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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Wo bist du?«
     
    Wie es schien hatte Honoré die freudige Kunde ja in allen Details weiterverbreitet.
     
    »Im Internetcafé um die Ecke.« Patrice nannte die Straßenecke, falls Claude den Laden nicht kannte.
     
    Claude versprach in fünf Minuten bei ihm zu sein.
     
    Es wurden zehn Minuten. Aber dafür hatte Claude noch eine große Pizza und eine Flasche Cola mit dabei. Das musste ihm Patrice hoch anrechnen. Claude trank die braune Brause nicht, weil sie ihm zu kalorienreich war und die Diätcola widerum schmeckte dem Franzosen nicht.
     
    Patrice schloss ihm die Ladentür auf und Claude starrte erst einmal wie gelähmt den breiten Pflasterstreifen auf Patrices Nase an. Dann schüttelte er den Kopf, als ob er das Bild so vertreiben wollte und sie gingen nach hinten.
     
    Gemeinsam ließen sie sich auf der Luftmatratze nieder und teilten die Pizza. Patrice hatte einen Riesenhunger, er aß mehr als die Hälfte der Pizza, was Claude mit einem sanften Lächeln quittierte. Die Pizza war nur noch lauwarm gewesen. Der Käse schon eine leicht zähe Masse. Und doch schmeckte es sagenhaft gut. Überhaupt schien Claude seltsam angerührt von den Erlebnissen des heutigen Nachmittags zu sein. Er behandelte ihn sprichwörtlich wie ein rohes Ei.
     
    Nach ihrem Festessen schlang er zärtlich die Arme um Patrices Schultern und zog ihn auf die Matratze hinab.
     
    »Sag es doch, es war dein Bruder«, raunte Claude. Sein Atem strich warm über Patrices Hals, was diesen unwillkürlich zittern ließ.
     
    Er nickte. Was blieb ihm schon übrig? »Aber ich bin selbst Schuld. Ich habe Alexis zum Abschied geküsst, ich wollte Luc provozieren. Das habe ich nun davon.«
     
    Claude lachte freudlos: »Ich fürchte, ich habe einen schlechten Einfluss auf dich. Ich habe am Anfang auch immer versucht damit zu provozieren, dass ich schwul bin. Du hast Alexis geküsst, ja? Damit wird er nicht gerechnet haben, was?«
     
    »Keine Ahnung, ich bin gleich danach ins Haus gegangen. Vielleicht sollte ich mich dafür entschuldigen?«
     
    »Quatsch. Alexis wird dir das nicht krumm nehmen.«
     
    »Und nimmst du es mir krumm?«
     
    Die Frage überraschte Claude dermaßen, dass er sich erkundigte, wie Patrice denn das nun meinte.
     
    »Warum sollte ich damit ein Problem haben? Du hast Alexis ja nicht gerade die Zunge in den Rachen gesteckt. Wie gesagt: Ich glaube, dass unser lieber Alexis Manns genug ist sich gegen dich zu wehren, solltest du ihm an die Wäsche gehen. Nein, da mach dir keine Sorgen. Du hast jetzt andere Probleme. Wie hast du dir vorgestellt weiterzumachen?«
     
    »Was meinst du?«
     
    Claude küsste seinen Nacken. »Möchtest du noch länger bei deiner Mutter und deinem gestörten Stiefbruder leben? Kannst du es überhaupt noch?«
     
    Patrice stöhnte gequält. Musste er sich ausgerechnet jetzt über derartige Dinge Gedanken machen? Er wusste doch auch nicht was er tun sollte. Natürlich hoffte er, dass sich seine Mutter wieder beruhigen würde. »Es tut mir leid, dass sich meine Mutter so peinlich aufgeführt hat. Sie hat dich gleich verdächtigt. Ich habe darauf beharrt, dass du damit nichts zu tun gehabt hättest.«
     
    »Jetzt bin ich aber enttäuscht«, gab Claude entrüstet zu, wenn es auch nur halb im Ernst gemeint war.
     
    »Aber ich weiß, was du meinst«, sprach er weiter, »du hättest es ohnehin irgendwann entdeckt, dass du mehr auf Männer stehst. Ich war nur dein Erster!«
     
    »›Nur‹?«, Patrice war baff. Warum glaubten alle, dass dies hier nur seine erste Schwärmerei, Liebelei, seine ersten Gehversuche in der schwulen Welt, sei?
     
    »Alexis hat das auch gemeint, dass es noch mehr Männer geben wird.«
     
    »Warum auch nicht?«
     
    »Aber wir sind doch zusammen!«
     
    Claude lachte wieder und dieses Mal brachte es Patrice ziemlich auf die Palme. Nun war er fast so weit, dass er jemandem – respektive Claude – am liebsten eine reinhauen würde.
     
    Er und Claude waren nun endlich wahrhaftig in einer Beziehung angelangt, so hatte er gedacht. Sie hatten Sex gehabt. In der letzten Nacht sogar richtig mit Analverkehr und hier sprach Claude davon, dass Patrice noch mit anderen Männern herumvögeln und auch eine Beziehung eingehen würde? Wobei Patrice auch schon eine Sache gelernt hatte: Sex und Beziehung, diese zwei Begriffe waren nicht gleichzusetzen.
     
    Er drehte sich zu Claude herum, wobei er darauf bedacht war mit seiner Nase dem anderen Körper nicht zu nahe zu kommen. Sein geschundenes

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