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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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machst du hier? Und hast du gelauscht?« Claude erwiderte die Umarmung und verdammt sei sein Körper. Es fühlte sich noch immer so natürlich und selbstverständlich an, er müsste nur den Kopf etwas drehen und schon könnte er Stéphane küssen. Aber nein, das ging jetzt nicht mehr!
     
    »Ja, ich stand im Flur und habe gelauscht und ja, ich bin auf der Durchreise.«
     
    Schließlich musste Claude ihn zu sich einladen. Erstens wäre alles andere unhöflich gewesen und zweitens war es um der alten Zeiten willen. Zumindest redete sich Claude das ein. Der Wahrheit wollte er kaum ins Auge sehen. Da dachte er erst noch wie glücklich er mit Patrice war und wie gut sie doch harmonierten. Jetzt musste Stéphane auftauchen und alle guten Vorsätze schienen ins Wanken zu geraten. Musste er wirklich monogam leben? So ein kleiner, unbedeutender Fick wäre doch auch nicht schlimm. Patrice müsste es ja nicht einmal erfahren. Er könnte ja auch mitmachen, wenn ihm danach war.
     
    Claude schüttelte den Kopf, als er neben seinem Ex den Gehsteig entlang ging. Er ignorierte Stéphanes fragenden Blick und bedeutete ihm mit seinem Bericht fortzufahren. Wobei Claude zugegeben musste, dass er kaum ein Wort verstanden hatte von den Schilderungen über das Berliner Nachtleben, solch ein Wirrwarr herrschte in seinem Kopf.
     
    Es wäre vernünftiger gewesen Stéphane nicht mit in die Wohnung zu nehmen, dann wäre Claude immerhin nicht in der Versuchung eine Nummer zu schieben. Aber was geschehen war, war nun einmal geschehen. Wie sollte er es Stéphane überhaupt klarmachen, dass er nicht mehr auf dem Markt war?
     
    So sehr war er in sich versunken, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie Stéphane stehengeblieben war. Claude war einfach weitergelaufen.
     
    Missbilligend schnalzte Stéphane mit der Zunge, als er wieder zu Claude aufschloss: »Himmel noch mal, was ist mit dir los? Freust du dich nicht mich zu sehen?«
     
    »Doch. Es ist... es ist nur recht unerwartet.«
     
    »Und?«
     
    »Wie und?«
     
    »Meinst du: Es ist recht unerwartet, aber ich freue mich. Oder: Es ist recht unerwartet, du kommst zum falschen Zeitpunkt«, bot Stéphane zwei mögliche Optionen an.
     
    »Das letztere«, bekannte Claude. »Ich wohne mit jemandem zusammen.«
     
    »Ist kein Problem. Von mir aus auch ein Dreier.«
     
    Claude zuckte innerlich förmlich zusammen. War er früher auch einmal so drauf gewesen? Ach, das war jetzt pure Heuchelei. Keine fünf Minuten zuvor hatte er einen ähnlichen Gedanken gehegt. Es hatte wohl keinen Sinn. Er hatte sich wohl doch nicht so sehr geändert, war immer noch der Typ, der gerne fremde Männer in Clubs aufgabelte und sich mit ihnen vergnügte.
     
    Vielleicht war Patrice ja zu Hause geblieben, dann käme Claude erst gar nicht in die Versuchung sich auf Stéphane einzulassen. Doch leider war ihm Fortuna nicht hold. Die Wohnung war verlassen, wahrscheinlich jobbte Patrice im Internetcafé.
     
    Stéphane jedenfalls fühlte sich gleich wieder heimisch. Er warf seinen Rucksack auf den Boden und setzte sich auf die Couch. Genüsslich streckte er sich und Claude drückte ihm ein Bier in die Hand.
     
    Er traute sich selbst nicht und setzte sich deshalb so weit als möglich von seinem Ex entfernt hin. Noch einmal begann Stéphane über Berlin zu erzählen und Claude schenkte ihm nun mehr Beachtung. Anscheinend hatte sich sein Ehemaliger gut in der deutschen Hauptstadt eingelebt, auch die Arbeit bei den Philharmonikern gefiel ihm außerordentlich gut. Claude freute sich ehrlich für ihn.
     
    »Ich habe mir da etwas machen lassen.« Schon war Stéphane aufgestanden.
     
    »Ah«, Claude zog eine Augenbraue nach oben. »Die Brustwarze?« Stéphane hatte schon immer damit geliebäugelt sich die Brustwarze piercen zu lassen. Er besaß auch ein äußerst geschmackvolles Tribal um seinen linken Oberarm.
     
    »Besser.«
     
    »Uh!« Etwas anderes entfuhr Claude erst einmal nicht, als Stéphane seine Jeans mitsamt Slip herunterzog. Von einem relativ harmlosen Piercing an der Brust hin zu einem Intimpiercing war es schon ein weiter Schritt. Für Claude kam so etwas überhaupt nicht in Frage, wenn es vielleicht auch interessant sein könnte. Immerhin war es eine zusätzlich Stimulation. Jedoch würde er so einem Mann ganz bestimmt keinen Blowjob geben, da hätte er dann doch Angst um seine Zähne.
     
    »Zeig her«, Claude bedeutete ihm näherzukommen und bewunderte das Werk. Er konnte ein leises Lachen nicht

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