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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Posten. Der Mann ist kein Ghulistani. Ich kann seinen nächsten Schritt nicht mit Sicherheit vorhersehen. Aber da es die Devi wünscht ...
    Mit einem Satz war er von seinem Elfenbeinstuhl gesprungen und stand nun mit dem Gesicht der Tür zugewandt. Er wollte den Krummsäbel aus der prunkvollen Hülle auf dem Tisch reißen, doch mitten in der Bewegung hielt er inne.
    Es war eine Frau, die unangemeldet sein Amtsgemach betreten hatte, eine Frau deren hauchfeine Schleier die prächtige Kleidung darunter genausowenig verbargen wie die geschmeidige Schönheit der hochgewachsenen schlanken Figur. Das geflochtene goldene Stirnband, in dem ein goldener Halbmond steckte, hielt die Schleier zusammen, die bis weit über den Busen fielen. Dunkle Augen beobachteten den erstaunten Statthalter durch den Schleier, ehe die Frau das dünne Gespinst vom Gesicht abnahm.
    »Devi!« Der Statthalter ließ sich vor ihr auf die Knie fallen. Seine Verwunderung und Verwirrung machten seinen Kniefall ein wenig ungeschickt. Die Devi bedeutete ihm mit majestätischer Gebärde, aufzustehen. Er beeilte sich, ihr seinen Elfenbeinstuhl anzubieten, und verneigte sich unentwegt tief, so daß seine Nase fast den Gürtel berührte. Doch der tadelnde Tonfall seiner ersten Worte war unüberhörbar.
    »Eure Majestät! Wie unklug! Unruhen herrschen an der Grenze, Plünderzüge von den Bergen sind alltäglich! Kamt Ihr mit einem großen Gefolge?«
    »Es genügte für eine Reise nach Peshkhauri«, antwortete Yasmina. »Ich quartierte meine Leute dort ein und kam mit meiner Leibmagd Gitara sogleich hierher zum Fort.«
    Chunder Shan stöhnte erschrocken auf.
    »Devi! Ihr wißt nicht, in welche Gefahr Ihr Euch begeben habt! Nur einen Stundenritt von hier wimmelt es von Barbaren, die vom Rauben und Brandschatzen leben. Zwischen hier und der Stadt wurden schon viele Frauen entführt und Männer erdolcht. Peshkhauri ist nicht wie Eure Provinzen im Süden ...«
    »Aber ich bin unbelästigt hergelangt«, unterbrach sie ihn mit einer Spur von Ungeduld. »Ich wies den Posten am Tor und jenem vor Eurer Tür meinen Siegelring vor, und sie ließen mich unangemeldet ein. Sie erkannten mich nicht, nahmen jedoch an, ich sei ein Geheimkurier von Ayodhya. Doch laßt uns die Zeit nicht vergeuden. Habt Ihr inzwischen vom Häuptling der Barbaren gehört?«
    »Nichts außer Drohungen und Verwünschungen, Devi. Er ist wachsam und mißtrauisch. Er hält das Ganze für eine Falle, und das kann man ihm nicht verdenken. Die Kshatriyas haben den Bergstämmen gegenüber schon manchesmal ihr Versprechen gebrochen.«
    »Er muß auf meine Bedingungen eingehen!« Yasmina ballte die Hände, daß die Knöchel sich weiß abhoben.
    »Ich verstehe nicht.« Der Statthalter schüttelte den Kopf. »Als ich zufällig diese sieben Stammesbrüder gefangennahm, meldete ich es dem Wazam, wie üblich. Noch ehe ich sie hängen konnte, erhielt ich den Befehl, sie in den Kerker zu werfen und mich mit ihrem Häuptling in Verbindung zu setzen. Ich versuchte es, aber der Bursche ist ungemein wachsam und mißtrauisch, wie ich bereits erwähnte. Die Gefangenen gehören dem Stamm der Afghulis an, er dagegen ist ein Fremder aus dem Westen namens Conan. Ich drohte, sie morgen in aller Früh hängen zu lassen, wenn er nicht kommt.«
    »Gut!« lobte die Devi. »Ihr habt es richtig gemacht. Ich werde Euch nun auch sagen, weshalb ich diese Anweisungen gab. Mein Bruder ...« Sie stockte und schluckte schwer. Der Statthalter verneigte sich tief, wie es der Respekt vor einem dahingeschiedenen Herrscher verlangte.
    »Der König von Vendhya wurde durch Zauberei in den Tod getrieben«, fuhr sie schließlich leise fort. »Ich habe beschlossen, nicht eher zu ruhen, bis seine Mörder ein nicht weniger grauenvolles Ende genommen haben. Als er starb, gab er mir einen Hinweis, dem ich folgte. Ich las das Buch von Skelos und unterhielt mich mit namenlosen Eremiten in den Höhlen unterhalb von Jhelai. Ich erfuhr, wie und durch wen er vernichtet wurde. Seine Feinde waren die Schwarzen Seher vom Berg Yimsha.«
    »Asura!« flüsterte Chunder Shan erbleichend.
    Schneidend blickte sie ihn an. »Fürchtet Ihr Euch vor ihnen?«
    »Wer tut das nicht, Eure Majestät? Sie sind schwarze Teufel, die ihr Unwesen in den menschenleeren Bergen jenseits des Zhaibars treiben. Aber die Weisen sind der Meinung, daß sie sich selten in die Dinge der Sterblichen einmischen.«
    »Weshalb sie meinen Bruder töteten, weiß ich nicht«, entgegnete die Devi.

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