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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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schlafen? Zumindest sollte er seiner Mutter noch eine SMS schreiben, durchzuckte ihn ein schuldiger Gedanke. Womöglich machte sie sich ohnehin schon Gedanken, wo er denn abblieb. Sein Handy steckte glücklicherweise in seiner Hosentasche. Es war bereits zwei Uhr in der Nacht, kein Wunder, dass er eingeschlafen war.
     
    ›Bin bei Claire. Waren noch aus. Gruß P.‹, tippte er schnell die Nachricht und drückte auf den Senden-Knopf. Vielleicht las sie es ja noch. Eva war nachts häufiger wach, bügelte oder schaute fern. Claude würde das jetzt garantiert nicht gutheißen und Patrice schalte sich selbst einen Feigling, aber wie sollte er es auch seiner Mutter und Stiefvater erklären, dass er jetzt lieber hier bei Claude blieb und dort auf der Couch übernachtete als ein Stockwerk nach oben zu gehen und in seinem Bett zu schlafen. Er mochte Claude einfach, das stand mittlerweile außer Frage.
     
    Wenigstens Jean sollte er noch eine SMS schicken. Patrice überlegte eine geschlagene Viertelstunde, was er schreiben sollte. Dann entschuldigte er sich für sein Verhalten und fragte zaghaft an, ob Luc noch etwas gesagt hatte.
     
    Schließlich schaltete er das Handy aus.
     
    Claude hatte ihm eine Decke um die Schultern gelegt und die Fenster geöffnet, so dass ein träger, schwüler Luftzug durch das Zimmer wehte. Wahrscheinlich würde es bald regnen und die Luft etwas abkühlen. Hoffentlich, die Hitze war langsam unerträglich! Patrice trug noch seine Klamotten vom Nachmittag. Es war definitiv zu warm. Er zog seine Hose aus und faltete sie im Dunkeln zusammen, ebenso das T-Shirt. Dann kuschelte er sich wieder in die Decke und schlief ein.
     
    Er träumte wieder davon, von diesem Samstagabend, von den anfänglichen Beleidigungen, den Tritten, die Schreie und schließlich die Sirenen, die ihn begleitet hatten, während er in den nächstbesten Mülleimer gekotzt hatte und dann schließlich zu der Haltestelle zurückgegangen war.
     
    Patrice setzte sich schweißgebadet auf und barg den Kopf in den Händen. Gott, er musste es Claude beichten. Es war alles andere als fair, dass er es dem Musiker vorenthielt. Außerdem belastete es ihn selbst. Aber wie sollte er es anstellen?
     
    »Patrice? Was ist los?«
     
    Hatte er so einen Lärm gemacht, dass Claude aufgewacht war? Wie auf frischer Tat ertappt, setzte sich Patrice auf und starrte den anderen an.
     
    Claude kam zu ihm hinüber getappt, vom Flur drang genügend Licht in den Raum, sodass er keine extra Lampe einschalten musste.
     
    »Alles okay. Es war nur ein Traum«, versuchte Claude ihn zu beruhigen.
     
    Als sich Claude neben ihm niederließ, kamen Patrice nun wirklich die Tränen. Er hatte das nicht verdient, aber es tat so gut. Die Sorge in der Stimme zu hören und nun diese warme Hand auf den Schultern zu spüren.
     
    »Claude...«, krächzte er. »Ich war dabei, auf dem...«
     
    »Scht... Das war alles nur ein Traum.« Dann nahm er Patrice in den Arm und in diesem Moment war es nur allzu leicht sich der Illusion hinzugeben, dass es in der Tat an einem schlechten Traum lag und dass alles gut werden würde, wenn ihn Claude nur weiter so halten würde.
     
    Nebenbei war Patrice auch zu sehr damit beschäftigt Luft in seine Lungen zu pumpen, als dass er Claude über dieses Missverständnis aufklären wollte, dass es nicht allein der Traum war, der ihm so zu schaffen machte. Er war nahe daran zu hyperventilieren.
     
    Claude roch so gut, schoss es Patrice durch den Kopf. Sauber, markant und mit diesem Geruch nach Bett und Schlaf. Ähnlich wie Patrice trug der Franzose nur Shorts.
     
    Wieso fiel es ihm hier so leicht seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen? Patrice wusste es nicht, er war nun auch viel zu geschafft, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Als er wieder einigermaßen ruhig atmen konnte, lehnte er sich an Claudes Schulter.
     
    »Kann ich bleiben?«, flüsterte er.
     
    »Ich werde dich jetzt bestimmt nicht vor die Tür setzen«, Claude strich ihm über das Gesicht während er wieder ein Stückchen von Patrice abrückte.
     
    »Nein, ich meine. Kann ich bei dir... ins Bett...«
     
    Da spürte er förmlich die Überraschung, wie sie in einem nervösen Zucken durch Claudes Körper wanderte. Dann wurde Patrice bewusst, wie Claude diese Bitte auffassen würde. Prompt schoss ihm das Blut ins Gesicht, aber das konnte man jetzt glücklicherweise nicht sehen.
     
    »Ich will nicht... ›das‹, ich möchte einfach...«
     
    »Ist okay«, entgegnete Claude

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