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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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einen Fuß in die Schlinge im Seil und winkte. Schnell und sicher wurde sie die glatte Steinwand hochgezogen. Einen Herzschlag später kletterte sie über die Zinnen und stand auf dem flachen Dach eines Hauses, das an die Stadtmauer anschloß. Eine Falltür stand offen, und der Mann im Kamelhaargewand daneben rollte bereits das Seil wieder auf. Nicht einmal ein schnellerer Atem deutete darauf hin, daß es ihn angestrengt hatte, eine erwachsene Frau die vierzig Fuß hohe Mauer hochzuziehen.
    »Wo ist Kerim Shah?« fragte sie, nach ihrem langen Lauf heftig keuchend.
    »Er schläft unten im Haus. Gibt es etwas Neues?«
    »Conan hat die Devi aus dem Fort entführt und schleppt sie in die Berge!« Ihre Worte überschlugen sich schier.
    Khemsas Gesicht blieb unbewegt. Er nickte lediglich. »Kerim Shah wird sich freuen, das zu hören«, sagte er nur.
    »Warte!« Sie warf die Arme um seinen Hals. Immer noch atmete sie schwer, aber nun nicht nur aufgrund der überstandenen Anstrengungen. Ihre Augen funkelten wie Edelsteine im Sternenlicht. Ihr erhobenes Gesicht war dem Khemsas ganz nah, doch obgleich er ihre Umarmung duldete, erwiderte er sie nicht.
    »Verrate es dem Hyrkanier nicht!« keuchte sie. »Laßt uns dieses Wissen selbst nutzen! Der Statthalter ist mit seinen Reitern in die Berge, aber genausogut könnte er einen Geist jagen. Er hat niemandem gesagt, daß es sich bei der Entführten um die Devi handelt. Niemand im Fort noch in Peshkhauri weiß es außer uns.«
    »Aber was soll uns das nutzen?« fragte der Mann. »Meine Meister schickten mich mit Kerim Shah, um ihm auf jede Weise zu helfen ...«
    »Hilf dir doch selbst!« rief sie heftig. »Streif dein Joch ab.«
    »Du meinst – ich soll meinen Meistern den Gehorsam verweigern?« rief er entsetzt, und sie spürte, wie er in ihrer Umarmung erstarrte.
    »Ja!« Sie schüttelte ihn in ihrer Gefühlsaufwallung. »Auch du bist ein Zauberer! Weshalb willst du Sklave sein und deine Kräfte nur benutzen, um andere noch größer zu machen? Benutz deine Künste für dich selbst!«
    »Das ist verboten!« Er zitterte wie im Fieber. »Ich gehöre dem Schwarzen Kreis nicht an. Nur auf Anweisung der Meister wage ich die Kräfte einzusetzen, die sie mich lehrten.«
    »Aber du bist imstande, sie zu nutzen!« sagte sie heftig. »Tu, worum ich dich bitte. Natürlich hat Conan die Devi verschleppt, um sie als Geisel zum Auslösen der sieben Männer in des Statthalters Kerker zu benutzen. Vernichte diese Gefangenen, damit Chunder Shan die Devi nicht freikaufen kann. Und dann gehen wir in die Berge und holen sie uns von den Afghuli. Ihre Dolche nutzen nichts gegen deine Zauber. Die Schätze der vendhyanischen Könige werden uns als Lösegeld für sie gehören – und sobald sie in unseren Händen sind, verkaufen wir die Devi, statt sie auszuliefern, an den König von Turan. Wir werden über alle Vorstellung reich sein. Dann können wir Söldner anheuern, Khorbhul einnehmen, die Turaner aus den Bergen jagen, unsere Armeen gen Süden schicken und König und Königin über ein mächtiges Reich werden!«
    Auch Khemsa keuchte jetzt und zitterte wie Espenlaub in ihren Armen. Sein Gesicht, über das dicke Schweißtropfen perlten, wirkte im Sternenlicht grau.
    »Ich liebe dich!« rief sie plötzlich wild und raubte ihm fast den Atem, als sie ihn noch heftiger an sich drückte und ihn schließlich in ihrer Erregung schüttelte. »Ich mache dich zum König! Aus Liebe zu dir verriet ich meine Herrin! Verrate du aus Liebe zu mir deine Meister! Warum fürchtest du die Schwarzen Seher? Durch deine Liebe zu mir hast du bereits eines ihrer Gesetze gebrochen. Brich auch die restlichen! Du bist genauso stark wie sie!«
    Selbst ein eiskalter Mann hätte der versengenden Glut ihrer Leidenschaft nicht widerstehen können. Mit einem heiseren Aufschrei preßte er sie an sich und überschüttete ihre Augen, ihre Lippen, ihr ganzes Gesicht mit brennenden Küssen.
    »Ich werde es tun!« Die aufgewühlten Gefühle machten seine Stimme rauh. Er taumelte wie ein Betrunkener. »Was sie mich lehrten, soll mir von Nutzen sein, nicht ihnen. Wir werden über die Welt herrschen – die ganze Welt ...«
    »Dann komm!« Sie entwand sich geschmeidig seiner Umarmung und zog ihn zur Falltür. »Erst müssen wir dafür sorgen, daß der Statthalter die sieben Afghuli nicht gegen die Devi austauschen kann.«
    Khemsa bewegte sich wie im Traum, bis sie am Fuß der Leiter angekommen waren und im Gemach daneben anhielten. Kerim Shah

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