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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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auf ein Knie gestützt, und zu seinen Füßen lag ein Haufen Pfeile, die gefiederten Schäfte ihm zugewandt.
    Etwas bewegte sich in der Dunkelheit unter den Bäumen und hob sich plötzlich scharf im Schein des aufgehenden Mondes ab. Conan sah Kopf und Schultern einer Hyäne. Und gleich darauf kamen etwa zwanzig gefleckte Artgenossen in geducktem Lauf aus den Schatten. Ihre geifernden Fänge blitzten im Mondlicht und ihre Augen schienen Feuer zu sprühen, wie es bei einem echten Tier unmöglich war.
    Zwanzig! Dann hatten die Speere der Piraten doch unter ihnen aufgeräumt, dachte Conan, als er sich erinnerte, daß es seiner Vision nach viel mehr sein müßten. Er spannte den Bogen. Noch während die Sonne vibrierte, machte eine der Hyänen einen Satz in die Höhe und fiel zuckend zu Boden. Doch das hielt die anderen nicht zurück. Ohne Zaudern kamen sie näher, und wie tödlicher Hagel brausten die Pfeile des Cimmeriers auf sie herab.
    Trotz seiner glühenden Wut zielte Conan genau und kein Pfeil verfehlte sein Ziel. Die Luft war erfüllt von gefiedertem Tod, der breite Lücken in die Reihen der heranstürmenden Bestien riß. Weniger als die Hälfte erreichte den Fuß der Pyramide, weitere blieben getroffen auf den breiten Stufen liegen. Ein Blick in die feuersprühenden Augen kündete Conan erneut, daß diese Kreaturen keine echten Tiere waren. Nicht nur ihre unnatürliche Größe verriet es, auch die Ausstrahlung, die fast greifbar um sie war, wie schwarzer Nebel, der aus einem mit Leichen bedeckten Sumpf aufsteigt. Der Cimmerier wußte nicht, welch gottloser Alchimie diese Bestien ihr Dasein verdankten, wohl aber, daß sie einer grauenvollen Teufelei entsprungen waren, denn hatte er das nicht in seinem Traum gesehen?
    Conan sprang auf die Füße und sandte einen letzten Pfeil in die Bestie, die gerade zum Sprung an seine Kehle ansetzte. Der Schaft war ein fliegender Mondstrahl, der leicht verschwommen durch die Luft blitzte, aber sehr wirklich, als er durch den Leib des Wertiers drang, das sich zuckend überschlug und die Stufen hinunterrollte.
    Doch dann hatten die anderen ihn in einem Alptraumsturm brennender Augen und geifernder Lefzen erreicht. Sein Schwert durchtrennte das erste Ungeheuer, ehe die Wucht der Leiber ihn zu Boden warf. Er zerschmetterte einen schmalen Schädel mit dem Schwertknauf, dann ließ er die Klinge fallen, da sie ihm in dieser Bedrängnis wenig nutzte, und griff nach den Kehlen zweier der Ungeheuer, die in wilder Raserei an ihm zerrten und kratzten. Ein fauliger Gestank raubte ihm fast den Atem, und sein eigener Schweiß ließ ihn die Augen zusammenkneifen. Nur seine Rüstung bewahrte ihn davor, in Stücke zerfetzt zu werden. Seine Finger fanden eine haarige Kehle und rissen sie auf. Seine Linke, die den Hals eines anderen Untiers verfehlt hatte, erfaßte ein Vorderbein und brach es. Ein gräßlicher Schrei, gespenstisch menschenähnlich und der einzige Schrei in diesem grimmigen Kampf, entrang sich der Bestie. Kaltes Grauen ließ Conan unwillkürlich seinen Griff lockern.
    Die andere Hyäne, aus deren aufgerissener Kehle das Blut spritzte, warf sich in einer letzten Zuckung auf ihn und stieß ihm die Zähne in den Hals, doch ehe sie tief genug eingedrungen waren, fiel sie tot zurück.
    Die mit dem gebrochenen Bein versuchte wie ein Wolf, ihm den Bauch aufzureißen und es gelang ihr tatsächlich, einige Glieder der Kettenrüstung zu durchbeißen. Conan stieß den Kadaver der ersten von sich und packte die andere. Mit ungeheurer Anstrengung, die seinen blutigen Lippen ein Stöhnen entrang, stand er auf und hielt die wild nach ihm schnappende Bestie fest in den Armen. Einen Moment taumelte er, während der stinkende Atem des Untiers in seiner Nase brannte und es versuchte, ihm die Zähne in den Hals zu graben. Dann warf er es mit aller Kraft von sich, daß es mit zersplitternden Knochen die Marmorstufen hinunterfiel.
    Als er nach Atem ringend, taumelnd auf gespreizten Beinen stand und Dschungel und Mond durch einen blutigen Schleier vor seinen Augen verschwammen, drang heftiges Flügelflattern an sein Ohr. Er bückte sich schwindelig nach seinem Schwert und hob leicht schwankend mit beiden Händen die mächtige Klinge über seinen Kopf, während er das Blut aus seinen Augen schüttelte, um die Luft über sich nach dem neuen Gegner abzusuchen.
    Doch statt eines Angriffs aus der Luft erbebte die Pyramide plötzlich unter seinen Füßen. Er hörte ein polterndes Krachen und sah die hohe Säule

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