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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Umhang, das Geschenk Akter Khans, lag noch, wo er ihn zusammengefaltet auf dem ungewöhnlich weichen Bett zurückgelassen hatte. Er breitete ihn aus und sammelte seine Schätze ein: die Münzen und den goldenen Kelch – der vom Umhang rollte und klirrend auf dem Boden landete.
    »Verdammt!« fluchte er, ohne sich weiter zu bemühen, leise zu sein.
    Er bückte sich, um ihn aufzuheben, und warf ihn zu den anderen Sachen auf den Umhang, den er schnell zu einem Beutel zusammenknüpfte. Als er sich damit dem Fenster zuwandte, wurde die Tür vom Gang aus aufgerissen, und flackernder Lichtschein stach gelb und grell aus der Dunkelheit. Conans Schwert war aus der Scheide, als die Fackel und einer der Füße ihres Trägers das Zimmer betraten.
    »Wer ist da?«
    Der Mann kam ganz in das Gemach. Es war ein Soldat in Rüstung und Helm. Er blinzelte in die Dunkelheit und hob die Fackel höher. Ihr gelber Schein warf gespenstische Schatten auf sein Gesicht. Er entdeckte Conan. Der Cimmerier stand halb geduckt, den behelfsmäßigen Beutel in der Linken, das Schwert in der Rechten, den Kopf unbedeckt, in seinem ärmellosen Kettenhemd. Und er starrte dem Soldaten grimmig entgegen.
    »Ha! Ein Dieb! Hab' ich dich erwischt ... ES IST CONAN!«
    »Schreihals!« knurrte der Cimmerier. Er schwang sein Schwert, während er sprang.
    Auf dem Korridor wurden neue Stimmen laut, und Schritte hasteten die Treppe herauf. Weitere Soldaten erreichten die Tür. Der erste stolperte über den gefallenen Kameraden, der das Pech gehabt hatte, den Cimmerier zu entdecken, und so dumm gewesen war aufzuschreien, ehe er seinen Schwertarm frei hatte, der durch die nach innen aufgehende Tür behindert gewesen war. Der zweite und dritte hüpften eiligst aus der Richtung des prasselnden Feuergeschosses, das flammenspuckend auf sie zukam. Es zischte durch die Türöffnung und schlug gegen die gegenüberliegende Korridorwand. Beide Männer und noch ein dritter hüpften erneut, als es von der Wand abprallte und ihre Füße in Gefahr brachte. Einer griff mutig danach. Es war die Fackel des Postens, der vor der Tür des Fremden Wache gehalten hatte. Sie in die Höhe haltend, schritt er seinen Kameraden voran in das Zimmer.
    Der erste Soldat lag reglos in seinem Blut. Der zweite stand am Fenster und schaute hinaus. Ein straff gespanntes Seil lief von einem Balken hinter ihm an seiner Schulter vorbei über das Fenstersims in die Tiefe. Er drehte sich um.
    »Er ist aus dem Fenster geklettert!«
    Einer seiner Kameraden hatte soviel Verstand, das Seil mit dem Schwert zu durchtrennen. Aber das Seil sank nur schlaff zusammen. Niemand hing mehr daran.
    »Ich hole ihn mir!« rief der Mann am Fenster und schwang sich hinaus.
    »Nein! Zakum, so warte doch! Ich habe das Seil ...«
    Aber Zakum war schon aus dem Fenster, nur hatte das Seil jetzt keinen Halt mehr. Es sauste aus dem Fenster wie eine zustoßende Schlange. Zakums Schreckensschrei folgte ein heftiger Aufprall auf der harten Straße.
    »Hanumans Teufel!« fluchte ein anderer Leibgardist und beugte sich aus dem Fenster.
    Zakum wand sich vor Schmerzen und umklammerte eine Wade mit beiden Händen. »Mein Bein, mein Bein ...«, wimmerte er.
    »Dieser Schwachsinnige hat sich den Fuß gebrochen. Schnell, die Treppe hinunter, Männer! Wir haben vielleicht mehr als ein gebrochenes Bein zu beklagen, wenn wir den Fremden entkommen lassen! Der Khan will ihn haben!«
    Sie rannten aus dem Zimmer, stürmten donnernd wie ein Sommergewitter die Stufen hinunter, durch die Wirtsstube und auf die Straße. Da von Conan keine Spur zu sehen war, teilten sie sich, um alle Straßen in der Nachbarschaft abzusuchen.
    Eine halbe Stunde später näherte sich ein verärgerter Soldat einem Hauseingang oberhalb des Gasthofs auf der anderen Seite. Eine Erscheinung tauchte aus der Finsternis des Hausinnern auf. Der Soldat schrie erschrocken auf und zog sein Schwert, ehe er erkannte, daß es sich um einen Menschen handelte: ein großer Buckliger in einem einfachen, rostfarbigen Umhang und mit einem Stoffstreifen als Kaffia um den Kopf. Eine große, aber zitternde Hand schob sich aus dem Umhang.
    »Ein Almosen, Hauptmann!« winselte eine Stimme.
    »Ich bin kein Hauptmann, verdammt, und das weißt du genau! Bettle anderswo, verdammter Halunke!« Der Soldat bückte sich ein wenig, um dem Buckligen ins Gesicht zu sehen, das von dem Kaffia beschattet war. »Sets schwarze Teufel! Und sieh zu, daß dir jemand diesen gräßlichen Schnurrbart

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