Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
Vom Netzwerk:
griff nach seinem Handtuch, um einen Schweißtropfen von der Stirn zu wischen. Vielleicht sollte er wieder weiter in den Schatten rücken, die Sonne war im Verlauf des Nachmittags ein gutes Stück über den Himmel gewandert und mittlerweile briet sein Kopf im prallen Sonnenlicht. Während er seine Strandmatte zwei Meter weiter nach hinten zog und dabei Claires Tasche aus dem Weg schob, fiel eine CD aus dem obersten Fach. Als Patrice sie aufheben und wieder zurücklegen wollte, blickte er auf das Cover und hielt verblüfft inne.
     
    Das war doch Federico Batist, der Pianist und Claudes Freund, der da vor einem Flügel abgelichtet war und sympathisch jungenhaft in die Kamera lachte!
     
    Patrice wusste ja, dass Claire gerne Klassik hörte und dass Federico einige CDs eingespielt hatte, das hatte er im Internet nachgelesen, und doch fand er es einen enormen Zufall.
     
    »Interessierst du dich neuerdings für Klaviermusik?«, Claire sah von ihrer Sommerlektüre auf.
     
    »Nein, nicht besonders.« Patrice nahm wieder auf seiner Matte Platz und stützte sich auf die Ellbogen. »Bei uns im Haus wohnt doch ein Student vom Konservatorium und der war früher mal der Mitbewohner von Federico. Kürzlich war er sogar bei uns im Haus.«
     
    Sowohl Claire als auch Jean, der jetzt gerade von seiner Runde um das Schwimmbecken zu ihnen stieß, sahen ihn mit offenen Augen und Mündern an.
     
    »Du redet hier schon von dem Federico Batist?«, hakte Jean nach.
     
    »Ja.« Patrice zog die Schultern nach oben. Was nur alle Leute mit diesem Pianisten hatten! Klar empfand auch er Bewunderung gegenüber Federicos Leistung, aber deswegen würde er den Mann nicht so anhimmeln.
     
    »Wow! Hast du mit ihm geredet?« Claire hatte ihr Buch längst vergessen und hing förmlich an Patrices Lippen.
     
    »Natürlich, ich habe Claude besucht und Federico hat Essen vorbei gebracht.«
     
    »Über was habt ihr geredet?«
     
    »Nichts Besonderes. Claude und Federico haben über das Orchester und die Proben gesprochen, da bin ich dann sowieso ausgestiegen. Und seit wann stehst du auf klassische Musik?«, erkundigte sich Patrice bei Jean. »Du stehst doch auf Techno.« Jean ließ nämlich in regelmäßigen Abständen seine Mitmenschen durch einen völlig am Anschlag laufenden mp3-Player an dieser Musikrichtung teilhaben.
     
    Jean wich seinem Blick aus. »Hat keinen besonderen Grund.«
     
    Nach Patrices Erfahrung hatte es genau dann einen ganz besonderen Grund. Jedoch fragte er nicht nach.
     
    Claire lachte bei diesen Worten, dann drückte sie Patrice die Hülle der CD in die Hand: »Lässt du ihn die CD unterschreiben, wenn er wieder bei deinem Nachbarn ist?«
     
    »Ich habe keine Ahnung, wann der wieder da sein wird.«
     
    »Egal, egal... Bitte, Patrice!«
     
    »Okay.« Er steckte die CD in seinen Rucksack. Hoffentlich vergaß er diesen Auftrag nicht.
     
    »Er ist schon ziemlich attraktiv«, bemerkte Jean eine halbe Stunde später, als Claire schwimmen war und sie alleine unter dem Baum saßen.
     
    Patrice blätterte in seinem Computermagazin und sah verwirrt auf: »Wer?« Er hatte den Faden verloren.
     
    »Na, Federico Batist.«
     
    »Ja«, gab Patrice gedehnt zur Antwort. »Es ist schon bewundernswert, was er geschafft hat, trotz dieser Verletzung.«
     
    »Mhm ja, er hatte aber doch auch seinen Freund, der ihm beigestanden ist.«
     
    Jean meinte bestimmt Claude, die beiden waren ja gute Freunde gewesen während ihres gemeinsamen Studiums. Und wofür waren guten Freunde nun einmal da. Patrice nickte und erst jetzt bemerkte er, dass ihn Jean so intensiv musterte. Hatte er etwa irgendwo noch Schokolade um seinen Mund? Reflexartig fuhr sich Patrice mit der Zunge über die Lippen. Er hatte ein Schokoladeneis gehabt und vielleicht hing ihm da noch etwas im Mundwinkel.
     
    »Es war sicher nicht leicht für ihn«, meinte Patrice dann und fühlte sich zunehmend unwohler.
     
    »Findest du das gut?«
     
    »Hä?«, machte Patrice, nicht nur in Gedanken.
     
    »Das mit Federicos Freund.«
     
    »Warum denn nicht? Wer hätte nicht gerne jemanden, der sich so um einen sorgt.« Federico und Claude redeten mit Sicherheit über alles miteinander. Die beiden hatten einen sehr vertrauten Umgang miteinander, das merkte man sofort. Patrice hätte manchmal auch gerne jemanden, dem er sich so offen und unbeschwert anvertrauen könnte. Vor allem jetzt, wo er sich nicht mehr sicher war... Doch Jeans weitere Worte unterbrachen diesen

Weitere Kostenlose Bücher