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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Meter weit durch das Unterholz gerutscht, bevor er endlich zur Ruhe gekommen war. Unmittelbar dahinter lag in der schlammigen, zerdrückten Vegetation der Reiter in einer Vertiefung, die sich langsam mit Wasser füllte. Sein Halstuch war das smaragd- und kupferfarbene Karomuster des McFoster-Clans, auch wenn die stolzen Farben unter all dem Blut kaum noch zu erkennen waren, das die Kleidung durchtränkt hatte. Ein sehr altes Schutzschirm-Skelett über dem dunklen Tarnanzug war an mehreren Stellen durchgebrannt. Die schlimmste Wunde war ein tiefer Riss in seiner Seite, der von blutigem Schlamm bedeckt war.
    Bradley kniff bei dem Anblick der dick vernarbten, rötlichen Haut mit dem Geflecht aus dunklen Venen die Augen zusammen. »Harvey? Bist du das, Harvey?«
    »Bei den träumenden Himmeln, Sie sind es, Bradley!« Harveys zerstörte Stimmbänder brachten nur ein schwaches Krächzen zustande. »Sie haben gesagt, Sie wären hier auf FarAway. Ich habe ihnen nicht glauben wollen – nicht wirklich jedenfalls. Es tut mir Leid.
    Tief in meinem Inneren wusste ich, dass Sie uns nicht allein gegen dieses Monster antreten lassen würden.«
    Bradley sank in den Blutlachen neben dem alten Kämpfer auf die Knie. »Was machst du hier, Harvey? Du gehörst längst nicht mehr zu den Kämpfern der Clans.«
    »Eine letzte Schlacht, Bradley. Das ist alles. Ich war es so leid, die Jungen auszubilden und sie in den Kampf zu schicken, während ich daheim in Sicherheit auf ihre Rückkehr warten musste. Ich brauchte einen letzten Kampf für mich. Und ich danke den träumenden Himmeln dafür, dass es ein guter Kampf gewesen ist. Unsere Vorfahren können an diesem Tag stolz auf uns sein.«
    »Ich bin stolz auf dich, Harvey. Ich war immer schon stolz auf dich. Und jetzt entspann dich ein wenig. Stig hat einen Erste-Hilfe-Kasten dabei. Er wird deinen Zustand stabilisieren.«
    »Bradley.« Harveys Hand kam hoch und packte Bradleys Hemd.
    »Ja?«
    »Bradley … du solltest sehen, wie der andere aussieht.« Der Atem rasselte aus seiner Lunge in der grotesken Parodie eines Lachens.
    Bradley schloss die Hand über der von Harvey. »Sprich nicht.«
    Stig fiel fast zu Boden, als er voller Entsetzen seinen alten Lehrer erkannte. »Es kommt alles wieder in Ordnung, Harvey! Ich habe eine Erste-Hilfe-Ausrüstung direkt aus dem Commonwealth. Ich habe Healskin dabei und Biogenetika und alles.«
    »Spart es auf«, sagte Harvey leise. »Ihr braucht es für euch, nach der Rache des Planeten.«
    Stig ließ den Kopf hängen, und Tränen strömten über seine Wangen.
    »Harvey?«, fragte Bradley. »Wie lange ist das her? Erinnerst du dich daran, wann der Kampf stattgefunden hat?«
    »Ich habe mir alles gemerkt«, antwortete Harvey. »Ich habe beobachtet, wann das Monster mit seinem Gefolge den Hang hinaufkam, und die Zeit aufgeschrieben. Ich wusste, dass ihr es brauchen würdet. Die anderen, die Jungen, sie hören nie auf einen, wenn man ihnen sagt, was wichtig ist.« Er warf einen Blick auf die alte digitale Uhr an seinem Handgelenk. »Siebenundachtzig Minuten, Bradley.
    Das ist alles an Vorsprung, was das Monster noch vor euch hat. Ich habe Ihnen gesagt, dass wir ihm einen guten Kampf liefern würden.«
    »Das hast du, Harvey. Und wir werden eure Arbeit zu Ende führen; das verspreche ich dir.«
    Harvey schloss die Augen. Er stieß einen schnaufenden Atemzug aus.
    »Gib ihm etwas gegen die Schmerzen«, befahl Bradley an Stig gewandt. »Und dann schafft ihn in einen unserer Jeeps.« Vorsichtig löste er Harveys Hand von seinem Hemd und blickte auf den roten Blutfleck, den sie hinterlassen hatte, als versuche er, sich daran zu erinnern, woher er kam.
    »Sir«, sagte Stig mit nervöser Stimme. »Wir können ihn nicht bewegen. Diese Verletzungen …«
    »Harvey wird in die träumenden Himmel eingehen, und nichts, was du in deinem Kasten bei dir hast, kann das verhindern«, sagte Bradley. »Wir können nicht hier warten, bis es soweit ist, und ich werde nicht zulassen, dass wir ihn allein zum Sterben zurücklassen.
    Selbst wenn er nur noch ein paar Minuten durchhält, wird er bei uns sein, bei seinen Kameraden, während wir unseren Todfeind jagen und ihm seinen Untergang bereiten. Willst du ihm das verweigern?«
    Harvey lachte erneut, ein schwaches, gurgelndes Geräusch. Seine Augen waren noch immer geschlossen. »Da sehen Sie mal wieder, Bradley, die Jugend von heute. Mögen uns die träumenden Himmel vor ihnen bewahren.«
    Stig nickte demütig und öffnete seinen

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