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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Hand und funkelnden Auges vor ihm stand, keineswegs, daß er dazu imstande war. Er glaubte zwar nicht, daß er ganz Peshkhauri einnehmen könnte, aber es wäre schon schlimm genug, wenn diese Wilden die Gegend verwüsteten.
    »Um die Gefangenen unbeschadet zurückzubekommen, braucht Ihr nur einen Auftrag für uns durchzuführen.« Er wählte seine Worte mit größter Sorgfalt. »Ihr ...«
    Conan war zurückgesprungen und gleichzeitig mit gefletschten Zähnen zur Tür herumgewirbelt. Seine in der Wildnis geschulten Ohren hatten die fast lautlosen Schritte weicher Pantoffeln vor der Tür vernommen. Im nächsten Moment schwang die Tür auf. Eine schlanke Gestalt in Seidengewändern trat hastig ein, schloß die Tür schnell hinter sich – und blieb beim Anblick des Barbaren wie angewurzelt stehen.
    Chunder Shan sprang erschrocken auf. »Devi!« rief er unwillkürlich in seiner Angst um sie.
    »Devi!« kam das wilde Echo von den Lippen des Cimmeriers. Chunder Shan las aus den auffunkelnden eisblauen Augen, was der Bursche beabsichtigte.
    Verzweifelt brüllte der Statthalter auf und griff nach seinem Säbel. Aber der Barbar handelte blitzschnell. Er sprang, schlug den Statthalter mit dem Dolchgriff nieder, klemmte sich die verblüffte Devi unter den Arm und rannte zum Fenster. Chunder Shan kämpfte sich benommen auf die Füße und sah gerade noch, wie das Seidengewand der königlichen Gefangenen um den Burschen flatterte, der sich über das Fensterbrett schwang, hörte sein Knurren: »Jetzt werdet Ihr es nicht mehr wagen, meine Männer zu hängen!« Und schon war der Barbar über die Brustwehr verschwunden. Ein schriller Angstschrei der Devi drang an des Statthalters Ohren.
    »Wachen! Wachen!« brüllte er und taumelte wie betrunken zur Tür. Er riß sie auf und torkelte auf den Korridor. Seine Schreie hallten von den Wänden wider. Als die Soldaten angerannt kamen, sahen sie Chunder Shan die Hände auf den Kopf drücken, von dem das Blut floß.
    »Alarmiert die Lanzer!« brüllte er. »Die Frau wurde entführt!« Selbst in seiner Verzweiflung war er klug genug, ihr Inkognito zu wahren. »Schnell ...« Er unterbrach sich, als er den Hufschlag, einen Verzweiflungsschrei und begeistertes Lachen hörte.
    Von den verwirrten Wachen gefolgt, rannte der Statthalter die Treppe hinunter. Im Hof des Forts war jederzeit ein Trupp Lanzer mit gesattelten Pferden in Bereitschaft, um im Notfall sofort auszureiten. Chunder Shan brauste mit seiner Schwadron hinter dem Fliehenden her, obgleich sein Schädel zu platzen drohte und er sich mit beiden Händen am Sattel festhalten mußte. Er tat die Identität der Entführten nicht kund, sondern erwähnte lediglich, daß die Edelfrau, die die Botschaft aus dem Königshof gebracht hatte, vom Oberhäuptling der Afghuli verschleppt worden war. Zwar war der Entführer bereits nicht mehr in Sicht- oder Hörweite, aber sie wußten, welchen Weg er nehmen würde: die Straße, die direkt zum Zhaibarpaß führte. Nur schwacher Sternenschein erhellte die mondlose Nacht und ließ die vereinzelten Bauernkaten als eckige Schatten erkennen. Die grimmigen Mauern der Festung und die Türme von Peshkhauri blieben hinter den Reitern zurück, während die schwarzen Berge der Himelians immer näherkamen.
     
     
    3
     
    KHEMSA BEDIENT SICH DER MAGIE
     
    In der Verwirrung im Fort, während die Soldaten sich sammelten, bemerkte niemand, daß das Mädchen, die Begleiterin der Devi, sich aus dem Tor stahl und in der Dunkelheit verschwand. Die hochgeschürzten Röcke in der Hand, rannte sie zur Stadt. Sie vermied die offene Straße und hielt sich querfeldein, wich Zäunen aus und sprang über Bewässerungsgräben mit einer Sicherheit, als herrschte helles Tageslicht, und der Leichtigkeit eines ausgebildeten Läufers. Das Hufgedröhn der Schwadron hatte sich auf der Straße zu den Bergen verloren, noch ehe sie die Stadtmauer erreichte. Sie begab sich nicht zum großen Tor, unter dessen Bogen die Wachen sich an ihre Lanzen lehnten, in die Dunkelheit spähten und sich wunderten, was die ungewohnte Aufregung um das Fort zu bedeuten hatte. Sie hielt sich an der Mauer, bis sie zu einem bestimmten Punkt kam, wo über der Brustwehr eine Turmspitze zu sehen war. Nun legte sie die Hände als Trichter vor den Mund und stieß einen gedämpften seltsamen Ruf aus, den die Luft auf gespenstische Weise trug.
    Gleich darauf blickte jemand über die Brüstung, und ein Seil glitt die Mauer hinunter. Das Mädchen griff danach, setzte

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