Con molto sentimento (German Edition)
zögerte, doch dann sprach er aus, wovon er insgeheim den ganzen Abend geträumt hatte. »Ich wünschte, du hättest dabei sein können.« Das fatale an der Sache war, er hätte gegenüber Alexis nur ein Wort sagen müssen und der wäre in den nächstbesten Flieger nach Genf gestiegen.
Aber Federico hatte ja den absonderlichen Ehrgeiz, dass er seine Konzerte alleine durchstand. Besonders die anspruchsvollen, ganz besonders die Premieren. Nun ja, Alexis war auch nicht besser. So hatte eben jeder von ihnen seinen Spleen.
»Du kannst so stolz auf dich sein«, bescheinigte ihm Alexis. »Kam der Kurier rechtzeitig an?«
»Ja.« Federicos Blick fiel auf das Blatt mit den zusammengeklebten Schnipseln eben jenes Stückes, das er heute Abend gespielt hatte. »Weißt du, dass mich wohl alle Musikerinnen beneidet haben? Du bist so ein Romantiker.«
»Als ob du das nicht so an mir lieben würdest, gib es doch zu. Und wenn ich jetzt hier wäre, dann könnten wir...«
»Ja...« Federico biss sich auf die Lippen. Wie schnell doch so ein unbedeutendes Gespräch in eine ganz andere Richtung laufen konnte.
Eine kurze Stille. Es war nicht das erste Mal, dass sie Telefonsex hatten. Zu oft waren sie getrennt, wenn der eine oder der andere sich auf einer Konzertreise befand.
»Was hast du an?«, fragte er. Schnell stand er auf und ging zur Tür des Zimmers, drehte den Schlüssel im Schloss. Wie gut, dass er ohnehin nur noch seine Unterhose trug, es war so schwierig sich mit einer Hand auszuziehen und mit der anderen das Handy ans Ohr zu halten. Federico wusste es aus Erfahrung. Er legte sich auf das Bett zurück, die Beine locker aufgestellt, eine Hand bereits unter dem Stoff seiner Shorts.
Alexis lachte und allein dieser Laut ließ ihn erzittern. »Ich bin gerade heimgekommen, war mit ein paar Jungs feiern. Meine Hose, T-Shirt, Jacke, bei uns hat es heute geregnet und...«
»Viel zu viel«, ging ihm Federico dazwischen. Wieder dieses Lachen. Gott! Alexis‘ Stimme war so dermaßen sexy. Federico wunderte sich wie es überhaupt sein konnte, dass er nicht jedes Mal einen Ständer bekam, sobald er Alexis reden hörte.
Da vernahm er das Rascheln von Stoff und hatte es genau vor Augen. Als ob er einen inneren Film abspulen würde. Alexis, der in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer vor dem Bett stand, die Jacke über die Schultern gleiten ließ und sorgsam über den Stuhl in der Ecke legen würde. Wie er den Ledergürtel aus seiner Jeans – bestimmt hatte er diese dunkelblaue Jeans an, die seinen Hintern so knackig aussehen ließ – zog und sich danach des schweren Stoffs der Hose entledigte. Er würde dabei neckisch mit den Hüften wackeln, weil er genau wusste, dass Federico dann grinsen und ihm einen Klaps auf den Po geben würde, den Alexis abfangen und als Ausrede nützen würde ihn näher zu sich heran zu ziehen und ausgiebig zu küssen. Federico leckte sich über die Lippen, ein mehr als schwacher Ersatz für einen Kuss von seinem Liebsten.
Wir würden Alexis‘ Lippen wohl heute Abend schmecken? Was hatte er getrunken? War es der scharfe Geschmack von Whisky? Finlaggan, ein Single Malt von den schottischen Inseln, torfig und herb? Oder süß von einem Cocktail? Ein Caipirinha vielleicht? Den trank Alexis gerne während den Sommermonaten.
Er stellte sich vor, sich dicht an Alexis zu drängen. Er würde dessen Ständer an seinem spüren, eine Hand unter das Shirt wandern lassen und mit der Handfläche fest über Alexis‘ Brust streichen. Sich wie jedes Mal wundern wie zart doch die Haut des Geliebten an dieser Stelle war. Federico ließ die Fingerspitzen seiner eigenen rechten Hand über seine Nippel gleiten. Mit der Linken hielt er das Telefon und war nahe der Versuchung es auf Freisprechen zu schalten. Doch besser nicht. Nicht, dass er William noch aufweckte.
Jetzt ließ er seine Finger den Bauch hinabwandern. Währenddessen lauschte er Alexis‘ Stimme: »... wenn du jetzt vor mir knien würdest. Hier vor dem Bett auf diesem widerlichen gelben Bettvorleger den uns deine Tante geschenkt hat, dann würde ich dein Gesicht in meine Hände nehmen und du würdest die Lippen öffnen und meinen Schwanz tief in deinen Mund nehmen. Und die ganze Zeit schaust du mich aus deinen grünen, wilden Augen an, während ich in deine Kehle stoße.«
Federico schloss die Augen und drückte sein Becken nach vorne. »Was dann?«, verlangte er atemlos zu wissen. »Was bekomme ich
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