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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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sondern in dunkelblau gehalten. Also für seine Verhältnisse ziemlich diskret.
     
    Während sich Gareth noch im Badezimmer zurechtmachte, musterte Claude die Kleidung seines jungen Nachbarn.
     
    »Hm«, machte er nachdenklich. Es war ja schon einmal ein Fortschritt, dass Patrices Freundin Claire, ein nettes Mädchen wie Claude befand, ihm die Brille ausgeredet und stattdessen gedrängt hatte es einmal mit Kontaktlinsen zu probieren. Auch Patrices Haare waren mit etwas Gel in Form gebracht worden. Wahrscheinlich zum ersten Mal in Patrices Leben, wie Claude im Stillen vermutete. Aber das Outfit! Senffarbene Bermudas und ein viel zu weites Hemd, das er in den Bund der Hose gesteckt hatte.
     
    »Mitkommen.« Er zog Patrice in das Schlafzimmer und vor den Kleiderschrank.
     
    »Aber...«
     
    »Entweder du ziehst dich um, oder du bleibst hier.« Mit so etwas ließ Claude nicht mit sich spaßen. Er schob die Hosenbügel von links nach rechts: Anzughosen, Stoffhosen, Jeans... Jeweils fein säuberlich voneinander getrennt. Mit Unordnung in seinem Kleiderschrank spaßte er auch nicht. Schließlich nahm er eine olive Cargohose von der Stange.
     
    »Probier mal, ob sie passt«, warf er sie Patrice zu.
     
    »Äh...« Patrice sah sich unsicher um, anscheinend wollte er seine Hose nicht vor Claude wechseln.
     
    »Na mach schon, oder hast du keine Unterhose drunter?«
     
    »Natürlich.«
     
    »Also ich nicht«, kam es aus Richtung Badezimmer und Gareth fuhr sich gerade ein letztes Mal durch die Haare.
     
    Claude wusste ziemlich genau, dass Gareth Unterwäsche trug, aber anscheinend konnte sein Gast nicht der Versuchung widerstehen Patrice etwas zu foppen.
     
    Patrices Augen wurden weit aufgerissen und er schien den Blick von Gareths Schritt nicht mehr abwenden zu wollen.
     
    »Na, dann lass ihn ins Bad«, kam Claude Patrice zu Hilfe. »Zieh das Hemd auch gleich aus.«
     
    Stattdessen bekam Patrice ein Muscleshirt im Armylook verpasst. Schade nur, dass seine Arme so bleich und kaum Muskeln aufwiesen, denn der enge Schnitt stand dem Jungen.
     
    Schließlich griff Claude noch ordentlich in die Dose mit Haargel und verpasste Patrice eine einigermaßen stylische Frisur, während dieser unruhig auf dem Bett saß und kaum stillzuhalten vermochte.
     
    »Tadaa!«, präsentierte er sein Werk. Gareth nickte zustimmend und Patrice musterte sich selbst ungläubig im Spiegel. Er erkannte sich wohl selbst nicht wieder.
     
    Als sie jedoch nach draußen traten, war Patrice ziemlich nervös. Er wollte wohl in diesem Outfit nicht gesehen werden, schon gar nicht von seinem Bruder, wie er bekannte, als sie um die erste Straßenecke geschlendert waren.
     
    »Was ist schon dabei?« Claude zog eine Schulter nach oben. »Es steht dir, du siehst gut aus.«
     
    »Danke... aber es sieht... schwul aus.«
     
    Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Patrice jetzt zweimal vor seinen Schöpfer gerufen worden, denn weder Claude noch Gareth fanden diese Bemerkung sonderlich passend.
     
    Gareth schüttelte den Kopf, zog es jedoch vor zu schweigen.
     
    »Immerhin haben wir Stil. Ich dachte, du stehst auf Jungs?« Hatte ihm Patrice nicht so etwas gebeichtet?
     
    »Deswegen kann ich mich trotzdem normal anziehen, oder? Außerdem weiß ich noch nicht, ob ich wirklich schwul bin...«
     
    Claude seufzte, das war genau das Problem und er hatte so keinen Bock darauf. Ja, er mochte Patrice und er gab ihm gerne mal einen Rat, aber der Junge hatte noch einen langen Weg vor sich und stand gerade erst am Anfang dieses Prozesses in welchem er sich bewusst machen musste, wer er überhaupt war. Dieser Prozess schloss zahlreiche Gespräche, Grübeleien, Ängste und auch Tränen mit ein. Claude hatte es schon bei sich selbst als ziemlich anstrengend empfunden, jetzt diesen gleichen Prozess noch einmal bei einem Lover mitzuerleben? Erschreckend!
     
    Dann jedoch kam ihm wieder Federicos Warnung in den Sinn, er hatte es ja selbst bemerkt. Patrice glaubte, dass sie beide... ja, was eigentlich? Glaubte Patrice etwa ernsthaft, sie hätten eine Beziehung? Es wäre zu interessant zu wissen, was der Junge für Vorstellungen von sich und Claude vor seinem inneren Auge aufgebaut hatte.
     
    »Lass es sein, Claude«, warf unerwarteterweise Gareth ein. »Nicht jeder will und kann so offen schwul leben wie du.«
     
    ›Ach, wo habe ich das schon mal gehört?‹, dachte sich Claude und seine Gedanken kehrten zu Honoré und ihr Streitgespräch zurück.
     
    »Ach

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