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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Fahrbahn in einen blendenden Blitz irgendwo hinter den Augen. Sie schauderte, auch wenn sie längst nicht mehr so erbärmlich fror wie vorher.
    »Wo sind wir?«, fragte sie. Das schwache Krächzen ihrer Stimme überraschte sie.
    »Hey!« Oscar drehte sich zu ihr um, ein breites Grinsen im Gesicht. »Wie geht es Ihnen?«
    »Nicht gut.«
    »Oh.« Das Lächeln verblasste. »Wir sind soeben am Anfang des Stakeout Canyon angekommen.«
    »Ah.« Paula erwachte, als der Jeep bremste und zum Halten kam.
    Sie hatte nicht gemerkt, dass sie erneut eingeschlafen war.
    »Da wären wir«, verkündete Rosamund. »Auf halber Höhe zwischen Zeus und Titan. Wir verankern sie hier.« Sie drehte sich auf ihrem Sitz zu Paula um und bedachte sie mit einem flehenden Blick.
    »Ich weiß, dass Sie nicht aus dem Wagen gestiegen sind, um Adam zu ermorden. Haben Sie denn keinen Verdacht, wer von den anderen es gewesen sein könnte?«
    Paula konnte sich kaum an ihre Namen erinnern. »Tut mir Leid, bis jetzt nicht.«
    Rosamund stieß einen unzufriedenen Seufzer aus und öffnete die Tür. »Gehen wir.«
    Oscar musterte sie für einen langen Moment, dann folgte er Rosamund zerknirscht in die stille Nacht hinaus.
    Paula blieb noch eine Weile im Jeep sitzen. Der Wagen schaukelte hin und her, als der Hyperglider abgehängt wurde. Dann gab es laute Unterhaltungen draußen, begleitet von gelegentlichen Flüchen, während sie den Bohrer für die Verankerung der Halteseile vorbe-reiteten. Paula trank noch mehr Wasser, einigermaßen erfreut, dass sie nicht länger fror. Warme, feuchte Luft kam durch die offene Tür herein, doch daran lag es nicht. Die eisigen Klauen, die ihre Knochen umklammert gehalten hatten, waren verschwunden. Sie hustete immer noch von Zeit zu Zeit, doch sie fühlte sich dem Tod bei weitem nicht mehr so nah wie noch kurze Zeit zuvor. Besser noch, ihre Kopfschmerzen schwanden. Neben ihr auf der Rücksitzbank lag ein Erste-Hilfe-Kit. Sie erkannte es als das, das Adam im Volvo benutzt hatte. Es gab reichlich Pillen und Applikatoren, die ihren Kopfschmerz beseitigen würden, doch sie entschied sich für ein Päckchen Rehydrierungs-Salze und mischte es in eine Flasche mit einfachem Wasser. Sie nahm sich Zeit, das Pulver herumzuschwen-ken, bis es völlig aufgelöst war. Es schmeckte faulig, doch sie leerte die ganze Flasche.
    Diese einfachen Tätigkeiten erschöpften Paula von neuem. Als sie das laute Surren des Bohrers hörte, schob sie sich nach vorn in den Fahrersitz und warf einen Blick ins Innere des Canyons. Der allge-genwärtige Sand und Kies der Nasswüste waren verschwunden, weggeweht von den Stürmen, und das nackte Felsbett aus erstarrter Lava trat zu Tage. Die drei wind-resistenten Jeeps standen in einer Dreiecksformation und beleuchteten mit ihren Scheinwerfern den Hyperglider, der von seinem Trailer gerollt worden war. Das Kanzeldach stand offen, und von der kleinen Konsole stieg ein schwacher Lichtschein auf. Oscar stand neben der Maschine und spähte hinein, während er die letzten Preflight-Checks durchführte. Wilson, Jamas und Rosamund drängten sich um den großen Ultraschall-Bohrer, der ein weiteres fünf Meter langes Segment aus karbonver-stärktem Titan im Boden versenkte – das vierte von insgesamt zehn Stück. Der Anker besaß schmale horizontale Malmetall-Dornen, die sich teleskopartig nach außen drücken würden, sobald alle zehn Segmente miteinander verbunden waren und die Verbindung dadurch noch fester machten. Es war die zweite von drei Ankerstre-ben, die gemeinsam den Hyperglider gegen die phänomenale Wucht des Sturms sichern würden. Theoretisch waren sie imstande, den Gleiter am Boden festzuhalten, sollten dem Piloten in allerletzter Minute Zweifel an seinem Vorhaben kommen – was, wie es schien, häufig genug vorkam. Während Paula beobachtete, wie die drei Männer sich bemühten, einigermaßen höflich miteinander umzuge-hen, überlegte sie, dass sie ziemlich froh war, nicht am nächsten Morgen fliegen zu müssen. Anna und Rosamund waren damit beschäftigt, die Kabeltrommel in ihrer Vertiefung in der Nase des Gleiters zu sichern.
    Sie konnten sich alle gegenseitig beobachten. Paula musste beinahe lachen angesichts der Art und Weise, wie sich jeder regelmäßig umdrehte und nach den anderen sah. Die Komödianten waren in der Stadt.
    Paula stützte sich auf den Rahmen der Tür, während sie ihrem E-Butler befahl, sich mit dem Array des Jeeps zu verbinden. Eine der Dateien enthielt eine Karte mit dem

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