastig befahl er der SI-Subroutine, jeden Zugriff auf die Bord-Arrays außer seinen eigenen zu blockieren. Mark war der Leitende Assemblie-rungsingenieur. Er wusste besser als jeder andere, was er wo in die Fregatten integriert hatte.
»Doch, werden Sie«, sagte Mark angstvoll. »Typen wie Sie tun so was immer.«
»Hey, jetzt warten Sie aber mal eine gottverdammte Minute, okay?
Ich bin nicht irgend so ein Typ !«
»Sie haben doch gerade eine Fregatte der Dynastie gekapert.«
»Ich habe keine großartig andere Wahl, Kumpel.«
»Sie werden mich töten, Sie Bastard.«
»Nein, werde ich nicht. Kann ich nicht«, sagte Ozzie. Er fuchtelte mit den Armen, um seine Worte zu bekräftigen, und zuckte zusammen, als er dabei mit dem Handrücken gegen die Arrays hinter sich schlug. »Ich habe keine Implantate außer ein paar bioneuralen Chips. Ich schwöre es, Mann, Sie sind absolut sicher. Jetzt entspannen Sie sich mal wieder.«
Das Schweigen zog sich gefährlich in die Länge. »Was?«, fragte Mark schließlich.
»Ich, äh … Ich brauche die Fregatte wirklich dringend. Ich habe wahrscheinlich übertrieben. In der Hitze des Gefechts, Sie wissen schon … Sorry. Ich war verzweifelt, okay?«
»Sie Stück Scheiße!«
»Was soll ich sagen? Es tut mir Leid!«
Mark funkelte ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust. Es war keine einfache Position in der Schwerelosigkeit, doch er schaffte es. »Werden Sie Mellanie auch sagen, dass es Ihnen Leid tut?«
»Wir gehen jetzt in den
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