Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
Vom Netzwerk:
mit Sicherheit nur gut und wollte Patrice helfen, doch damit riss er nur alte Wunden auf.
     
    Patrice würde am liebsten im Boden versinken. »Kann ich nicht sagen«, nuschelte er leise. Er war ja so ein Versager.
     
    »Ah«, machte Claude sanft, er verstand und doch schien nun auch er um Worte verlegen zu sein. »Alexis würde jetzt einen Tee aufsetzen, aber der ist auch Engländer. Teekochen ist für die die ultimative Antwort auf alle Fragen.« Er drückte Patrice noch einmal zuversichtlich. »Aber ich denke, dass es in unserem Fall auch ein vernünftiges Essen tut. Komm, ich lade dich für heute Abend ein.« Damit verschwand er in Richtung Küche.
     
    »Ich dachte, 42 wäre die Antwort auf alle Fragen«, brummelte Patrice und spielte auf eine bekannten Sciencefictionroman-Reihe an.
     
    »Und wer ist Alexis?«, meinte er etwas lauter, sodass Claude ihn hören konnte.
     
    »Alexis? Ein Freund von mir. Eigentlich habe ich ihn über Federico kennengelernt. Er hat auch eine Zeit lang in Genf studiert, sehr guter Organist. Kann super improvisieren...« Claudes Kopf kam hinter der Tür des Kühlschranks wieder hervor. »Sag mal, magst du Jambaylaya?«
     
    »Jamba... was?«
     
    »Das werte ich als ›Ja‹«, Claude grinste.
     
    »Komm, du kannst mir helfen, sofern es geht. Oder möchtest du dich wieder hinlegen? Federico wollte heute Abend noch zum Essen vorbeikommen und ich habe gesagt, dass ich koche.«
     
    Patrice half gerne mit und prompt wurde er dazu verdonnert die Zwiebeln für das Jambalaya zu schneiden, ein traditionelles Reisgericht aus der Gegend um New Orleans, wie er dann lernte.
     
    Noch immer fand es Patrice ziemlich befremdlich, dass Claude ihn so selbstverständlich in seiner Wohnung ein- und ausgehen ließ. Sie kannten sich ja eigentlich erst seit einer Woche so richtig. Zuvor hatten sie beide so gut wie nichts miteinander zu tun gehabt, außer mal einem › Salut ‹ oder ›Wie geht‘s?‹ im Treppenhaus hatten sie kein Wort miteinander gesprochen.
     
    Auch wenn Patrice die Krankenbesuche zunächst viel Überwindung gekostet hatten, schlussendlich war er gerne hier gewesen und wie er fand, hatten er und Claude sich auch gut verstanden. Er hatte den Eindruck, dass auch Claude die Gesellschaft genossen hatte. Aber vielleicht lag das auch einfach daran, dass dem Musiker langweilig gewesen war und er sich über jeden Besuch gefreut hätte. Wobei Patrice insgeheim hoffte, dass es so genau nicht war.
     
    Doch sie hatten sich über so manche Dinge unterhalten, die man nicht einfach so mit jedem besprach. Zum Beispiel, dass Patrice gerne studieren würde, am liebsten weit weg von Genf und seiner Familie. Dass Claude wiederum nun ernsthaft in Erwägung zog ein zweites Studium zu beginnen. Dass seine Mutter letztes Jahr an Brustkrebs erkrankt war, es ihr aber glücklicherweise inzwischen wieder besser ging.
     
    So etwas tauschte man nicht mit einem Menschen aus, den man nicht mochte. Und immerhin hatte ihn Claude heute Nachmittag mit in die Wohnung genommen, weil er sich um Patrice gesorgt hatte. Auf eine profane Weise tat dies gut. Zu wissen, dass sich jemand um einen sorgte und der einen vielleicht sogar mochte oder noch ein bisschen Mehr... Der Gedanke ließ die sprichwörtlichen Schmetterlinge in Patrices Bauch tanzen und beinahe hätte er sich mit dem Messer beim Gemüseschneiden in die Finger geschnitten.
     
    Als dann wenig später Federico klingelte, war Patrice regelrecht enttäuscht darüber, dass er nun mit Claude nicht mehr alleine sein konnte. Es war schön gewesen, wie sie in der Küche gestanden und gekocht hatten.
     
    Allein, dass er so etwas ›schön‹ fand... Was war nur mit ihm los?
     
    Federico hingegen schien nicht im Geringsten darüber verwundert zu sein, dass Patrice auch einmal wieder in Claudes Wohnung abhing. Er lachte nur als Patrice ihm die CD-Hülle zeigte und von Claires Bitte berichtete. Natürlich wurde ihr Wunsch erfüllt und Federico signierte die CD mit einer oft geübten, schwungvollen Unterschrift.
     
    Es war bereits spät, als Federico dann wieder aufbrach, Patrice musste zu seinem Beschämen feststellen, dass er auf der Couch eingeschlafen war, während Claude und Federico noch am Esstisch gesessen und ein Glas Rotwein genossen hatten. Er wachte erst wieder auf, als Claude das Licht im Wohnzimmer ausgeknipst hatte und die Tür zu seinem Zimmer öffnete.
     
    Patrice blickte ins Dunkel und drehte sich auf den Rücken. Sollte er bleiben und hier

Weitere Kostenlose Bücher