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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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ruhig und bewahrte ihn vor weiterem Gestammel.
     
    Seine eigene Kühnheit überrascht Patrice, doch nach diesem Traum wollte er nicht mehr alleine auf der fremden Couch liegen. Er wollte bei Claude sein und daher ließ er sich von ihm widerstandslos in die Höhe ziehen. Beschämt stellte er fest, dass es gar nicht mal in erster Linie an Claude lag, sondern eher an dem Bedürfnis nach etwas Zweisamkeit und ein bisschen war es auch der Wunsch zu erfahren, wie es wohl war bei einem Mann im Bett zu liegen. Auch wenn rein gar nichts passieren würde. Er vertraute Claude in dieser Hinsicht. Der würde nicht im nächsten Moment über ihn herfallen und ihn entjungfern.
     
    Und doch zitterte er, als er Claude ins Schlafzimmer folgte. Sein letzter rational denkender Teil seines Verstandes beobachtete fassungslos wie er sich auf die Bettkante setzte.
     
    Aber der Patrice, der noch nie mit einem anderen Menschen nackt im Bett gelegen hatte, sehnte sich regelrecht danach, nach dieser Wärme und Intimität. So unschuldig sie auch sein mochte.
     
    Claude besaß ein ziemlich breites Bett und zu Beginn lag jeder auf seiner Seite. Vielleicht war es reiner Reflex von Claude gewesen, der ihn wenige Minuten später dazu veranlasste im Halbschlaf den Arm um Patrices Schultern zu schlingen. Da zuckte er überrascht zusammen und ein nicht gänzlich unangenehmes Gefühl schoss durch seinen Bauch.
     
    »Sorry...«, murmelte Claude, der seinen Fehler bemerkte hatte.
     
    »Nein,« Patrice schluckte, schniefte noch einmal und kuschelte sich näher an den Musiker heran. Gott, es war doch jetzt auch scheißegal. Claude würde ihn nicht dafür verurteilen und es musste ja sonst niemand erfahren. »Bleib so, das ist gut.«
     
    Claude lachte, was Patrice einmal mehr aus der Fassung brachte. Claude schien einfach immer und über alles lachen zu können.
     
    Sein Atem strich unsagbar heiß über Patrices Ohr, als der Musiker flüsterte. »Du bist leicht zufrieden zu stellen. Der letzte Mann, der dies zu mir gesagt hat...« Er legte eine bedeutungsschwere Pause ein.
     
    »Ja?«, Patrice wusste nicht, ob er es wirklich hören wollte, aber richtete sich auf und versuchte im schummrigen Dunkel des Zimmers Claude ins Gesicht zu blicken.
     
    »Nun, dem hatte ich gerade meine Faust in den Hintern geschoben!«
     
    Patrice schrie entrüstet auf: »Claude!«
     
    Und wieder dieses warme, herzliche Lachen. Vielleicht war es die reine Absurdität dieses Satzes, die ihn ebenfalls lächeln ließ. Auch wenn Patrice ahnte, ja befürchtete, dass Claude die Wahrheit gesprochen hatte.
     
    Schließlich zog ihn Claude wieder zu sich in die Bettlaken herab. Er fuhr mit der Hand durch Patrices Haare, dann strich er über dessen Nacken und Schultern. Die Berührungen waren so sanft, so warm und trotz der Sommerhitze nicht unangenehm. Eher heilsam und entspannend. Patrice schloss die Augen und war tatsächlich wenig später eingeschlafen.
     

9
     

    Der berühmt berüchtigte ›Morgen danach‹.
     
    Patrice hatte sich darüber nie Gedanken gemacht, vor allem hätte er nicht gedacht, dass ausgerechnet er je in solch einer prekären Lage stecken würde. Aber es war nun einmal unleugbare Tatsache, dass er bei Claude im Bett lag. Okay, sie hatten keinen Sex gehabt und wäre es in Genf nicht der wärmste Sommer seit zehn Jahren, dann hätten sie bestimmt auch nicht in ihren Shorts im Bett gelegen, sondern wie es sich gehörte in Pyjamas.
     
    Patrice erinnerte sich noch allzu gut daran, dass er in Claudes Armen eingeschlafen war und wow, das war toll gewesen. Und es war ziemlich naiv von Patrice, dass er mit einfachem Kuscheln schon zufrieden zu stellen war. Aber immerhin stellte er noch selbst fest, dass er auf diesem Gebiet reichlich naiv war. Selbsterkenntnis war immerhin der erste Schritt zur Besserung.
     
    Weniger naiv war die morgendliche Reaktion seines Körpers auf die ungewohnten Schlafarrangements. Vielleicht war es besser, dass sich Patrice nicht daran erinnerte, was er heute Nacht alles geträumt hatte. Mit Sicherheit waren da so manche feuchten Traumbilder mit im Sortiment gewesen. Aber Claude war ja auch recht ansehnlich. Nicht nur, dass er ein anziehendes Gesicht hatte, auch sein übriger Body war nicht zu verachten, auch wenn Claude nicht gerade groß gewachsen war. Das hätte Patrice dem Musiker nun erst recht nicht zugetraut, doch so wie sich der Bizeps an seinem Oberarm wölbte, die Brustmuskeln oder der flache Bauch, das deutete darauf hin, dass

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