Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos
Ringeltanz durch halb Zamboula vermieden und sowohl Euch als auch mir unnötige Zeitvergeudung erspart!«
»Ich bin ein gesuchter Mann«, sagte Jelal-Balad, »und dieser ›Ringeltanz‹ ist genauso nötig wie die Wachen draußen und die Losungsworte. Ihr habt Euch natürlich den Weg gemerkt?«
»Ich weiß doch, was los ist, wenn ich drei Biegungen nach links und vier nach rechts mache!«
Balad, der Mann, der nach dem Thron Zamboulas trachtete, lächelte. »Ihr seid wahrhaftig ein gefährlicher Bursche, Conan von Cimmerien. Es tut uns leid, wenn wir Euch Ungelegenheiten bereiteten. Aber wie hätte ich mir unnötige Zeitvergeudung ersparen können, wie Ihr sagtet? Ich muß vor allem für meine – unsere Sicherheit sorgen.«
»Weil wir jetzt alle wieder in die Stadt zurückkehren müssen, um den Schlüssel zu Eurem Erfolg zu suchen, Balad – nämlich einen Mann namens Hajimen.«
»Hajimen? Der Shanki? Wir erkundigten uns natürlich auch nach ihm, als wir uns überlegten, an Euch heranzutreten ...«
»Und ich brauche entweder einen Führer«, fuhr Conan fort, als hätte Balad überhaupt nicht gesprochen, »oder muß meinen Weg zurück zum Königlich turanischen Hof allein finden.«
»Das Gasthaus? Versteht Ihr denn nicht, daß Ihr nicht dorthin zurückkehren könnt? Akter Khans Soldaten erwarten Euch!«
»Ich werde nicht lange bleiben«, brummte Conan.
Balad schüttelte den Kopf. »Ihr werdet heute nacht doch nicht dorthin zurückkehren, Conan?«
Conan starrte den großen Mann an. »Allerdings werde ich das, und ich muß es allein tun. Versucht nicht, mich zurückzuhalten.«
Eine lange Weile starrte Balad seinen möglichen neuen Mitstreiter an, einen riesenhaften Fremden, der ihn mit gewiß den ungewöhnlichsten Augen von ganz Zamboula anfunkelte.
»Conan: warum? «
Conans falscher Schnurrbart zitterte bei der Andeutung eines Grinsens. »Ihr kennt mein Geschick im Umgang mit Waffen«, sagte er. »Es gibt noch etwas, worin ich sehr geschickt bin.«
Ein langer rostroter Umhang lag zusammengerollt an der Hauswand des Gebäudes, das an den Königlich turanischen Hof anschloß. Darunter befanden sich ein paar gewaltige Stiefel. Auf dem nahezu flachen Dach des Hauses schlich ein geduckter barfüßiger Mann entlang. Sein Schwert hatte er sich auf den Rücken geschnallt. Ein Riemen hielt den Griff dicht an der Schlaufe der Scheide. Es war ein riesenhafter Mann. Am Brandgiebel des nur leicht schrägen Pultdachs hielt er an, um sich das Seil um die Mitte zu wickeln, mit dem er die Hauswand hochgeklettert war. Er überblickte die etwa fünf Fuß Zwischenraum, die das Dach des Gasthofs von diesem Dach trennte. Das des Wirtshauses war flach und befand sich in etwa derselben Höhe wie der Brandgiebel, auf dem er stand. Das Licht des tiefstehenden Mondes spiegelte sich flüchtig auf weißen Zähnen, die zu einem wölfischen Grinsen gefletscht waren.
Das Seil fest um seine Mitte geknotet, schlich der Mann das Dach wieder hinunter.
Seine Wadenmuskeln schienen aus der Haut zu quellen, als er halb geduckt am unteren Dachrand ankam. Dann drehte er sich um, und obgleich er riesenhaft und von ungewöhnlich kräftiger Statur, mit breiten Schultern war, rannte er das Pultdach hoch und stieß sich vom Brandgiebel ab. Mit nur leicht eingezogenen Beinen sprang er auf das Dach des Gasthofes. Er landete geduckt auf den Zehenspitzen, so daß seine nackten Fersen sich in sein Gesäß drückten. Für einen Mann seiner Größe war der Aufprall ungewöhnlich leise.
Das Dach des Gasthofs bot keine Möglichkeit, ein Seil festzuhaken. Conan wußte, zu welchem Fenster er mußte, und er konnte den Fenstersturz nur erreichen, indem er sich mit den Knien, mit dem Rücken zur Wand, vom Dachrand hängen ließ.
Auf diese Weise erlangte er Zutritt zu seinem eigenen Gemach im Königlich turanischen Hof.
Das Zimmer war dunkel und leer, wie es sein sollte. Conan schnallte sein Schwert los und hängte es an seinen Gürtel, nachdem er den Griff aus der behindernden Schlaufe gelöst hatte. Als nächstes befestigte er sein Seil an einem Querbalken und ließ es durch das Fenster hinab, bis es fast den Boden berührte. Durch Tasten fand er sein Kettenhemd. Er schnallte sich den Schwertgürtel ab und lehnte die Klinge so an die Wand, daß er sie sofort fassen konnte. Ungeachtet der Dunkelheit und der zu engen Tunika, die Balad ihm geliehen hatte, schlüpfte er in das Kettenhemd, dann schnallte er sich den Schwertgürtel wieder um.
Der prächtige
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