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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Die Schwarzen hatten sich wieder einmal um das Becken im anschließenden Hof gekauert. Auf die Blutflecken im Gras und auf dem Jaderand des Beckens achteten sie nicht. Ganz offensichtlich betrachteten sie Blutflecken als nichts Ungewöhnliches. Sie schauten auch nicht in das Wasser des Beckens, dafür lauschten sie viel zu hingerissen dem Flötenspiel des Größten unter ihnen.
    Conan nahm Sancha an der Hand und schlich mit ihr die Treppe hinunter. Sie duckten sich, damit ihre Köpfe nicht über der Mauer gesehen werden konnten. Das Mädchen blickte furchterfüllt auf den Torbogen, der zum Hof mit dem Becken führte, aber durch den aus diesem Winkel weder das Becken noch die grauenvolle Meute zu sehen waren. Am Fuß der Treppe lagen die Schwerter der Zingarier. Sie waren es, deren Klirren sie gehört hatten, als die Schwarzen sie auf den Boden warfen.
    Der Cimmerier zog das Mädchen zum Südwesttor. Leise überquerten sie die Grasfläche und betraten den Hof dahinter. Dort lagen die Freibeuter wirr durcheinander. Da und dort stöhnte oder ächzte einer unruhig. Conan beugte sich über sie. Sancha kniete neben ihm nieder und lehnte sich mit den Händen auf ihren Oberschenkeln vor.
    »Was ist das für ein aufdringlich süßer Geruch?« fragte sie nervös. »Er kommt aus ihren Mündern.«
    »Das sind die verdammten Früchte, mit denen sie sich vollstopften«, antwortete er leise. »Ich erinnere mich an den Geruch. Sie haben offenbar die gleiche Wirkung wie der schwarze Lotus, der einen in Schlaf wiegt. Bei Crom, sie fangen an aufzuwachen – aber sie sind unbewaffnet! Ich fürchte nur, diese schwarzen Teufel werden nicht mehr lange warten, bis sie ihren Zauber wirken. Welche Chance haben die armen Burschen unbewaffnet und schlaftrunken?«
    Stirnrunzelnd dachte er nach, dann legte er eine Hand so fest auf Sanchas Schulter, daß sie zusammenzuckte.
    »Hör zu! Ich locke die schwarzen Ungeheuer in einen anderen Teil der Burg und beschäftige sie dort eine Weile. Inzwischen rüttelst du die Kerle wach und bringst ihnen ihre Säbel, dann haben sie eine kleine Chance. Schaffst du das?«
    »Ich – ich weiß nicht«, stammelte sie zitternd, ohne sich ihrer Worte überhaupt richtig bewußt zu sein.
    Fluchend packte Conan ihr dichtes Haar nahe der Kopfhaut und schüttelte sie heftig.
    »Du mußt es tun!« zischte er. »Es ist unsere einzige Chance!«
    »Ich – ich tue mein Bestes!« versprach sie keuchend.
    Conan versetzte ihr einen aufmunternden Klaps auf die Kehrseite, so daß sie fast vornüber kippte, und eilte lautlos davon.
    Ein paar Herzschläge später kauerte er am Tor zum Hof des Beckens und beobachtete seine Feinde. Sie hockten immer noch rund um das Wasser, wirkten jedoch auf finstere Weise erwartungsvoll. Aus dem Hof, in dem die Freibeuter lagen, hörte er bereits lautes Stöhnen und vereinzelte benommene Verwünschungen. Er spannte die Muskeln, duckte sich wie ein Panther zum Sprung und atmete tief zwischen den Zähnen ein.
    Der Riese mit dem edelsteinbesetzten Stirnband erhob sich und nahm die Flöte von den Lippen. Mit einem tigerhaften Satz war Conan unter den Schwarzen. Und wie ein Tiger im Sprung seine Beute schlägt, schlug auch Conan im Sprung zu. Dreimal sauste seine Klinge zum entscheidenden Hieb hinab, ehe auch nur einer sich gefaßt hatte und sich zu verteidigen versuchte. Und schon war er durch sie hindurch und rannte über das Gras. Drei der Ungeheuer blieben leblos zurück.
    Zwar hatte sein Angriff die Riesen völlig überrascht, aber sie reagierten schnell. Als er durch das Westtor lief, waren sie ihm bereits dicht auf den Fersen. Ihre langen Beine trugen sie mit kaum vorstellbarer Flinkheit dahin. Conan zweifelte nicht daran, daß es ihm möglich wäre, sie abzuschütteln, aber das beabsichtigte er im Moment noch nicht. Er wollte, daß sie ihm eine geraume Weile nachhetzten, damit Sancha genug Zeit hatte, die Zingarier aus ihrem Betäubungsschlaf zu reißen und zu bewaffnen.
    Er fluchte wild, als er den Hof hinter dem Westtor erreichte. Er war nicht kreisrund wie die anderen, sondern achteckig, und sein einziger Ein- und Ausgang war das Tor, durch das er gekommen war.
    Herumwirbelnd sah er, daß die gesamte Meute ihm gefolgt war. Eine kleinere Gruppe versperrte den Eingang, der Rest fächerte aus und näherte sich ihm. Er blickte ihnen entgegen, während er sich langsam zur Nordwand zurückzog. Die Schwarzen bildeten einen Halbkreis, um ihn einzuschließen. Noch langsamer zog er sich zurück und

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