Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
umhüllenden Flügel hindurch. Die wächsernen Züge wirkten wie eine weiße Maske hinter einem Schleier aus feiner schwarzer Spitze.
    Das Pferd des Generals bäumte sich auf, verdrehte die Augen und ging durch. Aber das Schattenwesen hob Bakra vom Sattel. Einen Augenblick lang trug es ihn mit langsam flatternden Schwingen in die Luft, dann ließ es ihn zerrissen, blutig, in zerfetzter Kleidung fallen. Das Gesicht, das Conan durch die Schleierflügel gesehen hatte, war nur noch eine blutige Masse. So endete die Karriere Bakras von Akif.
    Und so endete auch diese Schlacht.
    Unter den Reihen der Turaner schien der Wahnsinn um sich zu greifen, nachdem sie sich ihres Befehlshabers beraubt sahen. Tapfere Veteranen mit der Erfahrung von Dutzenden von Schlachten rannten schreiend wie grüne Rekruten vom Feld. Stolze Edelmänner ergriffen, wie ängstliche Sklaven brüllend, die Flucht. Und die Streitkräfte des rebellierenden Statthalters, die von den fliegenden Schattenwesen unbehelligt blieben, nutzten ihren auf so gespenstische Weise gewonnenen Vorteil. Die Schlacht war verloren – außer einem unerschütterlichen Mann gelänge es durch sein Vorbild die Turaner um sich zu scharen.
    Und so erhob sich vor den vordersten der fliehenden Soldaten plötzlich eine so grimmige und wilde Gestalt, daß sie geradezu erschrocken in ihrer panischen Flucht anhielten.
    »Bleibt stehen, ihr vaterlosen Schurken, oder, bei Crom, ich werde einen Fußlang Stahl in eure feigen Bäuche stoßen!«
    Es war der cimmerische Söldner, mit einem Gesicht wie eine steinerne Maske der Todesdrohung. Wilde Augen unter buschigen schwarzen Brauen funkelten in vulkanischer Wut. Fast nackt und von Kopf bis Fuß mit Blut bespritzt, das gewaltige Langschwert in einer mächtigen, narbenübersäten Faust, stand er vor ihnen. Seine Stimme klang wie das tiefe Grollen des Donners.
    »Zurück, wenn euch euer elendes Leben noch etwas bedeutet, ihr feigen Hunde – zurück, sage ich, oder ich hole mir eure Eingeweide und schmeiße sie euch vor die Füße! Ah, versuch nur, den Säbel gegen mich zu ziehen, du hyrkanisches Schwein, dann reiß' ich dir das Herz mit den bloßen Händen aus dem Leib und stopfe es dir zwischen die Zähne, ehe du stirbst! Seid ihr Weiber, daß ihr vor Schatten flieht? Noch vor einer kurzen Weile wart ihr Männer – ja, tapfere, kämpfende turanische Krieger! Ihr standet gegen den Feind mit blanker Klinge und habt ohne Furcht gekämpft. Und jetzt plötzlich lauft ihr davon wie kleine Kinder vor Schatten in der Nacht. Pah! Crom, bin ich stolz, ein Barbar zu sein – wenn ich sehe, wie ihr verweichlichten Stubenhocker euch vor einem Schwarm Fledermäuse verkriecht!«
    Einen Moment lang hielt er sie auf – doch nur einen kurzen Moment. Eine schwarzbeschwingte Alptraumkreatur sauste auf ihn herab und er – selbst er wich zurück vor ihren schaurigen Schattenflügeln und dem Gestank ihres fauligen Atems.
    Die Soldaten flohen und ließen Conan allein mit der Bestie. Aber er kämpfte. Er spreizte die Beine, schwang sein gewaltiges Schwert, drehte sich auf den schmalen Hüften und steckte die ganze Kraft seines Rückens, der Schultern und der mächtigen Arme in den Hieb. Das Schwert blitzte in einem zischenden Bogen und trennte das Phantomwesen in zwei Teile. Aber es war, wie er es geahnt hatte, ein Geschöpf ohne festen Körper, denn sein Schwert stieß nicht auf den geringsten Widerstand. Die Wucht des Hiebes raubte ihm das Gleichgewicht und warf ihn auf die steinige Ebene.
    Über ihm schwebte das Schattengeschöpf in der Luft. Seine Klinge hatte ihm einen gewaltigen Riß beigebracht, so, als wenn eine Hand durch Rauch dringt und ihn teilt. Doch während er das Phantomwesen noch beobachtete, wuchs der Schattenkörper wieder zusammen. Augen wie die grüne funkelnde Glut des Höllenfeuers brannten auf ihn herab, voll schrecklichen Hohnes und einer unmenschlichen Gier.
    »Crom!« keuchte Conan. Es mochte vielleicht ein Fluch sein, aber es klang eher wie ein Gebet.
    Er versuchte erneut das Schwert zu heben, doch es entglitt seinen erstarrten Fingern. Denn als die Klinge durch den schwarzen Schatten gedrungen war, hatte sie sich mit einer schmerzhaften Kälte gefüllt, die wie jene in den Abgründen zwischen den Sternen sein mochte.
    Die Schattenfledermaus flatterte mit weit ausgebreiteten Schwingen über ihm, als freue sie sich hämisch über ihr gefallenes Opfer und seine abergläubische Furcht.
    Mit kraftlosen Händen tastete Conan an seiner

Weitere Kostenlose Bücher