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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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ohne Unterlaß und wurden sich der Wunden, die sie einstecken mußten, überhaupt nicht bewußt.
    Die Freibeuter waren weit in der Überzahl, doch die Schwarzen waren gefährliche Gegner. Sie ragten hoch über die Angreifer und nutzten ihre natürlichen Waffen mit verheerendem Erfolg. Krallen und Zähne stießen sie ins Fleisch ihrer Gegner, zerrissen ihnen die Kehle, und ihre Fausthiebe zerschmetterten Schädel. In diesem Handgemenge konnten die Freibeuter ihre überlegene Behendigkeit nicht richtig nutzen, und viele waren auch noch viel zu benommen, um den Schlägen auszuweichen, die sie unter normalen Umständen nie getroffen hätten. Sie kämpfen mit raubtierhafter Wildheit und waren viel zu sehr darauf bedacht, tödliche Hiebe auszuteilen, als daß sie denen ihre Gegner ausgewichen wären. Der Lärm war weniger der von klirrenden Klingen, als das dumpfe Hacken von Beilen, und die Schreie, das Brüllen und die Flüche waren schier unerträglich.
    Sancha, die sich in den Torbogen gedrückt hatte, war von dem Lärm und grauenvollen Anblick schier gelähmt. Benommen starrte sie auf das wirbelnde Chaos, in dem Stahl blitzte und zuschlug, Arme vorwärtsschnellten, Zähne fletschten, verzerrte Gesichter auftauchten und verschwanden, weiße und schwarze Leiber zusammenstießen, einander umschlangen und in einem tödlichen Höllentanz hüpften.
    Hin und wieder hoben sich Einzelheiten wie Umrisse auf blutigem Hintergrund ab. Sie sah einen zingaranischen Seemann die gespreizten Beine gegen das Gras stemmen und seinen Säbel auf einen schwarzen Kopf eindreschen. Ganz deutlich hörte sie das Fluchen des Freibeuters und sah, wie die Augen des Schwarzen rollten, so daß nur noch Weißes erkennbar war, während Blut aus der Wunde schoß. Der Sterbende griff mit den bloßen Händen nach der scharfen Klinge. Der Freibeuter versuchte benommen den Säbel zurückzuzerren, da hakte ein schwarzer Arm sich um seinen Hals, ein schwarzes Knie preßte sich in seinen Rücken. Sein Kopf wurde mit Gewalt zurückgerissen, sein Genick brach. Der Sieger schmetterte den toten Gegner zu Boden – da blitzte etwas bläulich von rechts nach links über seine Schulter. Er schwankte, sein Schädel kippte über die Brust, und er blieb tot im Gras liegen.
    Vergebens versuchte Sancha, sich umzudrehen und von diesem entsetzlichen Schauspiel davonzulaufen, doch ihre Beine gehorchten nicht. Sie vermochte nicht einmal die Augen zu schließen oder abzuwenden, sie öffnete sie im Gegenteil noch weiter. Dieses Getümmel übertraf jeden Kampf zwischen menschlichen Gegnern, den sie bei Überfällen auf Küstenstädte oder beim Entern von Schiffen beobachtet hatte. Da entdeckte sie Conan.
    Durch die Meute des Gegners von seinen Kameraden getrennt, war Conan von einer Sturzflut schwarzer Leiber zu Boden gerissen worden. Er wäre schnell zertrampelt worden, hätte er nicht einen der Riesen mit sich gezerrt, dessen Körper ihn nun schützte. Die Schwarzen stießen mit den Füßen nach dem Barachanier und versuchten, ihren strampelnden Kameraden hochzuziehen, aber Conan hatte die Zähne fest in den Nacken des Schwarzen geschlagen und ließ seinen lebendigen Schild nicht los.
    Der Ansturm der Zingarier verschaffte ihm ein wenig Raum. Er warf den Schwarzen von sich und erhob sich grimmigen Gesichts und blutverschmiert. Die Riesen ragten wie gewaltige Schatten über ihm auf. Sie versuchten ihn zu packen und hieben wie mit Hammerschlägen durch die Luft. Aber er war so schwer zu fassen oder zu treffen wie ein Panther, der Blut geleckt hat, und bei jeder Bewegung seiner Klinge spritzte Blut. Die Wunden, die er bisher davongetragen hatte, hätten genügt, den Tod dreier normaler Sterblicher zu bedeuten, während seine stierhafte Lebenskraft ungemindert blieb.
    Sein wilder Schlachtruf überdröhnte den Lärm des Gemetzels. Die benommen und trotzdem wie besessen kämpfenden Zingarier faßten neuen Mut und wurden zu wahren Berserkern, bis das Reißen von Fleisch und das Bersten von Knochen unter den Säbelhieben die Wut- und Schmerzensschreie fast übertönten.
    Die Schwarzen schwankten und versuchten zum Tor durchzubrechen. Sancha schrie auf und brachte sich hastig in Sicherheit. So groß war die Hast der Riesen, daß zu viele gleichzeitig durch das Tor laufen wollten und nun eingezwängt waren. Triumphierend brüllten die Zingarier, hieben und stachen auf die gekrümmten Rücken ein. Der Torbogen war ein Trümmerhaufen, ehe die Überlebenden sich in alle Himmelsrichtungen

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