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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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gelbe und rauchige Topase, schienen Conan zuzuzwinkern. Sie war ganz in Brokat, Samt und Satin gehüllt, die nur ihren Kopf und die Hände frei ließen. Von ihrer Figur war nicht viel mehr zu erkennen, als daß sie breite, plumpe Hüften hatte.
    Die hohe Stirn war nur von schmalen Augenbrauenstrichen gezeichnet, die nicht nach dem Geschmack des Barbaren aus den rauhen Bergen Cimmeriens waren. Dagegen gefielen ihm ihre zierliche Nase mit den schmalen Flügeln und die weinfarbigen Lippen. Aber er sah gleich, daß ihr Gesicht nicht das einer glücklichen Frau war.
    Jetzt betrachtete er ihre prächtige Gewandung näher. Eine mit kunstvoller Stickerei verzierte Goldstoffbluse ragte aus dem hohen lilafarbenen Samtmieder und umschloß den Hals mit einem hohen, steifen Kragen. Die weiten Ärmel wiesen auf der gesamten Armlänge einen Schlitz auf, der nur in Ellbogenhöhe mit ein paar Stichen und Reifen aus gehämmertem Gold zusammengehalten wurde. Um die Handgelenke waren die pludrigen Ärmel kunstvoll gereiht und steckten in einem breiten Stoffband, von dem Spitzen über den Handrücken verliefen, die zusammen in einer Schlaufe um den Mittelfinger gehalten wurden, die wie ein Ring aussah.
    Schimmernder Satin von der Farbe des Eises, durch einen Aquamarin gesehen, wallte in unendlicher Weite um die Hüften. Das Mittelstück des lilafarbenen Mieders reichte bis zum Rocksaum, wo es im Schnörkelstil Bakhaurus mit Silber bestickt war. Ein schillerndes Silberband verlief oberhalb des Busens um das Mieder und wurde von einer kunstvollen, mit Perlen verzierten Muschelbrosche mit Silbernadel zusammengehalten. Von diesem oberen Band hing eine Art dritter Rock, der hinten lang war und vorn ein umgedrehtes V bildete, dessen Seiten wie gefaltete Hügel aus Kettengliedern entlang den Schenkeln und Waden der Königin verliefen. Von den königlichen Ohrläppchen baumelten gewaltige tropfenförmige Ohrringe, die in dem hellen Licht in allen Regenbogenfarben schillerten. Ihr sonstiger Schmuck war lediglich ein Ring: zwei Schlangen, eine aus Gold, die andere aus Silber, die sich umeinander wanden.
    Conan schluckte. Die Königin war nur wenige Jahre älter als er. Dem Leibwächter ihrer älteren Kusine gingen bei ihrem Anblick ein paar ungehörige Gedanken oder Wunsch träume durch den Kopf.
    Im Thronsaal befanden sich außerdem der Stadtverwalter Acrallidus, dessen Bart im Gegensatz zu seinem Kopfhaar grau war, mit seinem etwa vierzehnjährigen Sohn Krallides, und beigerot gewandet der Ratgeber der Königin, Arkhaurus, ein Mann Mitte vierzig. Von seinem Hals hing an einer Silberkette ein riesiges Siegel aus Karneol. Der gutaussehende junge Mann unmittelbar zur Rechten der Königin war Sergianus, ein Herzogssohn aus Tor in Nemedien. An seiner Brust hing von einer schweren Goldkette ein goldenes, mit Saphiren besetztes Medaillon.
    Conan sah fast auf den ersten Blick, daß der junge Edelmann aus dem fernen Land große Zuneigung zur Königin empfand, und Königin Ialamis' Blick verriet, daß sie sie erwiderte. Die Königin hatte also bereits einen Freier, der von weither, aus dem Land im Nordwesten, gekommen war. Da vergaß der Sohn eines Schmiedes seine lächerlichen Träume.
    Alle lauschten gespannt, als Khashtris von dem Überfall in Shadizar erzählte, von dem Komplott und zweiten späteren Überfall unterwegs, von Shubals Treue und Tapferkeit und dem Heldentum des Cimmeriers. Augen betrachteten den riesenhaften jungen Mann abschätzend, und Conan las Achtung und Interesse in ihnen. Er verharrte stumm. In Anwesenheit dieser hochstehenden Persönlichkeiten bemühte er sich, älter zu wirken und der tapfere und edle Leibwächter zu sein, als den Khashtris ihn hingestellt hatte.
    Insgeheim hoffte er, daß Acrallidus mit den weisen Augen in ihm nicht den Dieb erkannte, der er war, trotz seiner prächtigen Rüstung und aller Lobpreisungen.
    Khashtris beendete ihren anschaulichen Bericht. Alle schwiegen, während Königin Ialamis die Unglückliche den hochgewachsenen, breitschultrigen Fremden betrachtete.
    »Conan von Cimmerien«, sagte sie schließlich. »Ihr habt zweimal das Leben meiner geliebten Kusine gerettet. Wir schulden Euch größeren Dank, als Worte auszudrücken vermögen. Nennt einen Wunsch, Krieger, und die Königin von Khauran wird versuchen ihn zu erfüllen.«
    Vielleicht empfand jemand seine Antwort als respektlos, als er sofort, ohne zu überlegen, lediglich die zwei Worte sagte: »Meine Seele!«
    Die Königin blinzelte

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