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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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gefolgt war. Da sie eine wahrhaftig ungewöhnliche Devi war, beorderte sie den Statthalter nicht zu sich, sondern rannte den Korridor zu seinem Amtsgemach hinauf.
    Chunder Shan hatte, in seinem Zimmer angekommen, die Tür hinter sich geschlossen und sich an seinen Schreibtisch begeben. Er nahm den Brief, den er vor der Ankunft der Devi geschrieben hatte, und zerriß ihn. Kaum war er damit fertig, hörte er ein gedämpftes Geräusch auf der Brustwehr vor seinem Fenster. Er blickte hoch. Eine Gestalt hob sich flüchtig von den Sternen ab, und gleich darauf schwang ein Mann sich leichtfüßig in sein Gemach. Das Lampenlicht spiegelte sich auf dem glänzenden Stahl in seiner Hand.
    »Pssst!« warnte der Eindringling. »Beim geringsten Laut schicke ich dem Teufel einen neuen Knecht!«
    Der Statthalter, der nach seinem Säbel hatte greifen wollen, hielt mitten in der Bewegung inne. Der drei Fuß lange Zhaibardolch, der in der Hand des Fremden glitzerte, war ihm ganz nah, und Chunder Shan kannte die Flinkheit der Männer aus den Bergen.
    Der Eindringling war ein riesenhafter Mann, kräftig und geschmeidig zugleich. Er war wie ein Stammesangehöriger gekleidet, doch seine tiefgetönte Haut und die funkelnden blauen Augen waren ungewöhnlich. Nie zuvor hatte Chunder Shan einen Mann wie ihn gesehen. Er war nicht aus dem Osten, sondern zweifellos ein Barbar aus dem Westen. Aber er wirkte genauso ungebändigt und gefährlich wie die haarigen Stammesbrüder, die die Berge von Ghulistan unsicher machten.
    »Ihr kommt wie ein Dieb in der Nacht«, sagte der Statthalter, als er seine Fassung wiedergewonnen hatte, obgleich er sich erinnerte, daß kein Posten in Rufnähe war. Aber das wußte der Bursche ja nicht.
    »Ich kletterte eine Bastion hoch«, knurrte der Eindringling. »Ein Wächter steckte vorwitzig den Kopf über die Brustwehr, da mußte ich ihn mit dem Dolchgriff schlafen schicken.«
    »Ihr seid Conan?«
    »Wer sonst? Ihr schicktet die Nachricht in die Berge, daß ich zu Euch kommen und mit Euch verhandeln sollte. Nun, bei Crom, hier bin ich. Bleibt dem Tisch fern, oder ich spieße Euch auf!«
    »Ich möchte mich nur setzen«, versicherte ihm der Statthalter. Er rückte den Elfenbeinstuhl vom Schreibtisch weg und setzte sich. Conan schritt ruhelos, aber leise vor ihm hin und her und warf einen mißtrauischen Blick auf die Tür, während er mit dem Daumen die Schneide seines drei Fuß langen Messer prüfte. Er bewegte sich nicht wie ein Afghuli und bediente sich einer offenen Sprache, im Gegensatz zu den Menschen des Ostens, die blumige Umschreibungen und Langschweifigkeit vorziehen.
    »Ihr habt sieben meiner Männer«, sagte er. »Ich bot Euch ein hohes Lösegeld. Was wollt Ihr denn noch?«
    »Besprechen wir die Bedingungen«, entgegnete Chunder Shan vorsichtig.
    »Bedingungen?« Aufkommender Grimm ließ Conans Stimme drohend klingen. »Was soll das heißen. Genügt Euch Gold nicht?«
    Chunder Shan lachte.
    »Gold? Es gibt mehr Gold in Peshkhauri, als Ihr je gesehen habt.«
    »Da täuscht Ihr Euch!« knurrte Conan. »Ich besuchte die Suks der Goldschmiede in Khurusun.«
    »Nun, dann zumindest mehr Gold, als ein Afghuli je sah«, berichtigte Chunder Shan. »Und das ist nur ein Tropfen, verglichen mit dem Staatsschatz von Vendhya. Weshalb sollten wir an Gold interessiert sein? Als abschreckendes Beispiel hätten wir mehr davon, wenn wir die sieben Halunken hängen.«
    Conan fluchte wild, und die lange Klinge in seiner Rechten vibrierte, als die Muskeln seines sonnengebräunten Armes sich spannten.
    »Ich spalte Euch den Schädel!«
    Die blauen Augen des Barbaren glitzerten wie Eis in der Wintersonne. Chunder Shan zuckte lediglich die Schultern, achtete jedoch heimlich auf den scharfen Stahl.
    »Es würde Euch zweifellos nicht allzu schwerfallen, mich zu töten und über die Mauer zu entkommen, doch damit wäre Euren sieben Stammesbrüdern nicht gedient. Meine Männer würden nicht länger zögern, sie aufzuknüpfen. Ihr solltet nicht vergessen, daß die Gefangenen Häuptlinge der Afghulistämme sind.«
    »Das lassen meine Leute mich schon nicht vergessen«, brummte Conan. »Sie heulen wie Wölfe, weil ich sie noch nicht auslöste. Sagt mir endlich ohne Umschweife, was Ihr wollt, denn – bei Crom! – wenn es keine andere Möglichkeit gibt, werde ich meine ganze Horde um mich scharen und die Häuptlinge mit Gewalt befreien!«
    Chunder Shan bezweifelte beim Anblick dieses Burschen, der breitbeinig, mit dem langen Dolch in der

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