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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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geifernde Alptraumgestalt.
    Chaos und Verwirrung folgten dieser Szene, während derer der Cimmerier sich verzweifelt zu erwachen bemühte. Vage sah er sich selbst unter einer Gruppe nickender schwarzer Blüten liegen, und dann ein abscheuliches Wesen aus den Büschen auf ihn zukriechen. Mit ungeheurer Willensanstrengung brach er die unsichtbaren Bande, die ihn an seinen Traum fesselten, und richtete sich auf.
    Benommen schaute er sich um. Neben ihm wiegte sich der dunkle Lotus. Hastig wich er vor ihm zurück.
    Im schwammigen Boden ganz in der Nähe war ein Pfotenabdruck zu sehen, als hätte ein Tier, ehe es ganz aus den Büschen schlich, ein Bein vorgestreckt, es aber bei des Cimmeriers Erwachen hastig wieder zurückgezogen. Der Abdruck sah aus, wie der einer riesigen Hyänentatze.
    Conan brüllte nach N'Gora. Seine Rufe klangen hohl und krächzend in der drückenden Stille, die über dem Dschungel hing. Er konnte die Sonne nicht sehen, aber sein von der Wildnis geschulter Instinkt sagte ihm, daß der Tag sich seinem Ende entgegenneigte. Erschrocken wurde ihm klar, daß er viele Stunden bewußtlos gelegen hatte. Entschlossen folgte er der Fährte seiner Krieger, die sich unübersehbar im Morast vor ihm abhob. Sie waren hintereinander gestapft. Bald erreichte er eine Lichtung – und hielt abrupt an, als ihm schaudernd bewußt wurde, daß es die Lichtung aus seinem lotusschweren Traum war. Schilde und Speere lagen verstreut umher, als wären sie in nackter Panik fortgeworfen worden.
    Auch aus den Spuren las Conan, daß die Schwarzen blindlings die Flucht ergriffen hatten. Die Fußabdrücke überschnitten einander und verschwanden zwischen Farnen. Er folgte der allgemeinen Richtung und kam abrupt aus dem Dschungel zu einem Felsen, der wie ein Hügel erst schräg abwärts führte und dann plötzlich steil gut weitere vierzig Fuß abfiel. Etwas hockte am Rand des Hanges.
    Zuerst hielt Conan es für einen großen Gorilla, doch schließlich wurde ihm bewußt, daß es sich um einen affengleich zusammengekauerten Schwarzen handelte, dessen Arme schlaff auf den Boden hingen und über dessen Lippen Schaum quoll. Erst als die Kreatur mit einem schluchzengleichen Schrei die mächtigen Pranken hob und auf ihn losstürmte, erkannte er N'Gora. Der riesenhafte Pirat achtete nicht auf Conans Rufe, sondern stürmte mit Augen, von denen fast nur das Weiße zu sehen war, und gefletschten Zähnen weiter.
    Trotz des Grauens, das der Wahnsinn immer im geistig Gesunden erweckt, handelte Conan sofort. Er stieß das Schwert durch den Leib des Schwarzen und wich den wie Klauen nach ihm ausgestreckten Händen aus. Als N'Gora zu Boden ging, trat Conan an den Rand des Felshangs.
    Erschüttert schaute er auf die spitzen Felsbrocken hinunter, auf denen N'Goras Speerkrieger verstreut wie weggeworfene Puppen lagen. Kein einziger bewegte sich mehr. Eine dicke Wolke Fliegen summte über den blutüberströmten Steinen. Ameisen wimmelten bereits auf den Leichen. Auf den Bäumen in der Nähe hockten Aasgeier. Ein Schakal, der auf die Toten zuschleichen wollte, schaute hoch und sah den Mann. Zögernd trollte er sich.
    Eine kurze Weile stand Conan reglos. Dann wirbelte er herum und rannte den Weg zurück. Achtlos stürzte er durch hohes Gras und Büsche und zertrampelte die Schlingpflanzen, die sich wie Schlangen über seinen Weg wanden. Sein Schwert hielt er gesenkt in der Rechten. Eine ungewöhnliche Blässe hatte sein Gesicht überzogen.
    Nichts, außer Conans keuchendem Atem, brach die Stille des Dschungels. Die Sonne war untergegangen und riesenhafte Schatten hoben sich aus dem schwarzen Schlamm. Immer schneller rannte der Cimmerier, bis er endlich das Flußufer erreichte.
    Er sah die Galeere am zerfallenen Kai und dahinter die Ruinen der Stadt, die im Dämmerlicht betrunken zu schwanken schienen. Und auf den Steinen des Piers und der Straße, die zu ihm führte, hoben sich hellere Flecken ab, als hätte ein Maler seinen in rote Farbe getauchten Pinsel sorglos ausgeschüttelt.
    Und wieder schaute Conan auf Tod und Vernichtung. Vor ihm lagen seine Speerkämpfer, doch sie erhoben sich nicht, ihn zu begrüßen. Vom Rand des Dschungels bis zum Fluß, zwischen den geborstenen Säulen und am Kai waren sie verstreut, zerfleischt, ausgeweidet verstümmelt, halb aufgefressen.
    Und überall um die Leichen und einzelnen Körperteile zeichneten sich gewaltige Abdrücke ab, wie die von riesigen Hyänentatzen.
    Stumm trat Conan auf den Kai und schritt auf die

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