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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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griff.
    Weder er noch Yasmina hatten ihn kommen gesehen, aber plötzlich stand ein Mann in Kamelhaargewand und grünem Turban, mit auf der Brust überkreuzten Armen vor ihnen. Conan brummte vor Überraschung etwas Unverständliches, denn er erkannte in ihm den Mann, den der Rapphengst in der Kluft außerhalb des Wazulidorfs niedergerannt hatte.
    »Wer zum Teufel seid Ihr?« fragte er.
    Der Mann antwortete nicht. Conan fiel auf, daß seine Augen ungemein weit, starr und von gespenstischer Leuchtkraft waren. Und diese Augen hielten seinen Blick wie ein Magnet fest.
    Khemsas Zauberei beruhte zu einem großen Teil auf Hypnose, wie überhaupt die meiste Magie in den östlichen Landen. Für den Hypnotiseur war der Weg durch unzählige Generationen geebnet, die im festen Glauben an die Wirklichkeit und Macht der Hypnosekräfte gelebt hatten und gestorben waren, durch eine Massenüberzeugung und Atmosphäre, gegen die der einzelne nicht ankommt, der mit den Traditionen des Landes aufgewachsen ist.
    Aber Conan war kein Sohn des Ostens. Seine Traditionen bedeuteten ihm nichts. Er war in einer völlig anderen Atmosphäre groß geworden. In Cimmerien kannte man Hypnose nicht einmal vom Hörensagen. Das Erbgut, das einen Sohn des Ostens für Hypnose anfällig machte, war ihm fremd.
    Er wußte, was Khemsa mit ihm zu tun versuchte, aber er spürte die unheimlichen Kräfte des anderen nur als vagen Zug, wie durch ein spinnwebfeines Netz, das er mit der kleinsten Bewegung zerreißen konnte.
    Und da er sich der Feindseligkeit dahinter ebenfalls bewußt war, zog er seinen langen Dolch und griff flink wie ein Berglöwe an.
    Aber Khemsas Magie war nicht Hypnose allein. Yasmina, die genau beobachtete, konnte nicht sagen, durch welche listige Bewegung oder Illusion der Mann im grünen Turban dem schrecklichen Hieb entgangen war. Jedenfalls stieß die scharfe Klinge zwischen Seite und erhobenem Arm des Mannes hindurch, ohne etwas auszurichten, während Khemsa lediglich mit der Handfläche über Conans Hals zu streichen schien. Wie vom Blitz erschlagen, stürzte der Cimmerier zu Boden.
    Doch Conan war nicht tot. Er milderte seinen Fall mit der Linken und hieb gleichzeitig mit dem Dolch in der Rechten im Stürzen nach Khemsas Beinen. Der Rakhsha konnte diesem sensengleichen Schlag nur durch einen sehr unzauberhaften Rückwärtssprung entgehen. Yasmina schrie schrill auf, als sie die Frau – die sie sofort als Gitara erkannte – hinter Felsblöcken hervor auf den Mann zukommen sah. Aber ihre Freude über das Wiedersehen legte sich sogleich, denn die Bosheit in dem schönen Mädchengesicht war nicht zu übersehen.
    Conan erhob sich langsam, noch benommen von dem Schlag, der den Hals eines weniger muskelkräftigen Mannes gebrochen hätte. Es war ein Kunstschlag einer Kampfart gewesen, wie sie vor dem Untergang von Atlantis bekannt gewesen, aber seither längst vergessen war. Khemsa beobachtete Conan wachsam und ein wenig unsicher. Der Rakhsha hatte selbst erst die volle Flut seiner Kraft kennengelernt, als er den Dolchen der haßerfüllten Wazuli in der Kluft hinter dem Khurumdorf gegenübergestanden hatte. Doch der Widerstand des Cimmeriers hatte sein Selbstvertrauen ein wenig erschüttert.
    Er machte einen Schritt und hob eine Hand – dann blieb er wie angewurzelt stehen und legte mit weiten Augen den Kopf schräg. Gegen seinen Willen folgte Conan seinem Blick, genau wie die beiden Frauen: das Mädchen neben dem zitternden Hengst und das andere neben Khemsa.
    Wie eine schimmernde Staubwolke, die der Wind vor sich herwirbelt, kam eine rote spindelförmige Wolke den Hang herunter. Khemsas dunkles Gesicht wurde aschgrau. Seine Hand begann heftig zu zittern und fiel an der Seite hinab. Das Mädchen neben ihm spürte, daß eine Verwandlung in ihm vorging. Sie starrte ihn fragend an.
    Die rote Spindel verließ den Hang und näherte sich in einem langen Bogen. Zwischen Conan und Khemsa landete sie auf dem Sims. Der Rakhsha wich mit einem würgenden Schrei zurück und schob Gitara schützend hinter sich.
    Die rote Wolke drehte sich noch kurz in blendendem Glitzern, dann war sie so plötzlich verschwunden wie eine geplatzte Seifenblase. Auf dem Sims standen mit einemmal vier Männer. Es war unglaublich, unmöglich und doch Wirklichkeit. Es waren weder Geister noch Phantome, sondern hochgewachsene Männer mit kahlen Schädeln und geierartigen Gesichtern. Sie trugen schwarze Gewänder, die ihre Füße verbargen. Ihre Hände waren in den weiten Ärmeln

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