Con molto sentimento (German Edition)
»Patrice, du bist noch so jung. Du weißt doch noch gar nicht, was du willst.«
Ärger brodelte in Patrice, er stand auf und schmiss Claude das Handtuch in den Schoß. »Fein, du arroganter, alter Sack.«
Doch die Beleidigung verfehlte ihre Wirkung, denn nun weinte Patrice wirklich. Außerdem war seine Stimme dabei eine glatte Oktave nach oben gerutscht. Verdammter Stimmbruch, er hatte gedacht, dieses peinliche Kapitel lege hinter ihm. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.
»Verdammt!«, fluchte er. Nun klang es mehr und mehr mitleiderregend. Patrice selbst hatte Mitleid mit sich, wenn er so recht darüber nachdachte. So wie er jetzt vor Claude in dessen Schlafzimmer stand und flennte.
»Oh«, seufzte Claude und raffte sich wieder auf. Er kam zu Patrice hinüber. »Tut mir leid. Ich dachte nicht, dass du es ernst meinst.« Dabei nahm er das Handtuch und wischte Patrice die Tränen aus dem Gesicht. »Obwohl Federico mich ja gewarnt hatte, doch ich wollte es nicht glauben.«
»Wie soll ich es sonst gemeint haben?«, krächzte Patrice. Claudes Körper strahlte so eine angenehme Wärme aus. Aber vielleicht war dies auch nur der Tatsache geschuldet, dass Patrice noch immer die nassen Klamotten trug und ihm so langsam kalt wurde. Wie gerne hätte er sich um diesen warmen Körper vor ihm geschlungen und sich daran gewärmt. Gott und er starrte direkt auf Claudes Nippel.
»Ich weiß nicht... Sorry. Ich bin so etwas wohl nicht mehr gewohnt.«
Patrice konnte nicht sagen, was genau Claude damit meinte. Doch er nickte und wedelte mit der Hand. Als wollte er sagen ›Schwamm drüber‹. Er schniefte noch immer. Claude strich ihm die Haare aus der Stirn.
»Süß bist du schon«, meinte er und Patrice müsste sich über solch ein Kompliment aus dem Munde eines Kenners äußerst geschmeichelt fühlen. Er beobachtete wie Claude lächelte, als dieser ihn so betrachtete. Dieses Mal wehrte sich Patrice nicht dagegen, als ihm Claude das Shirt über den Kopf zog und einfach ins Badezimmer warf. Dann öffnete er den Reißverschluss. Patrice stieg aus der Hose und kickte sie von sich. Danach legte ihm Claude seine Hand in den Nacken und zog ihn die letzten Zentimeter an sich. Patrice lehnte sich an den Franzosen und sein Kopf lag an dessen Hals. Er spürte Claudes Herzschlag an der Wange, ein ruhiges, beständiges Klopfen. Ganz anders als Patrice eigene Pumpe, die sich kaum mehr zu beruhigen wusste.
Claudes Arme fühlten sich so angenehm warm an, fast wie ein überdimensionales Heizkissen, an welches er sich da ankuschelte.
Er wusste nicht wie lange sie so dastanden. Es konnten nur wenige Sekunden gewesen sein, oder doch Minuten? Patrice beruhigte sich wieder. Kein Schniefen mehr, kein krampfhaftes Luftholen. Er richtete sich etwas auf und nun war ihm sein eigener Ausbruch schon wieder peinlich. Eigentlich sollte er sich doch besser beherrschen. Er war ja schließlich auch kein kleines Kind mehr.
»Nein, es ist in Ordnung.« Als ob Claude seine Gedanken gelesen hätte.
Patrice sah auf, schluckte und blickte schließlich in diese braunen Augen. Unendliche Weiten, dies sind die Abenteuer des neuen Raumschiffs.... Oh verdammt. Er war wirklich ein Nerd.
Claude lächelte, auch wenn Patrice nicht sagen konnte, was den anderen nun amüsierte. Dann küsste er Patrice.
Wieder eine lautlose Bombe. Patrice blieb wie versteinert stehen. Er blinzelte wie geblendet und nahm fast nicht wahr, was Claude da gerade getan hatte. Er hatte ihn geküsst. Geküsst? Und dieses Mal richtig, mit Absicht!
»Du... Du...« Er holte nach Luft und legte die Hände auf Claudes Oberkörper. Brachte etwas Raum zwischen ihnen. »Du kannst mich doch nicht einfach so küssen!« Patrice war einigermaßen fassungslos und noch fassungsloser, als Claude wieder begann zu lachen.
»Kuss?«, echote der Franzose mit hochgezogenen Augenbrauen. »Das war doch kein Kuss.«
»Äh?«
»Oh Süße«, Claude legte ihm eine Hand an die Wange. »Du bist wirklich, wirklich niedlich.«
›Niedlich‹, das war nicht unbedingt die Art von Adjektiv mit der sich Patrice beschrieben werden wissen wollte. Während er noch dagegen protestieren wollte, drehte sich Claude mit ihm, drückte ihn gegen den Rand des Bettkasten, der nun direkt hinter ihnen stand. Ein leichter Stoß und Patrice lag auf der Matratze, schon war Claude über ihm, die Knie neben Patrices Hüfte aufgestützt. Die Hände in
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