Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
in Sicherheit brachten.
    Aus der Schlacht wurde eine Hetzjagd. Durch die grasbewachsenen Höfe flohen die Riesen, schimmernde Treppen hinauf, über die schrägen Dächer der Türme, ja sogar auf den Mauerkronen entlang, und ihnen dicht auf den Fersen die Verfolger, erbarmungslos wie Wölfe. Einige der Riesen stellten sich zum Kampf, wenn sie keinen Ausweg mehr sahen, und es gab weitere Gefallene. Doch der endgültige Ausgang war immer der gleiche: ein verletzter Schwarzer, der sich im Gras wand oder strampelnd von der Brustwehr oder von einem Dach geworfen wurde.
    Sancha hatte im Hof des Beckens Zuflucht gesucht und kauerte dort zitternd an der Mauer. Im anschließenden Hof gellte ein grauenvoller Schrei, Füße trampelten über das Gras, und ein blutbesudelter Schwarzer rannte durch eine Toröffnung herein. Es war der Riese mit dem juwelenbesetzten Stirnband. Ein stämmiger Verfolger war ihm dicht auf den Fersen. Am Rand des Beckens wirbelte der Schwarze herum. Er hielt einen Säbel in der Klauenhand, der einem Sterbenden entglitten war. Als der Freibeuter sich furchtlos auf ihn stürzte, hieb der Schwarze mit der ungewohnten Waffe auf ihn ein. Der Zingarier fiel; doch so unbeholfen hatte der letzte überlebende Riese mit der flachen Klinge zugeschlagen, daß sie in seiner Hand vibrierte.
    Erbost schleuderte er sie den Verfolgern entgegen, die durch einen Torbogen stürmten. Sein Gesicht war eine erstarrte Maske des Hasses, als er sich wieder dem Becken zudrehte. Conan bahnte sich einen Weg durch seine Kameraden und schnellte in weiten Sätzen über das Gras.
    Der Riese warf die Arme hoch, und ein unmenschlicher Schrei entrang sich seinen Lippen – der erste Laut eines Schwarzen, seit der Kampf begonnen hatte. Er brüllte seinen ungeheuren Haß dem Himmel entgegen – und seine Stimme klang wie aus den Abgründen der Hölle. Bei diesem Schrei stockten die Zingarier. Nur Conan hielt nicht inne. Stumm und mit mörderischem Schwung sauste sein Schwert auf den Riesen zu.
    Doch noch während die Klinge die Luft durchschnitt, sprang der Schwarze auf. Einen Herzschlag lang sah man ihn über dem Becken, dann brauste das Wasser ihm mit ohrenbetäubendem Tosen entgegen und hüllte ihn ein, der grünen Lava eines Vulkans gleich.
    Conan konnte seinen wilden Sturm gerade noch am Jaderand bremsen. Er sprang zurück und schob auch seine Männer mit weit ausgebreiteten Armen zurück. Das grüne Wasser war zum Geysir geworden. Donnernd schoß es in gewaltige Höhen und bildete eine ungeheure Schaumkrone.
    Conan scheuchte seine Männer zum nächsten Torbogen. Mit der flachen Klinge mußte er sie antreiben. Das Brüllen des Wassers schien sie ihrer Sinne beraubt zu haben. Er entdeckte Sancha, die furchterfüllt auf die brodelnde Wassersäule starrte. So laut schrie er ihr durch das Toben des Wassers zu, daß sie erschrocken zusammenzuckte und wieder zu sich kam. Mit ausgestreckten Armen lief sie zu ihm. Er klemmte sie sich unter einen Arm und stürmte aus dem Hof.
    Die Überlebenden hatten sich in dem Hof zur Außenwelt gesammelt. Ihre Kleidung hing in Fetzen von ihnen, keiner war ohne Verwundung davongekommen. Stumm stierten sie auf die gewaltige Wassersäule, die hoch über die Mauern ragte, hinein ins Blaue des Himmels. Ihr grüner Stamm war mit Weiß durchzogen, ihre Gischtkrone von dreifachem Durchmesser des Beckens. Es sah aus, als müsse sie jeden Augenblick zusammenstürzen und alles ringsum mit sich reißen, doch dann wuchs sie noch höher.
    Conans Blick streifte über die erschöpften Freibeuter. Er fluchte, als er nicht mehr als zwanzig zählte. In der Erregung des Augenblicks packte er einen der Burschen am Nacken und schüttelte ihn heftig.
    »Wo sind die anderen?« brüllte er.
    »Es gibt keine anderen mehr!« schrie der Mann über das Toben des Geysirs zurück. »Die schwarzen Teufel haben sie umgebracht.«
    »Dann nichts wie fort von hier!« Conan versetzte ihm einen solchen Stoß, daß er zum Außentor taumelte. »Jeden Augenblick wird der Brunnen platzen ...«
    »Wir werden alle ertrinken!« kreischte ein Freibeuter und hinkte eilig zum Torbogen.
    »Ertrinken, von wegen!« brüllte Conan. »Wir werden zu winzigen Figuren aus versteinerten Knochen! Verschwindet! Verdammt!«
    Er rannte zum Tor, mit einem Blick auf dem tosenden Wasserturm, und dem nächsten auf die Nachzügler. Benommen vom Blutrausch, vom überstandenen Kampf und vom ohrenbetäubenden Brausen bewegten einige Männer sich wie Schlafwandler. Conan trieb

Weitere Kostenlose Bücher