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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Patrice als er nun alleine war - Gott sei Dank war er alleine, Luc war irgendwo mit seinen Jungs unterwegs - und in ihrem Zimmer auf dem Bett saß. Er hatte den Laptop auf seinen Knien liegen. Das Gerät hatte er zwar eingeschaltet, doch seit Minuten wartete das Betriebssystem darauf, dass er das korrekte Passwort für sein Benutzerkonto eingab. Bei solchen Geschwistern wie Luc konnte Patrice es sich nicht leisten den Laptop nicht passwortgeschützt zu belassen.
     
    Für Patrice war es außerordentlich faszinierend gewesen, dass ihn Claude und dieser Federico so offenherzig empfangen und in ihre Gespräche einbezogen hatten. Na ja, Claude war vielleicht jetzt im Moment auch nicht völlig zurechnungsfähig, aber man spürte es einfach, wie... Patrice suchte nach einem passenden Begriff... ›weltoffen‹ … ›liberal‹... diese Menschen waren. So ganz anders als das Umfeld, in welchem er aufgewachsen war. Die Gesprächsthemen waren zwar öfters mal als Patrice lieb gewesen wäre um das Thema ›Sex‹ gekreist, doch Claude hatte ihn auch nicht gleich angebaggert oder so etwas. Aber es war schon peinlich gewesen, als er realisiert hatte, dass Federico ihn wohl für Claudes neueste Eroberung hielt. Hatte Federico das wirklich ernst gemeint?
     
    Patrice bildete sich nicht ein, dass er so attraktiv war, dass Claude ihn ins Bett bekommen wollte. Er war ja nicht gerade eine Schönheit. Mit Sicherheit ging Claude auch nicht mit jedem ins Bett, der sich ihm gerade anbot. Claude suchte sich seine Partner bestimmt schon ziemlich genau aus. Die Typen, die er im Treppenhaus bereits gesehen hatte und die aus Claudes Wohnung gekommen waren, die hatten schon eine gewisse Attraktivität besessen. Claude selbst hielt ja auch einiges auf sein Äußeres – zu recht. Sein Stil war ganz schön modisch. Obwohl Patrice hier sicherlich auch nicht gerade ein Experte war, doch selbst ihm fiel auf, dass Claudes Klamotten immer gut kombiniert waren. Seine Frisur wechselte mindestens alle drei Monate und manchmal auch die Haarfarbe. Einmal hatte Patrice ihn Samstagabends sogar mit Make-up im Treppenhaus gesehen. Es war eine Ausnahme gewesen und doch, die Wimperntusche hatte Claude ausnehmend gut gestanden.
     
    Endlich besann sich Patrice auf sein eigentliches Vorhaben und gab das Passwort ein. Ungeduldig wartete er darauf, dass sich sein Laptop mit dem WLAN verband. Wie hieß dieser Federico noch gleich mit Nachnamen? Es war irgendetwas mit einem ›B‹ gewesen.
     
    Patrice musste nachsehen, ob Claude ihm da einen Bären aufgebunden hatte oder nicht. Ob Federico wirklich so berühmt war, wie Claude behauptet hatte. Patrice öffnete den Internetbrowser und da er sich nun wirklich nicht mehr zu erinnern vermochte, wie der Name lautete, versuchte er ein paar Suchbegriffe in Kombination mit Federicos Vornamen aus. Lange musste Patrice nicht suchen, denn schon bald hatte er die gewünschten Treffer und schließlich landete er auf dem Wikipedia-Eintrag von Federico Batist.
     
    »Wow!«, Patrice pfiff beeindruckt, als er durch den Eintrag scrollte. Er verstand so gut wie nichts von den zitierten Kritikern, die Federicos Spiel rühmten, doch allein die Einträge der Preise, Engagements auf der halben Welt und Gerüchte über Versicherungssummen für die Hände des Pianisten waren höchst eindrucksvoll.
     
    »Wow«, meinte er noch einmal etwas leiser.
     
    Sein Respekt stieg noch weiter, als er las, dass Federicos Karriere zeitweise für beendet gegolten hatte. Erst zwei Operationen und rigoroses Training seiner Finger hatten ihn wieder an die Weltspitze befördert.
     
    Er fand sogar ein altes Bild, das Federico zusammen mit einigen anderen damaligen Studenten des Konservatoriums zeigte, darunter auch Claude. Als er den Franzosen sah, musste Patrice unwillkürlich lächeln. Claude grinste so verschmitzt und doch so freundlich in die Kamera, man musste einfach lächeln, wenn man ihn sah. Er war schon süß, irgendwie.
     
    Verdammt noch mal, ja, er fand Claude einfach süß. Sobald er den Gedanken realisiert hatte, klickte er das Bild ganz schnell schuldbewusst weg. Patrice wusste nicht, was er eigentlich tun sollte. Zuerst fand er den Nachbarn einfach nur attraktiv und er gab es zu, Claude war mehr als nur einmal in seinen feuchten Träumen und Fantasien aufgetaucht. Doch selbst wenn sich Patrice ein Herz gefasst hätte, was er wohl nie würde tun können, wie konnte er jetzt noch an eine Freundschaft mit Claude denken. Nicht nachdem was an

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