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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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verborgen. Stumm nickten sie gleichzeitig. Sie standen Khemsa gegenüber, aber Conan hinter ihm spürte, wie ihm das Blut in den Adern zu gefrieren drohte. Er wich langsam zurück, bis er die Schulter des zitternden Hengstes im Rücken spürte. Die Devi schmiegte sich schutzsuchend an ihn. Niemand sprach ein Wort. Drückendes Schweigen herrschte.
    Alle vier Schwarzgewandeten blickten Khemsa an. Ihre Raubvogelgesichter waren reglos, ihre Augen schienen nach innen gekehrt und nachdenklich. Khemsa zitterte heftig wie im Schüttelfrost. Er hatte die Beine, um besseren Halt zu haben, weit gespreizt, und die Wadenmuskeln drohten wie im Krampf die Haut zu sprengen. Schweiß rann in Strömen über sein dunkles Gesicht. Seine Rechte umklammerte so verzweifelt etwas unter seinem braunen Gewand, daß die Hand immer blutleerer wurde. Seine Linke umkrallte Gitaras Schulter, die sich wieder neben ihn gestellt hatte. Obgleich seine Finger sich wie Klauen in ihr Fleisch gruben, gab sie keinen Laut von sich und versuchte auch nicht, sich zu befreien.
    Conan war in seinem wilden Leben Zeuge zahlloser Kämpfe gewesen, doch nie eines solchen Kampfes wie jetzt, da vier teuflische Energien eine geringere, aber nicht weniger teuflische Energie zu überwältigen versuchten. Nur vage ahnte er die Kräfte, die im Spiel waren. Mit dem Rücken zur Felswand, von seinen ehemaligen Meistern gestellt, kämpfte Khemsa mit all den finsteren Kräften, all den schrecklichen Künsten und dem Wissen, die er sich in den langen grimmigen Jahren des Noviziats erworben hatte, um sein Leben.
    Er war stärker, als er selbst gedacht hatte, und da er seine Kräfte für seine eigenen Zwecke eingesetzt und so immer weiter ausgebildet hatte, hatte er ungeahnte Kraftreserven angezapft. Und seine panische Furcht und Verzweiflung verliehen ihm noch weitere Kräfte. Er schwankte schier unter der gnadenlosen Eindringlichkeit dieser hypnotischen Augen, aber er hielt ihnen stand. Seine Züge waren zu einem qualvollen Grinsen verzerrt und seine Glieder wie auf der Folterbank verdreht. Es war ein Kampf der Seelen, ein Kampf von Gehirnen, die sich einer Kunst bedienten, wie sie dem Menschen seit Millionen von Jahren verboten war und die die Abgründe zwischen den Sternen genauso erforscht hatten wie die dunklen Sterne, die Brutstätte der Schatten sind.
    Yasmina verstand es besser als Conan, und sie verstand auch, wieso Khemsa den konzentrierten Kräften dieser höllischen Energien widerstehen konnte, die den Fels unter seinen Füßen zu Atomen zu zerschmettern vermochten. Er verdankte es dem Mädchen, an das er sich mit der Kraft seiner Verzweiflung klammerte. Sie war für seine taumelnde Seele wie ein Anker, an dem die Wellen der seelischen Ausstrahlungen rüttelten. Seine Schwäche war jetzt seine Kraft. Seine Liebe zu dem Mädchen, so wild und vom Bösen beherrscht sie auch sein mochte, war das Tau, das ihn an den Rest der Menschheit band und seinem Willen den irdischen Halt verlieh – ein Tau oder eine Kette, die seine nichtmenschlichen Feinde nicht brechen konnten, jedenfalls nicht durch Khemsa.
    Das wurde den Fremden noch vor ihm klar. Einer wandte seinen Blick vom Rakhsha ab und voll auf Gitara. Hier stieß er auf keinen Widerstand. Das Mädchen erzitterte wie ein Blatt im Wind. Ohne eigenen Willen befreite sie sich aus dem Griff ihres Liebsten, ehe ihm bewußt wurde, was geschah. Und dann tat sich etwas Schreckliches. Das Gesicht den Schwarzgewandeten zugewandt, die Augen groß und leer wie dunkles Glas, hinter dem die Kerze erloschen war, schritt sie rückwärts zum Rand des Abgrunds. Khemsa stöhnte und taumelte ihr nach und fiel so in die ihm gestellten Falle. Ein abgelenkter Geist hatte nicht die gleiche Kraft wie ein konzentrierter Geist. Er war geschlagen, ein Strohhalm in ihren Händen. Wie eine Schlafwandlerin ging das Mädchen rückwärts, und Khemsa schwankte ihr wie ein Betrunkener nach, die Hände vergebens nach ihr ausgestreckt. Er ächzte und schluchzte in seinem Schmerz, und seine Füße schleppte er mit sich, als wären sie aus Blei.
    Hart am Rand des Simses hielt Gitara an, die Fersen hingen schon ein wenig ins Leere. Khemsa fiel auf die Knie und kroch wimmernd auf sie zu. Er streckte die Finger nach ihr aus, um sie zurückzuziehen. Doch noch ehe seine jetzt schwerfälligen Hände sie berühren konnten, lachte einer der Zauberer auf. Es klang, als schlüge eine Bronzeglocke in der Hölle. Das Mädchen schwankte plötzlich, und als Höhepunkt der

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