Con molto sentimento (German Edition)
dafür?«
»Danach lecke ich dir meinen Saft von den Lippen...«
»Ach, es war ein Cumshot?«, warf Federico ein, selbst angeturnt von der Idee. In der Realität hatten sie so etwas noch nie gemacht. Nun, zumindest hatten sie es nie darauf angelegt. Sie waren ja nicht in einem Porno, wo das dem visuellen Orgasmus gleichkam. Kleinere Malheurs passierten schon manchmal und allein wenn Federico an den ersten Blowjob dachte, den er Alexis gegeben hatte. Schon die Erinnerung daran ließ ihm das Blut in den Kopf steigen – und nicht nur in den Kopf.
»Oh ja!«
»Und?«
»Mhm...« Ein Stöhnen kam durch die Leitung. »Ich lege dich auf das Bett, drücke deine Knie auseinander...«
Federico ahmte die Schilderung genau nach.
»Lecke die Innenseite deiner Schenkel...«
Federico befeuchtete seine Finger und strich sich damit selbst über besagte Hautpartie.
»Bis zu deinen Eiern, die schon prall und schwer sind. Überhaupt hast du es ziemlich nötig, bist schon nahe daran zu kommen!«
»Gott ja!« Federico glitt mit der Hand über seine Erektion, verteilte die ersten Tropfen, die aus der Spitze hervordrangen, auf der Haut. Dabei erzählte ihm Alexis, was er genau mit seiner Zunge anstellen würde, um Federico ganz zum Stehen zu bringen.
Danach lag er keuchend auf dem Bett. Mit einem Mal war ihm das Licht im Zimmer viel zu hell, aber wenn er jetzt die Augen schließen würde, dann würde er prompt einschlafen. Am anderen Ende der Leitung erging es Alexis nicht viel anders.
»Ach ja und Klara hat angerufen«, berichtete Alexis mit matter Stimme, als sie beide zu Atem gekommen waren. Wieder das Rascheln von Stoff, aber dieses Mal war es wohl die Bettdecke, die er sich über die Schultern zog.
»Wegen der Hochzeit?« Federico rieb sich die Stirn, als ob das seine Denkprozesse etwas beschleunigen könnte. »Ich rede morgen mit Claude. Ich dachte, das wäre alles geklärt.«
Alexis lachte: »Das arme Mädchen heiratet in zwei Wochen, natürlich ist sie da nervös und fragt nach, ob auch wirklich alles klappt. Sie war auch fast schon hysterisch, als ich ihr erklärt habe, dass du nicht mehr in Russland bist.«
Er und Claude sollten auf der Hochzeitsfeier ein Duett aufführen. Das hatte sich Klara von ihnen gewünscht.
»Mhm, hast du ihre Nummer aufgeschrieben? Dann kümmere ich mich morgen darum.« Klara war eine alte Freundin und ebenfalls Kommilitonin von ihrer Zeit in Genf. Insgeheim war Federico sogar verwundert gewesen, dass sie ihn zu ihrer Hochzeit eingeladen hatte. Damals war Klara in ihn verliebt gewesen und Federico hatte ihre Annäherungsversuche stoisch ignoriert. Zu seiner Ehrenrettung musste jedoch gesagt werden, dass er es nicht absichtlich getan hatte. Für Klara war es ein mittlere Katastrophe gewesen, als sich herausgestellt hatte, dass Federico seine Freizeit lieber mit Alexis verbrachte und schwul war.
Nach einigen gemurmelten Worten des Abschieds legte Federico auf und kämpfte sich noch einmal aus dem Bett. Wie gerne hätte er jetzt einfach die Augen zugemacht und geschlafen, aber er sollte sich wenigstens im Badezimmer etwas frisch machen. Mit einem Taschentuch wischte er sich über die Schenkel und den Bauch, um die gröbsten Spuren zu beseitigen und zog sich die Shorts wieder nach oben.
Als er dann im Flur seines Appartements stand, kam niemand anderes als Gareth durch die Wohnungstür gestolpert.
»Oh!«, machte Gareth, als er Federico in Unterhose auf der Diele stehen sah. Und dann noch einmal »Oh«, als sich ihre Blicke begegneten. Federico schoss es mit brennender Gewissheit durch den Kopf, dass er sich gar nicht mit Telefonsex allein begnügen musste. Gareth wäre durchaus bereit sich mit ihm einzulassen.
Gareth kam näher bis er unmittelbar vor ihm stand. Er stützte seine Hände neben Federicos Kopf auf und grinste anzüglich: »Du weißt, dein Alexis hatte mich schon, willst du auch?«
Dass der Butler so direkt war, das hätte Federico ihm nun auch nicht zugetraut. Während der Arbeit war Gareth das Musterbeispiel an Diskretion, Unauffälligkeit und Sprödheit. Zumal nur eine Tür weiter William schlief und Gareth... Moment mal, rieb der gerade sein Knie zwischen Federicos Beinen? Hätte er sich nicht gerade selbst etwas Erleichterung verschafft und wäre es Alexis gewesen, der ihn so überrascht hätte, dann hätte Federico nicht dafür garantiert, dass sie es noch rechtzeitig in das Schlafzimmer
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