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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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durch den Spion an Claudes Wohnungstür, niemand war zu sehen und so öffnete er vorsichtig die Tür einen Spalt weit, horchte und vergewisserte sich, dass in der Tat niemand auf der Treppen herumlungerte. Nicht auszudenken, was Luc sagen würde, wenn er ihn aus der Wohnung von Claude kommen sah. Es würde überhaupt schon schwierig genug werden die gestrige Situation im Freibad zu erklären. Fast schon konnte sich Patrice ausmalen, was ihn jetzt erwarten würde, wenn er ein Stockwerk weiter oben in die Wohnung seiner Eltern kam.
     
    Schon als er den Schlüssel im Schloss drehte, wusste er, dass Luc es bereits erzählt hatte. Es herrschte so eine merkwürdige, aufgeladene, angespannte Atmosphäre in diesen Wänden. Manchmal bemerkte man das einfach schon nach einem Atemzug. Das also auch noch. Als ob er nicht schon genügend Probleme hätte.
     
    Eva machte sich gerade fertig, um in den Laden zu gehen wo sie arbeitete. Sie stand im Flur vor dem Spiegel und trug etwas Make-up auf. Als er eintrat, lächelte sie ihm zu. Patrice fragte sich, wann er das letzte Mal seine Mutter einmal nicht so müde und erschöpft hatte lächeln sehen. Es musste schon Jahre her sein. Sie hatte es ohnehin schon schwer genug, eigentlich wollte er ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten. Die Falten auf ihrer Stirn sollten nicht seinetwegen noch tiefer werden.
     
    Patrice warf einen Blick ins Wohnzimmer dort saß Luc auf der Couch. Doch von seinem Vater fehlte jede Spur, wahrscheinlich hatte dieser einen Termin auf dem Amt. Also wenigstens noch Glück im Unglück. Bevor Luc anfangen konnte ihn dumm von der Seite anzumachen, meinte Patrice an seine Mutter gewandt: »Ich weiß nicht, was Luc erzählt hat, aber es stimmt nicht.«
     
    »Du hast mit dieser Schwuchtel geknutscht!«, kam es aus dem Wohnzimmer und Luc erschien aufgebracht im Flur.
     
    Patrice verdrehte die Augen. »Jean wollte mich damit aufziehen, es war nicht ernst gemeint. Vergiss es einfach, okay?«
     
    »Eins sag ich dir Patrice, wenn du auch so eine von diesen Arschfickern bist, dann...«
     
    »Luc, es reicht«, ging Patrices Mutter dazwischen.
     
    »Du hast mir ja mal gar nichts zu sagen.«
     
    »Ich bin deine Mutter!«
     
    »Stiefmutter, wenn überhaupt!«
     
    Patrice schüttelte den Kopf und ging sich umziehen, das würde jetzt ohnehin länger dauern und er wusste genau wie es ausging. Seine Mutter würde gleich damit anfangen, dass sie hier die Familie mit ihrem Lohn über Wasser hielt. Dass Luc etwas dankbarer sein sollte, und so weiter und so fort. Luc würde natürlich nicht darauf hören und in spätestens drei Minuten würde die Wohnungstür zuknallen und er war für den Rest des Tages verschwunden.
     
    Genau so kam es und als Patrice umgezogen war und wieder in den Flur zurückkam, packte seine Mutter seufzend ihre Tasche.
     
    Sie umarmte ihn und schaute ihm tief in die Augen. »Patrice, wenn da etwas wäre... Ich meine, wenn du irgendwelche Schwierigkeiten hast, dann kannst du es mir sagen, ja? Du weißt doch, ich bin immer für dich da.«
     
    »Klar«, er tat leichthin und hoffte, dass sie ihm nicht ansah, wie schwer es ihm fiel sie anzulügen. Dass da eben genau nichts war, dass mit ihm alles in Ordnung war. Eben business as usual . Er war der Patrice, der er schon immer gewesen war. Kein Grund sich Sorgen zu machen. Das sagte er dann auch.
     
    Eva schien ihm zunächst nicht zu glauben, denn einen weiteren langen Moment fixierte sie ihn mit diesem sorgenvollen, traurigen Blick, doch schließlich nickte sie und küsste ihn auf die Wange.
     
    Nachdem Patrice etwas gegessen hatte, ging er in das Internetcafé um die Ecke. Dort gab es eigentlich immer einen Platz für ihn. Vielleicht benötigte Jules, der Inhaber, noch jemanden hinter der Theke, wenn nicht, dann konnte er dort die neuesten Magazine durchblättern oder an einem der Computer schrauben, die den Geist aufgegeben hatten. Immer noch die beste Therapie für ihn, um unliebsame Gedanken zu vertreiben und den Kopf freizubekommen.
     
    Der Laden schimpfte sich zwar noch offiziell als Internetcafé aber selbstverständlich ließ sich damit allein heutzutage kein Geld mehr verdienen, wo doch inzwischen fast jeder Haushalt über einen Internetanschluss verfügte. Aber Jules‘ Laden war auch dafür bekannt mit schnellem, kompetenten Rat auszuhelfen, wenn es irgendwelche Probleme gab, egal ob sie die Hardware oder die Software betrafen. Außerdem gab es eine gute Kaffeemaschine in dem Laden, so konnten die

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