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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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übertönte. »Welch ein Glück, euch hier zu treffen! Folgt mir, so schnell eure lahmen Gäule es erlauben! Ich reite zum Yimsha und ...«
    »Verräter!« schlug es ihm wie ein Guß Eiswasser entgegen.
    »Wa-as?« Sprachlos funkelte er zu ihnen hinunter. Er sah ihre Augen haßerfüllt brennen, ihre Gesichter sich vor Wut verziehen und ihre Fäuste erbost die Klingen schwingen.
    »Verräter!« brüllten sie erneut. »Wo sind die sieben Häuptlinge, die gefangengenommen wurden?«
    »Im Gefängnis des Statthalters, nehme ich an!« rief er zurück.
    Blutdürstig heulten sie auf, während sie die Waffen noch wilder schwangen, und brüllten erneut durcheinander, so daß er nicht verstehen konnte, was sie sagten. Mit aller Kraft seiner Lunge donnerte er: »Was zum Teufel soll das? Laßt einen sprechen, damit ich euch verstehen kann!«
    Ein hagerer alter Häuptling machte sich zum Wortführer. Als Einleitung schüttelte er seinen Tulwar drohend und schrie anklagend: »Du wolltest uns Peshkhauri nicht überfallen lassen, um unsere Brüder zu befreien!«
    »Nein, ihr Narren!« schrie Conan aufgebracht. »Selbst wenn ihr eine Bresche in die Festung schlagen könntet, was sehr unwahrscheinlich ist, hätten sie die Gefangenen längst gehängt, ehe ihr sie erreichen würdet!«
    »Und du bist allein zum Statthalter geritten, um mit ihm zu verhandeln!« brüllte der Afghul wutschäumend.
    »Na und?«
    »Wo sind die sieben Häuptlinge?« heulte der alte Unterführer und schlug mit dem Tulwar ein schimmerndes Rad über dem Kopf. »Wo sind sie? Tot!«
    »Was?« Conan fiel vor Überraschung fast vom Pferd.
    »Ja, tot!« kreischten fünfhundert Stimmen.
    Der alte Häuptling fuchtelte mit der Klinge herum, bis man ihm wieder das Wort überließ. »Und sie wurden nicht gehängt!« schrillte er. »Ein Wazuli in einer anderen Zelle sah sie sterben! Der Statthalter schickte einen Zauberer, um sie durch Hexerei zu ermorden!«
    »Das kann nicht stimmen!« rief Conan. »Das würde der Statthalter gar nicht wagen. Ich sprach mit ihm vergangene Nacht ...«
    Das hätte er nicht erwähnen sollen. Eine fast spürbare Welle des Hasses schlug ihm entgegen, und die schlimmsten Anschuldigungen wurden ihm an den Kopf geworfen.
    »Ja! Du bist allein zu ihm! Um uns zu verraten. Und es stimmt! Der Wazuli floh durch die Tür, die der Zauberer aufgesprengt hatte, und berichtete unseren Spähern alles, die er im Zhaibar traf. Als sie des Wazulis Geschichte hörten, kehrten sie in aller Eile nach Ghor zurück, und wir sattelten unsere Pferde und griffen zu den Waffen!«
    »Und was habt ihr Narren vor?« fragte der Cimmerier.
    »Wir werden unsere Brüder rächen!« brüllten die Afghuli. »Tod den Kshatriyas! Tötet ihn, Brüder, er ist ein Verräter!«
    Pfeile schwirrten empor und sirrten an Conan vorbei. Er erhob sich in den Steigbügeln und versuchte sich über dem Lärm Gehör zu verschaffen, doch vergebens. Wütend und voll Verachtung wendete er das Pferd und galoppierte den Weg zurück, den er gekommen war. Immer weitere Pfeile kamen geflogen, und die Afghuli tobten in ihrem Haß. Sie waren viel zu erbost, auch nur daran zu denken, daß der Grat, auf dem er sich befand, von ihnen aus nur zu erreichen war, wenn sie das Flußbett in entgegengesetzter Richtung überquerten, dem U-Bogen und dann dem Serpentinenweg zum Kamm folgten. Als sie sich daran erinnerten und umkehrten, hatte ihr gestürzter Häuptling fast das Ende des Grates erreicht.
    An der Felswand nahm er nicht den Weg, den er heruntergekommen war, sondern einen kaum erkennbaren Pfad an einem Abhang, wo der Hengst Mühe hatte, sich zu halten. Er war noch nicht sehr weit gekommen, da schnaubte das Tier und scheute vor etwas zurück, das auf dem Pfad lag. Conan starrte hinunter auf das, was einst ein Mann gewesen war und nun gebrochen vor ihm lag und mit den Zähnen knirschte.
    Nur die finsteren Götter, die über das Los der Zauberer bestimmen, wissen, wie Khemsa seinen zerschmetterten Leib unter dem Grabhügel der Steinlawine hervor- und den steilen Hang zum Pfad hochgeschleppt hatte.
    Aus einem ihm selbst unerklärlichen Grund saß Conan ab und beugte sich über das menschliche Bündel. Er wußte, daß es ein Wunder und wider die Natur war, daß der Mann noch lebte. Der Rakhsha hob den Kopf. Seine von unerträglichen Schmerzen gezeichneten Augen, die im Nahen des Todes glasig zu werden begannen, erkannten Conan.
    »Wo sind sie?« Das gequälte Röcheln war kaum noch einer Stimme

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